# taz.de -- Forensikerin über das Böse: „Radikalisierung macht alles einfac… | |
> Nahlah Saimeh begutachtet die Schuldfähigkeit von Menschen, die | |
> Gewaltverbrechen begangen haben. Ein Gespräch über dämonisierendes | |
> Denken. | |
Bild: in einem Grusel- oder Splatterfilm wird man ihr nicht begegnen: die Foren… | |
Das Interview mit Nahlah Saimeh findet in einer Hotellobby in Bremen statt. | |
Immer wieder schwappen dabei die Worte „das Böse“ durch den Raum. Irritiert | |
blicken Leute, die in der Nähe sitzen, dann auf. | |
taz am wochenende: Frau Saimeh, Sie beschäftigen sich mit dem Bösen. Setzt | |
das voraus, dass man weiß, was das Gute ist? | |
Nahlah Saimeh: Ihre Frage ist eine philosophische. Ich bin aber forensische | |
Psychiaterin und habe mich auf psychiatrische Fragen in der Kriminalität | |
spezialisiert. Das berührt zwar das Thema des Bösen, liefert aber keine | |
erschöpfende Antwort. | |
Sie werden in den Medien doch ständig zum Bösen befragt. | |
Aber mein Blick darauf ist kein moralisierender. Wenn Herr A Herrn B | |
ersticht, braucht es keine moralische Bewertung von mir, dass man das nicht | |
tut. | |
Was braucht es dann? | |
Eine Antwort auf die Frage, was den Betreffenden befähigt oder verleitet, | |
so destruktiv zu handeln. | |
Welches ethische Gerüst liegt Ihrem Vorgehen dennoch zugrunde? | |
Was eine Straftat ist, steht im Strafgesetzbuch. Jeder Mensch hat ein | |
Anrecht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Ich begutachte ja nur | |
Leute, die vor dem Hintergrund der strafrechtlichen Norm Delikte begangen | |
haben. | |
Aber steckt nicht in jedem von uns Gut und Böse? | |
Auf jeden Fall. Wir alle haben die Möglichkeit zum konstruktiven Handeln | |
und wir haben auch alle die Befähigung zu destruktivem Handeln. | |
Und wie definieren Sie destruktives Handeln? | |
Das ist im Grunde alles, was den anderen in seinem So-Sein als Mensch | |
missachtet und ihm psychisch oder physische Gewalt antut. Im Grunde gilt es | |
für jede lebendige Kreatur. | |
Sind Sie da nicht auf Widersprüche gestoßen? Wenn ansonsten konstruktiv | |
Handelnde eine Fliege erschlagen oder einen Waschbären vergiften? | |
Wir leben doch alle ständig mit Widersprüchen. Eine Fliege zu erschlagen, | |
ist nach dem Strafgesetzbuch nicht verboten, einen Waschbären zu vergiften | |
schon. Fakt ist, wir geben uns unterschiedliche Maßstäbe, destruktiv zu | |
handeln. | |
Was machen Sie als forensische Gutachterin genau? | |
Ich erstelle [1][Gutachten zur Schuldfähigkeit] und zur | |
Gefährlichkeitsprognose. Gutachter wie ich kommen ins Spiel, wenn bei einem | |
Angeschuldigten zu prüfen ist, ob er zum Tatzeitpunkt vermindert | |
schuldfähig oder schuldunfähig war. Solche Verdachtsmomente ergeben sich | |
etwa, wenn jemand bei seiner Festnahme oder Vernehmung wirre Ideen äußert, | |
wie, er werde von Aliens bestrahlt oder er höre Stimmen. | |
Suchen Sie nach der Krankheit und nicht nach der Motivation? | |
Schuldfähigkeit hängt davon ab, Verantwortung für das eigene Handeln zu | |
übernehmen. Das schreibt man jedem Erwachsenen zu. Nur im Falle schwerer | |
psychischer Störungen gibt es Einschränkungen. Wenn es keine psychische | |
Störung gibt, bleibt immer noch die Frage, warum hat jemand was getan? | |
