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# taz.de -- Autoindustrie in der Corona-Krise: Werke machen dicht
> Nach VW, Daimler und Opel stehen auch bei Ford und BMW die Bänder still.
> Die Branche hat schon vor dem Virus unter einer Absatzflaute gelitten.
Bild: Der Verkauf bricht ein: Volkswagen warten auf die Verschiffung im Hafen v…
Berlin taz | Immer mehr Autohersteller stoppen wegen der [1][Corona-Krise]
die Fließbänder: Im Kölner Ford-Werk und am Standort Saarlouis fahren die
Beschäftigten am Mittwoch die vorerst letzte Schicht. Der Konzern wird die
Produktion von Fahrzeugen an den wichtigsten Standorten in
Kontinentaleuropa einstellen, teilte das Unternehmen mit. BMW schließt die
Werke in Europa und Südafrika.
„Obwohl die Auswirkungen des Coronavirus in unseren Einrichtungen bisher
dankenswerterweise begrenzt waren, sind die Auswirkungen auf unsere
Mitarbeiter, Händler, Lieferanten und Kunden sowie auf die europäische
Gesellschaft insgesamt beispiellos“, begründete Ford-Europa-Chef Stuart
Rowley die Entscheidung. Ford-Händler bieten aber weiterhin Reparaturen und
andere Dienstleistungen an. Die Wartung der Autos werde weiterhin als
gesellschaftliche Bedürfnis angesehen, hieß es in der Mitteilung des
Unternehmens. Wann die Produktion wieder aufgenommen wird, hänge vom
Verlauf der Krise ab. Im Montage- und Motorenwerk im spanischen Valencia
werden bereits seit dem 16. März keine Autos mehr produziert.
BMW plant die Produktionsunterbrechung bis mindestens zum 19. April. Die
Motorradproduktion in Berlin soll aber bis auf weiteres fortgesetzt werden.
BMW will den Produktionsrückgang mit Hilfe von Kurzarbeit stemmen und nach
jetzigem Stand keine Mitarbeiter entlassen. Auch Audi und der
Lastwagenhersteller MAN haben Kurzarbeit beantragt.
Der [2][Autobauer Volkswagen] hatte bereits gestern den Produktionstopp an
vielen Standorten sowie für das Tochterunternehmen Audi ab Freitag
angekündigt. Auch Daimler will einen großen Teil der Fertigung in Europa
stilllegen, zunächst für zwei Wochen. Der französische Konzern PSA, dem
unter anderem Opel gehört, hat ebenfalls die Herstellung von Fahrzeugen
eingestellt. Die Autobauer geraten in der Corona-Krise von zwei Seiten
unter Druck: KundInnen haben derzeit andere Sorgen als die Anschaffung
eines Autos. Außerdem geraten die Lieferketten unter Druck, weil Zulieferer
etwa in China oder in Italien die Produktion eingestellt haben.
## Autoverkauf stockt überall
Schon vor der Pandemie hat die Branche unter einem [3][Rückgang der
Konjunktur] gelitten. Die Absatzzahlen der Fahrzeughersteller sind im
Februar wie im Vormonat auf in vielen Länder erheblich eingebrochen, etwa
in China, Indien, Japan und Europa. Das meldet der Verband der Deutschen
Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch. Dabei steht nach Einschätzung des
Verbandes allerdings nur der Einbruch in China in Zusammenhang mit der
Corona-Krise.
In China hat die aktuelle Krise bereits voll durchgeschlagen – ein
Vorgeschmack auf das, was auf Europa zukommen wird. In den ersten zwei
Monaten des Jahres wurden laut VDA in China 1,8 Millionen Neufahrzeuge
verkauft, 44 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Auch in Europa sank die Zahl der Neuzulassungen in den ersten zwei Monaten
2020, allerdings mit 7 Prozent auf 2,2 Millionen Pkws nicht so drastisch.
Mit einem Minus von 11 Prozent fiel der Rückgang in Deutschland am
deutlichsten aus, gefolgt von Italien. In den USA wurden ebenfalls 5
Prozent weniger Pkws abgesetzt, dafür aber 14 Prozent mehr Light-Trucks
(Kleinlaster). Diese Absatzrückgänge sind für KlimaschützerInnen kein Grund
zur Schadenfreude. Neuwagen stoßen weniger Schadstoffe aus als alte Wagen
der gleichen Fahrzeugklasse.
18 Mar 2020
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## AUTOREN
Anja Krüger
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