| # taz.de -- Abschmelzender Permafrost in Sibirien: Diesel-Austritt bedroht Arkt… | |
| > In Sibirien sind nach einem Leck an einem Großtank 20.000 Liter Diesel in | |
| > einen Fluss gelaufen. Nun ist die Arktis bedroht. Der Notstand wurde | |
| > verhängt. | |
| Bild: Könnte durch die Diesel-Verschmutzung bedroht werden: die Natur in der A… | |
| Berlin afp/taz | Nach der großflächigen Verschmutzung eines Flusses nach | |
| einem Unglück im örtlichen Wärmekraftwerk haben die Behörden der | |
| sibirischen Stadt Norilsk den Notstand verhängt. Rund 20.000 Liter Diesel | |
| seien nach einem Leck aus einem Reservetank für die Generatoren in den | |
| Ambarnaja geströmt, teilte die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk | |
| mit. Ein Ermittlungsverfahren sei eingeleitet. Dabei gehe es auch um die | |
| Verschmutzung des Erdreichs. | |
| Auf [1][vom WWF veröffentlichten Satellitenbildern] und [2][Videos, die in | |
| den Online-Netzwerken verbreitet wurden,] war die Öl-Verschmutzung im | |
| Ambarnaja-Fluss deutlich zu sehen. Der Wasserlauf mündet in die Karasee, | |
| ein Randmeer des Arktischen Ozeans. Um eine Ausweitung der Schäden in die | |
| Arktis zu verhindern, sind auch Experten der russischen Marine im Einsatz. | |
| Norilsk ist bekannt für die Nickelproduktion, die 175.000-Einwohner-Stadt | |
| gilt als weltweit nördlichste Großstadt. Sie steht komplett auf | |
| Permafrostboden, der in vielen Regionen von einer klimawandelbedingten | |
| Eisschmelze bedroht ist. Das Gelände gehört dem russischen Bergbaukonzern | |
| Norilsk Nickel. Der geht davon aus, dass der Dieseltank durch abtauenden | |
| Permafrost in seiner Statik beschädigt wurde, als stützende Pfeiler | |
| unerwartet absackten. Die Pfeiler hätten den Tank „seit 30 Jahren ohne | |
| Probleme“ gestützt, erklärte das Unternehmen. | |
| Der Chef von Norilsk Nickel, Sergei Lipin, erklärte, die Marine habe | |
| Ölschwellen auf beiden Flussarmen installiert, um zu verhindern, dass das | |
| Öl flussabwärts treibt. Dutzende Arbeiter hätten bereits 500 Kubikmeter des | |
| verschmutzten Wassers entfernt. Die Säuberungsaktion dauere an. Nach | |
| Angaben der staatlichen russischen Umweltaufsicht wurde durch den Unfall | |
| kein Grundwasser verseucht. | |
| ## Nicht der erste Unfall bei Norilsk Nickel | |
| Die bisherigen Maßnahmen seien sinnvoll, bedeuteten aber nicht, dass keine | |
| toxischen Elemente in den See gelangt seien, sagte Alexei Knischnikow von | |
| WWF Russland. „Unglücklicherweise sind die giftigsten Elemente von Diesel | |
| Aromaten wie Benzol, Toluene und Xylene, die sich in Wasser lösen und | |
| deshalb nicht mit Ölsperren abgefangen werden können.“ Er stimme mit | |
| anderen Umweltexperten überein, dass ein enges Monitoring des Flusswassers | |
| bis in die arktischen Schutzzonen nötig sei. | |
| Bereits vor vier Jahren war es in einem von Norilsk Nickel betriebenen Werk | |
| zu einem Schadstoff-Unfall gekommen, bei dem ein anderer Fluss in der | |
| Region massiv verschmutzt wurde. Gegen den Konzern wurde damals eine | |
| Geldstrafe von umgerechnet weniger als tausend Euro verhängt. | |
| 3 Jun 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://wwf.ru/en/resources/news/neft-i-gaz/razlivsheesya-diztoplivo-sderzh… | |
| [2] https://twitter.com/siberian_times?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembe… | |
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