Denken Sie an eine Tötung bei einem Scheidungskonflikt. Wo man sich fragt, | |
warum erschlägt der 55-jährige Studiendirektor seine Frau? Was macht diese | |
Persönlichkeit so vulnerabel, dass es zu dieser Tat kommt? Das entscheidet | |
dann nicht über Schuld oder Nichtschuld, erklärt aber ein Stück weit die | |
Motivation. | |
Warum sind am Ende die meisten Leute doch keine Mörder? | |
Die meisten können sich bei uns einigermaßen ungestört entwickeln, haben | |
tragfähige soziale Bindungen und eine hinreichend emotionale Kompetenz im | |
Elternhaus gelernt. Wir leben in einer Gesellschaft, wo Gewalt zunehmend | |
negativ besetzt ist. Gesellschaften, in denen Gewalt negativ konnotiert | |
ist, entwickeln sich auch zu gewaltarmen Gesellschaften. Das Töten eines | |
Menschen ist das größte Tabu. | |
Wobei die Geschichte viele Beispiele kennt, wo das Tabu nichts nutzte. | |
Auch da gilt: Wir geben uns die Legitimation zu töten. Menschen tun es aus | |
Eifersucht, Neid, Rache, Konkurrenz. Länder aus geopolitischen und | |
ökonomischen Interessen. Aber es ist trotzdem als Tabu verankert. | |
Individuell spielt eine Rolle, wie schnell jemand kränkbar ist, wie | |
impulsiv, wie reizbar, oder schlichtweg wie kaltblütig berechnend. Es sind | |
halt nicht alle Leute nett. Aber jeder weiß, dass Töten ein ganz zentrales | |
Tabu bricht. | |
Wenn Ihnen solche Fragen gestellt werden, verweisen Sie oft darauf, dass | |
wir in einer extrem komplexen Welt leben, die bei manchen zu Überforderung | |
führen kann. Wie meinen Sie das? | |
Ich verweise auf Komplexität vor allem dann, wenn es darum geht, | |
Radikalisierung zu verstehen. Komplex ist unsere Gesellschaft, weil viele | |
unterschiedliche Perspektiven, Realitäten und Wahrheiten nebeneinander | |
existieren. Gesellschaften sind heute weniger normierend, als das früher | |
der Fall war. Die daraus resultierenden Freiheiten erfordern ein hohes Maß | |
an Eigenverantwortung und damit ein hohes Maß an Kompetenz, dem eigenen | |
Leben eine Struktur zu geben. | |
Soll heißen: Man muss sich selbst das Korrektiv sein? | |
Genau. Je traditioneller eine Gesellschaft, desto geringer sind meine | |
eigenen Freiheitsgrade. Wenn ich sehr individualistisch groß werde, darf | |
ich viele Entscheidungen treffen – muss es aber auch tun, um mein Leben auf | |
die Reihe zu kriegen. Komplex wird unsere Welt noch dazu, weil unglaublich | |
viel Information auf uns einstürmt, die wir ständig filtern müssen. Der | |
Mensch hat ein Bedürfnis nach Überschaubarkeit und Verlässlichkeit. Wir | |
leben davon, dass wir uns die Welt jeden Tag einfacher machen, als sie ist. | |
Das ist auch überlebenswichtig. Radikalisierung aber macht alles | |
supereinfach, verknüpft die eigene Haltung mit moralischer und menschlicher | |
Überlegenheit und lädt damit alles ideologisch auf. | |
Von der Komplexität des Lebens zur Radikalisierung. Das geht mir jetzt zu | |
schnell. | |
Das Grundbedürfnis des Menschen ist doch Überschaubarkeit. Wir wollen uns | |
in der Welt, in der wir leben, zurechtfinden und sie soll unseren | |
Vorstellungen entsprechen. Das tut sie aber nicht. Und wir haben in | |
modernen Gesellschaften das Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit. Staat und | |
