| # taz.de -- Flucht aus Libyen: 700 Menschen in Seenot | |
| > Vor der Küste Libyens sind seit Freitag mehr Flüchtlingsboote unterwegs | |
| > als im Winter üblich. Rettungsschiffe sind im Dauereinsatz. | |
| Bild: Vom türkischen Militär zurück nach Libyen geschickt: Migranten auf ein… | |
| Berlin taz | Eine für die Wintermonate hohe Zahl von Flüchtlingen und | |
| Migrant_innen ist in den letzten Tagen in Libyen in See gestochen. Die | |
| Initiative Alarm Phone hat seit Freitag Notrufe von zehn Booten mit rund | |
| 700 Menschen erhalten – insgesamt haben mindestens 16 Flüchtlingsboote mit | |
| rund 800 Menschen von der libyschen Küste abgelegt. | |
| Die meisten wurden von NGO-Schiffen gerettet, ein Boot erreichte aus | |
| eigener Kraft die Insel Lampedusa. Die maltesische Küstenwache brachte die | |
| Insassen zwei weiterer Boote in Sicherheit, um ein weiteres kümmerte sich | |
| die italienische Küstenwache. Mindestens zwei Flüchtlingsboote wurden von | |
| der libyschen Küstenwache aufgehalten, die Insassen zurückgebracht. | |
| Beteiligt an diesen Pushbacks hat sich erstmalig auch die türkische Marine. | |
| Das türkische Verteidigungsministerium meldete am Mittwoch, die Fregatte | |
| „Gaziantep“ habe 30 irreguläre Migranten_innen im zentralen Mittelmeer | |
| aufgegriffen und nach einer „medizinischen Unterstützung“ an das libysche | |
| Küstenwachenkommando übergeben. Die Türkei hatte kürzlich Bohrschiffe und | |
| Kriegsschiffe in die Gewässer vor Zypern geschickt. | |
| Eine neue Seegrenzen-Vereinbarung mit der libyschen Regierung in Tripolis | |
| gibt Ankara nach eigenen Angaben Zugang zu einem großen Bereich im | |
| östlichen Mittelmeer. Das Abkommen verstößt nach Ansicht Italiens und | |
| Zyperns gegen das Völkerrecht. Die souveränen Rechte anderer Länder würden | |
| in dem Pakt missachtet und er dürfe auf sie keine rechtlichen Auswirkungen | |
| haben, sagte am Mittwoch der italienische Außenminister [1][Luigi Di Maio]. | |
| ## Anklage gegen Kapitäne der „Mare Jonio“ fallengelassen | |
| Insgesamt 282 Schiffbrüchige von vier Booten wurden von dem spanischen | |
| NGO-Schiff „Open Arms“ bis Mittwochabend an Bord genommen. „Während in | |
| Libyen weiterhin Krieg herrscht, riskieren sie ihr Leben auf der Flucht“, | |
| beklagte die Hilfsorganisation. Am Donnerstagvormittag war unklar, wo das | |
| Schiff anlegen darf. Rund 77 Menschen aus 20 Ländern, die vom | |
| Rettungsschiff „Alan Kurdi“ der deutschen NGO Sea-Eye gerettet wurden, | |
| konnten hingegen am Mittwochabend in Malta an Land gehen. Marineschiffe des | |
| Inselstaates hatten die Menschen zuvor übernommen. | |
| Sea-Eye forderte die Europäische Union auf, sich auf einen Mechanismus zu | |
| einigen, der dafür sorgt, dass nicht über die Ankunft eines jeden | |
| Rettungsschiffs einzeln verhandelt werden muss. Denn [2][auf dem Mittelmeer | |
| gerettete Flüchtlinge] harren derzeit tagelang aus, bevor sie in Europa an | |
| Land gelassen werden. | |
| Am Samstag hatte Italien zugelassen, dass das Rettungsschiff „Ocean Viking“ | |
| mit 403 Geretteten an Bord in den Hafen von Taranto in Süditalien einlaufen | |
| darf. Derweil ließ die Staatsanwaltschaft von Agrigento in Sizilien die | |
| Anklagen gegen zwei Kapitäne fallen, die im März 2019 mit dem Schiff | |
| „[3][Mare Jonio“] 50 Menschen gerettet hatten. Gegen die beiden war wegen | |
| „Beihilfe zur illegalen Einwanderung“ und „Missachtung eines Befehls eines | |
| Militärschiffs“ ermittelt worden. Sie waren entgegen einer Anweisung der | |
| Küstenwache mit den Geretteten an Bord in den Hafen von Lampedusa | |
| eingefahren. | |
| 30 Jan 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Christian Jakob | |
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