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# taz.de -- Erneuerbare Energien in Niedersachsen: Mehr Flächen für Windräder
> Der niedersächsische Umweltminister will bei der Windenergie wieder nach
> vorne kommen. Gleichzeitig wartet man auf Regelungen auf Bundesebene.
Bild: Vom Vorzeigeland zum Stillstand: Der Ausbau der Windenergie in Niedersach…
Hannover taz | Niedersachsen galt mal als Vorzeigeland der Windenergie –
doch die Einbrüche der letzten Jahre haben die Branche schwer gebeutelt.
Das weiß auch Umweltminister Olaf Lies (SPD). „Die Zeit drängt“, sagt er.
Der Zubau von Windkraftanlagen an Land stockt.
Aktuell habe man Anlagen mit einer Energieleistung von 640 Megawatt
(MW)genehmigt, aber 500 MW davon steckten in Widerspruchs- und
Klageverfahren fest, sagt Lies. Weitere 1.000 MW seien beantragt und in der
Prüfung, mit weiteren Anträgen mit bis zu 1.300 MW rechnet das Ministerium
noch in diesem Jahr.
## Förderung für alte Anlagen läuft aus
Doch das ist nicht genug: Denn gleichzeitig laufen in diesem und in den
kommenden Jahren die Förderungen für zahlreiche alte Anlagen nach dem
Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) aus. Am Ende, [1][sagt Lies], könnte in
Niedersachsen in den kommenden fünf Jahren rund 35 Prozent weniger
Windenergie gewonnen werden – was die ehrgeizigen Klimaschutzziele in weite
Ferne rücken lässt.
Mit einem Runden Tisch versucht Lies nun also dem Stillstand zu begegnen.
An dem saßen unter anderem Vertreter des Niedersächsischen Städtetages für
die Kommunen, der Landesverband Erneuerbare Energien, der Naturschutzbund
Nabu und die IG Metall und bemühten sich, konkrete Vorschläge zu
erarbeiten, wie sich die Situation verbessern ließe.
Allerdings mit dem Vorbehalt, dass man in einigen Punkten noch auf
Bundesregelungen wartet: Das gilt sowohl für die Beteiligung der Kommunen
an der Wertschöpfung als auch für die [2][Debatte um Mindestabstände zur
Wohnbebauung – die Niedersachsen rigoros ablehnt.]
## Mindestabstände lehnt Niedersachsen ab
Der Runde Tisch hat sich drei Aktionsfelder vorgeknöpft: die
Flächenverfügbarkeit, die Verfahrensbeschleunigung und Maßnahmen zur
Erhöhung der Akzeptanz. Bei der Flächenverfügbarkeit will Niedersachsen
einen Flächenbedarf von 1,4 Prozent bis 2030 und 2,1 Prozent ab 2030 im
Landesraumordnungsprogramm und im Windenergieerlass für solche Anlagen
festschreiben. Damit soll die Position der Kreise und Kommunen bei der
Ausschreibung der Flächen gestärkt werden.
Gleichzeitig will Niedersachsen die Beratung verbessern, um
Genehmigungsverfahren schneller und rechtssicherer abwickeln zu können.
[3][Windenergie im Wald soll in Einzelfällen genehmigt werden, obwohl es
hieran viel Kritik gibt.] Und dem Thema Repowering – also der Ertüchtigung
und Erneuerung alter Anlagen – soll ein ganz besonderes Augenmerk gelten.
Lies drängt auch darauf, den Schutzradius um Flughäfen von 15 auf 10
Kilometer zurückzuschneiden. Hier – bei den schon etablierten Standorten
und in der Umgebung von Flughäfen – glaubt er, ließen sich am schnellsten
Flächen verfügbar machen, ohne sich Klagen einzuhandeln.
Beim Artenschutz soll es eine bessere Datenerhebung und Schutzprogramme für
durch Windenergie gefährdete Arten geben. Die Grüne Opposition hält dieses
Maßnahmenbündel insgesamt für richtig, aber zu vage – vor allem, weil die
Finanzierung wichtiger Punkte nicht geklärt sei. „Es ist zu spät für bloße
Ankündigungen“, sagte die energie- und umweltpolitische Sprecherin der
Grünen Imke Byl.
11 Mar 2020
## LINKS
[1] /Studie-zu-ineffizienten-Offshore-Parks/!5667722
[2] /Ausbau-Erneuerbarer-Energien/!5666904
[3] /Suche-nach-neuen-Flaechen-fuer-Windraeder/!5659866
## AUTOREN
Nadine Conti
## TAGS
Niedersachsen
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Artenschutz
Windkraft
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien
Niedersachsen
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