Gesellschaft müssen Strukturen schaffen, in denen Menschen sich so | |
entwickeln können, dass sie, gemessen an ihren individuellen Fähigkeiten, | |
Selbstwirksamkeit erfahren, um ihr Leben zu gestalten. Das wollen die | |
meisten, aber schaffen es nicht alle gleichermaßen. | |
Und wo läuft die Diskussion Ihrer Meinung nach da aus dem Ruder, sodass | |
Rassismus und Ideologie mit ins Spiel kommen? | |
Auch diese Frage ist komplex. Ich bemerke schon seit sehr vielen Jahren | |
einen Hang zur rhetorischen Zuspitzung und Vereinfachung. Einige dieser | |
Narrative merken wir nicht mal mehr, weil wir uns so daran gewöhnt haben. | |
Denken Sie mal an den ständigen Gegensatz zwischen „arm“ und „reich“. | |
Darauf wird bei uns vieles verkürzt. Dass beispielsweise wenig Abiturienten | |
aus sozial sehr schwachen Schichten kommen, kann man aber doch nicht auf | |
einen reinen Euro-Betrag reduzieren, weil auch enorm viele soziokulturelle | |
Aspekte in der Erziehung eine Rolle spielen. Es ist banal, aber bestimmte | |
Jobs werden Sie nicht bekommen, weil Ihre Aussprache nicht klar ist, | |
Gangbild nicht stimmt, wenn Sie bestimmte soziale Codes nicht beigebracht | |
bekommen haben. | |
Ist das nicht alles erlernbar? | |
In der Tat, es ist kein Geheimwissen. Aber man muss es halt lernen. Ein | |
Sozialstaat, der die Ressourcen seiner Bürger wirklich nutzen will, muss | |
für den möglichen Ausgleich soziokultureller Erziehungsdefizite sorgen. Der | |
Segen der Bürgergesellschaft ist ja nun, dass derjenige, der über ein | |
Mindestmaß an sozialen Kompetenzen, Tagesstruktur und Selbstdisziplin | |
verfügt, grundsätzlich sozial aufsteigen kann. Menschen wie Gerhard | |
Schröder sind doch ein Beispiel dafür. Dass ich jetzt mit Ihnen dieses | |
Gespräch führen darf, auch. Ich komme nicht aus einem Akademikerhaushalt. | |
Meine Mutter war eine alleinerziehende Büroangestellte und keine | |
Chefsekretärin. Da wird mir zu viel ideologisch an Dingen festgemacht. | |
Wie? | |
Vereinfachende Narrative führen zu einer Schwarz-Weiß-Einteilung und damit | |
immer zu Feindbildern. Feindbilder definieren Menschen, die an irgendeinem | |
Übel Schuld sind, allein aufgrund der Tatsache, dass es sie gibt. Unsere | |
Realität ist aber „billion shades of grey“. | |
Meinen Sie, weil die Art, wie wichtige Gesellschaftsfragen gestellt werden, | |
zu sehr in einem Schwarz-Weiß-Muster verharrt, wird das zum Einfallstor für | |
Extremismus? | |
Ja, das denke ich. Nehmen Sie mal die aufgeladene Diskussion über | |
Kriminalität und Flüchtlinge. Da kann man diese polarisierende | |
Vereinfachungstendenz schön sehen. Weltweit, also auch in Deutschland, ist | |
Gewaltkriminalität überwiegend ein Problem junger Männer zwischen 16 und 30 | |
Jahren. Wenn also eine große Gruppe junger Männer im Hauptrisikoalter und | |
dann noch unter sozial schwierigen Bedingungen zahlenmäßig ansteigt, wie es | |
2015 war, dann muss ich doch sagen können, dass das die | |
Kriminalitätsstatistik eine Zeit lang verändern wird, ohne dass mir | |
Ausländerfeindlichkeit vorgeworfen wird. Das sagt nichts über den | |
individuellen Mann. Das ist ein gruppenstatistisches Phänomen. | |
Die eine Ideologie verknüpft das mit xenophoben Ansichten, die andere | |
