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# taz.de -- Trump stellt Corona-Pressebriefings ein: Immer die bösen Medien!
> Der US-Präsident beklagt, die Medien stellten feindselige Fragen und
> brächten dann Fake News. Nun fand erstmals kein Corona-Pressebriefing
> statt.
Bild: Samstag 25. April: Trumps Pressebriefing im Weißen Haus
Berlin taz | Zwei Tage, nachdem US-Präsident Donald Trump mit seiner
[1][Idee, Corona-Infizierten Desinfektionsmittel zu spritzen], für
Entsetzen gesorgt hatte, will er seine bislang täglichen Pressekonferenzen
zur Corona-Pandemie beenden. Am Samstag fand erstmal seit Wochen kein
solches Briefing statt.
Die Presseunterrichtungen seien seine Zeit nicht wert, erklärte Trump. Die
anwesenden Pressevertreter*innen stellten ausschließlich feindselige Fragen
und weigerten sich anschließend, die Wahrheit zu berichten. Stattdessen
verbreiteten sie „Fake News“ – warum solle man so etwas weiterführen,
[2][fragte Trump auf Twitter.]
Beim Briefing am Donnerstag hatte zunächst ein Mitarbeiter des
Heimatschutzministeriums erklärt, welche Desinfektionsmittel das Virus auf
Oberflächen zuverlässig abtöteten. Als Trump dann wieder ans Rednerpult
trat, meinte er, das sei sehr interessant und man solle doch darüber
nachdenken, wie man solche Mittel in den menschlichen Körper bekomme.
Notärzt*innen im ganzen Land warnten daraufhin vor diesem Versuch – das
könne leicht tödlich enden. [3][Notfallauskünfte in New York und Maryland
registrierten eine Vielzahl von Anrufern], die sich nach der Verwendung
vonDesinfektionsmitteln im Körper erkundigen. Das Center in Marylandstellte
daraufhin auf Twitter klar, dass „unter keinen Umständenirgendein
Desinektionsmittel in den menschlichen Körper eingebracht werden sollte,
weder injiziert noch geschluckt, noch auf irgendeinem anderen Weg.“
Trump versuchte im Nachhinein, seine Äußerungen herunterzuspielen: Sie
seien „sarkastisch“ gemeint gewesen, sagte er beim letzten Pressebriefing
am Freitag, bei dem bereits keine Fragen mehr zugelassen waren und das mit
nur 19 Minuten Dauer deutlich kürzer ausfiel als die vorherigen.
## Immer wieder neue Vorschläge
Bereits seit Beginn der Coronakrise hat Trump mit seinen Vorschlägen und
Fragen zur Bekämpfung des Virus immer wieder für Stirnrunzeln gesorgt. Erst
fragte er, ob man nicht einfach alle Menschen gegen Grippe impfen könne, um
sich dann live von Expert*innen erklären zu lassen, dass das nichts bringe.
Dann hörte er von einer [4][möglichen Wirksamkeit] des Malaria-Mittels
Cloroquin beziehungsweise Hydroxycloroquin. Die war zwar keinesfalls
erwiesen, aber Trump ging sofort dazu über, das Mittel als generelle
Therapie gegen die Covid-19-Erkrankung zu empfehlen.
Seither stiegen die Käufe und Verschreibungen des in Deutschland unter dem
Namen Resochin bekannten Malaria-Mittels in den USA um das 46fache – aber
die Wirksamkeit stellte sich nicht ein. Stattdessen häuften sich die seit
vielen Jahren bekannten, teils schweren Nebenwirkungen des Mittels.
Unterdessen verfolgt Trump offenbar seine Linie weiter, mit ständigen
Umbesetzungen in Schlüsselfunktionen auf die Kritik an seiner
Corona-Politik zu reagieren. Mehrere US-Medien berichten unter Bezugnahme
auf Trump-Berater, Gesundheitsminister Alex M. Azar II stehe auf der
Abschussliste. Trump habe sich wiederholt geärgert, dass er selbst in der
Öffentlichkeit stark kritisiert werde, während Azar recht gut weggekommen
sei.
26 Apr 2020
## LINKS
[1] /US-Praesident-Trump-in-der-Coronakrise/!5680835/
[2] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1254168730898173953
[3] https://www.dailymail.co.uk/news/article-8255701/NY-poison-control-center-r…
[4] /Malariamittel-gegen-Corona-Erkrankung/!5672445&
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
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Twitter / X
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