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# taz.de -- Oberleitungsbus für Berlin: Auf der Straße mit Strom von oben
> Umweltfreundlich, leise, schnell: Laut einer Machbarkeitsstudie des
> Senats sind Oberleitungsbusse in Berlin wieder eine Option für die
> Zukunft.
Bild: Eberswalde ist Berlin über ein Jahrhundert voraus: Hier fahren Oberleitu…
Berlin dpa | Moderne Oberleitungsbusse wie in Zürich oder Salzburg könnten
künftig auch auf Berliner Straßen fahren. Eine Machbarkeitsstudie der
Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr hat gezeigt, dass das für manche
stark nachgefragte Linien wie die M32 in Spandau Vorteile hätte. Auch die
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sehen darin Chancen. Realistisch sei der
Start allerdings nicht vor 2024/25, so BVG-Sprecherin Petra Nelken.
Die modernen Oberleitungsbusse haben anders als ihre Vorgänger aus früheren
Jahrzehnten eine Batterie an Bord, die wieder aufgeladen wird, während der
Bus den Strom aus der Oberleitung bekommt. Für das Laden gibt es also
keinen größeren Bedarf an Fahrzeugen oder Personal als bei Dieselbussen.
Aus Sicht von Petra Nelken haben die Oberleitungsbusse noch weitere
Vorteile: „Der erste ist, dass moderne O-Busse mit einer Batterie
ausgestattet und damit nicht ständig an die Oberleitungen gebunden sind.“
Damit ließen sich zum Beispiel die aufwendigen Kreuzungen und Weichen in
der Oberleitung vermeiden.
Die Busse könnten, anders als die Straßenbahn, außerdem auch mal abbiegen
und einen Unfall oder eine Baustelle umfahren. „Die haben den Strom immer
bei sich.“ O-Busse haben außerdem nicht ein solches Reichweitenproblem wie
E-Busse – „der Strom geht ihnen ja nicht aus“. Ein weiterer Vorteil: „M…
muss für sie keine Gleise bauen, Oberleitungen allein sind natürlich
günstiger“, erklärte die BVG-Sprecherin.
Nelken hält es deshalb für realistisch, in Zukunft in Berlin wieder
Oberleitungsbusse fahren zu sehen. Der O-Bus sei allerdings nur ein
Baustein von vielen im Verkehrskonzept der BVG. Denn es sei zu bedenken,
dass es nicht ohne Oberleitungen gehe, die dann eben auch im Stadtbild zu
sehen seien. Und im Vergleich zur Straßenbahn könnten O-Busse deutlich
weniger Fahrgäste transportieren und sie daher nicht einfach ersetzen.
## „Das Effizienteste“
Außerdem sei für den O-Bus zusätzliche Infrastruktur nötig, sagte Nelken,
„eine spezielle Werkstatt zum Beispiel und ein Betriebshof, der gut
erreichbar sein muss. Denn man kann mit dem O-Bus zwar eine kurze Strecke
mit Batterie fahren, aber eben nicht durch halb Berlin.“
Michael Müller-Görnert vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) kann
Oberleitungsbussen ebenfalls einiges abgewinnen: „Die direkte Stromnutzung
ist die effizienteste, das ist unbestritten.“ Im Vergleich zum Dieselbus
sei der CO2-Ausstoß deutlich geringer. Allerdings seien O-Busse in der
Anschaffung teurer als Dieselbusse. Das war seit den 1960er Jahren ein
wichtiges Argument dafür, dass in vielen deutschen Städten
Oberleitungsbusse außer Dienst gestellt wurden.
Die Machbarkeitsstudie kommt zu einem positiven Fazit. Entsprechend hat die
Senatsverwaltung einer Sprecherin zufolge einen Planungsantrag an die BVG
gestellt, die Bustechnologie zunächst in Spandau einzuführen, unter anderem
auf der Metro-Linie M32.
12 Feb 2020
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