Ideologie deklariert diese Zusammenhänge per se als ausländerfeindlich. | |
Nein, das ist nicht ausländerfeindlich. Ein Mann, der eine Frau | |
vergewaltigt, ist ein Vergewaltiger und es ist völlig egal, ob der aus | |
Schleswig-Holstein oder aus Libyen kommt. Außerdem ganz wichtig: | |
Gegenläufige Ideologien beflügeln sich immer gegenseitig, weil nämlich der | |
ideologische Gegenpart jeweils die Legitimation der eigenen Gruppe | |
darstellt. | |
Behandeln Sie in Ihrem Beruf zunehmend Fälle, wo andere Kulturwahrnehmungen | |
auf deutsche Vorstellungen treffen? | |
Es gibt natürlich Männer, die im Ruhrgebiet geboren sind, deren Eltern | |
einen Migrationshintergrund haben und die sich auf die Herkunftskultur | |
berufen, wo ich mir dann denke: Was willst du mir erzählen, du bist doch in | |
Gelsenkirchen geboren? Was willst du mir jetzt sagen? Da werden Dinge auch | |
instrumentalisiert. | |
Was unterschiedliche Kulturen angeht: Sie heißen nicht Erika Mustermann, | |
sondern Nahlah Saimeh. | |
Väterlicherseits habe ich arabische Wurzeln. Ich bin aber im katholischen | |
Münster geboren, Deutsch ist meine Muttersprache und ich bin Deutsche, auch | |
von meiner ganzen Sozialisation, her. Das habe ich maßgeblich der Schule zu | |
verdanken. Meine Mutter stammt aus Holland und ihre Generation erlebte mit | |
dem Krieg das Deutsche negativ. Für mich aber, als Nachkriegsgeborene, ist | |
dieses Land mit seiner Entwicklung in den letzten fünfzig Jahren ungeheuer | |
positiv besetzt. Durch die frühe Scheidung meiner Eltern bin ich mit der | |
arabischen Kultur nicht in Kontakt gekommen. Als Kind musste ich mich immer | |
rechtfertigen, warum ich noch nie in einem arabischen Land gewesen war, und | |
ich dachte: Warum sollte ich? | |
Gibt Ihnen Ihr Name aber freie Hand, sich zu Gesellschaftsthemen radikal zu | |
äußern. | |
Wenn Sie jetzt eine paradoxe Formulierung wollen: Ich bin radikal gegen | |
jede Radikalisierung. Schon die Formulierung in Ihrer Frage zeigt, wie sehr | |
es als radikal empfunden wird, wenn man nicht auf ein vorgefertigtes | |
ideologisches Wägelchen aufspringt. | |
Sie beschäftigen sich auch mit Hasskriminalität. Vor nicht allzu langer | |
Zeit bewegte der Attentäter von Halle. Hat er mit einer Überzeugung | |
gehandelt, die Sie „dämonisierendes Denken“ nennen? | |
Das dämonisierende Denken ist ein Instrument für all jene, die sich | |
radikalisieren und extremistischem Gedankengut frönen. Das dämonisierende | |
Denken geht davon aus, dass alle Unbill in der Welt einen singulären | |
Verursacher hat. Unglück und Leid wird nicht als Bestandteil des Lebens | |
verstanden, sondern es gibt immer einen Schuldigen. Auf den wird was als | |
negativ angesehen wird projiziert. Und daraus wird die Utopie einer | |
optimalen Gesellschaft entwickelt, in der alles sauber, bunt und rein ist – | |
vorausgesetzt, die, die für das verantwortlich gemacht werden, was nicht | |
gut läuft, sind weg. | |
Und dann? | |
Es gibt also diese Idee der absoluten Reinheit, Makellosigkeit, | |
Homogenität. Das Leben an sich, das Prinzip des Lebendigen, ist aber immer | |
inhomogen, ist Vielfalt. Das dämonisierende Denken geht davon aus, dass der | |
andere im Grunde kein Mensch ist. Es führt zum Zusammenbruch des | |
humanistischen Denkens, der Zuerkenntnis des anderen als Mensch. Er wird | |
zur Fliege an der Wand, die ich totschlagen kann. Wer auf dieser Ebene ist, | |
gibt sich schnell die Legitimation, andere Menschen auszulöschen. | |
Die Täter drehen alles um. | |
Die durchdenken nicht die Antihaltung, in der sie stecken. Bei Anders | |
Behring Breivik kann man das gut sehen. Er war gegen den Islam, gegen | |
Feminismus, gegen Marxismus, gegen den Sozialstaat. Wo man dann denkt, ja | |
schon, aber wie hängt das zusammen – gegen Islam und gegen Frauenrechte? | |
Der Herr aus Halle hatte auch viele verschiedene Überzeugungen, wobei | |
auffällt, dass Antifeminismus immer dabei ist. Aber das ist alles nicht zu | |
Ende durchdacht. Es werden narrative Schablonen aneinandergesetzt, in die | |
nur Hass, auch der Hass auf sich selbst, reingegossen wird. | |
Warum Hass auf sich selbst? | |
Der Attentäter aus Halle hat sich vor seiner eigenen Kamera ständig als | |
Loser bezeichnet, und niemand ist gerne einer. Wir alle wollen positive, | |
soziale Resonanz. Das gehört zum Menschsein. Dann wurde er in seiner | |
Losermentalität noch verstärkt: Die Tür zur Synagoge hat gehalten, die | |
Waffe nicht funktioniert. Und da kommt dann diese Frau und fragt, was das | |
soll. Dann wird der Vektor der Aggression neu ausgerichtet und die Frau | |
wird hingerichtet. Bei der Dönerbude war der Erschossene ein deutscher | |
Fußballfan. | |
Amok und Koma, die gleichen Buchstaben. | |
Oh, schön, das ist mir bisher nicht aufgefallen. | |
War er ein Amokläufer und innerlich tot? | |
Er war innerlich angefüllt von Hass und großer Verzweiflung. Aber dieser | |
Hass ist nicht aushaltbar. Er braucht ein Ventil im Außen. Dafür gibt es im | |
Netz diverse primitive Narrative und eines davon ist eben der | |
Antisemitismus. | |
Der Mann war Gott. | |
Oh, das ist ein ernster Satz. Wir sagen das so, wenn jemand über den Tod | |
anderer aus Anmaßung entscheidet. Aber das ist nicht gut. Gott ist doch ein | |
Begriff für etwas sehr Tiefes, das größer ist als unser menschliches | |
Erkenntnisvermögen. Insofern ist so ein Täter wohl kaum Gott. Und dann | |
fällt einem der Theologe Meister Eckhart ein, der sagt, dass jedem | |
Seelengrund das Göttliche selbst innewohne. Der Täter von Halle ist | |
strafrechtlich ein Mörder und ohne Zweifel ein sehr, sehr unglücklicher | |
Mensch. | |
Woher kommt Ihre Leidenschaft, sich mit derartigen Themen zu beschäftigen? | |
Mich interessiert die tiefere Dimension des Menschseins. | |
Und die suchen Sie über das Böse? | |
Wenn ich mich damit befasse, denke ich nicht in moralischen Kategorien. Ich | |
liebe meine Arbeit und ich begreife mich nicht als grundlegend anders als | |
der, der vor mir sitzt. Was mich von ihm trennt, ist minimal. Ich | |
identifiziere mich nicht mit ihm, bagatellisiere nicht die Straftat, aber | |
als Menschen sind wir gleich. Im Privaten finde ich Tiefe übrigens in der | |
Kunst. | |
Wirklich keine Faszination für das Böse? | |
Nein. Sie werden mich auch nie in einem Grusel-, Horrorfilm oder | |
Splattermovie gehen sehen. Gewalt heißt immer Scheitern. | |
9 Feb 2020 | |
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Waltraud Schwab | |
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