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# taz.de -- SPD unter neuen Vorsitzenden: Schwan kritisiert Kühnert
> Der Juso-Chef agiere machtpolitisch „ohne allzuviel Rücksicht“, sagt die
> SPD-Politikerin. Er sei inzwischen „die eigentliche Autorität“ in der
> Partei.
Bild: Gesine Schwan meint, Kühnert agiere ohne Rücksicht
Berlin taz | Gesine Schwan geht davon aus, dass [1][die designierten
SPD-Vorsitzenden] Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken „keinen sehr
großen Spielraum haben werden“. Viel werde vom [2][Juso-Vorsitzenden Kevin
Kühnert] abhängen, der sich auf dem SPD-Parteitag am Wochenende in Berlin
zu einem ihrer Stellvertreter wählen lassen will, sagte die Vorsitzende der
SPD-Grundwertekommission im Interview mit der taz. „Er ist nicht nur der
Königsmacher, sondern auch der eigentliche Stratege und die eigentliche
Autorität“, sagte Schwan der taz.
Das heiße allerdings auch, dass Kühnert „viel Verantwortung auf sich lädt …
und zwar für alle in der Partei und nicht nur für den eigenen Flügel“,
sagte Schwan. „Man muss schauen, wie er damit umgeht.“
Sicherlich sei Kühnert „einer der ganz wenigen, die Format haben“, so
Schwan. Aber sie habe in den vergangenen Monaten „dazugelernt, dass er
komplexer ist als ich gedacht habe“. Denn der 30-Jährige sei auch jemand,
der „ohne allzu viel Rücksicht vorgeht, wenn es sich um Macht handelt“. Das
habe sie „vorher so nicht angenommen“.
Viele fänden es zwar richtig, dass Politik so sein müsse, sie jedoch nicht.
„Denn es sät Misstrauen, wenn der Eindruck entsteht, dass es nicht in
erster Linie ums Argument geht, sondern um Machtstrategien“, sagte die
76-jährige Politikwissenschaftlerin, die beim Mitgliederentscheid um den
SPD-Vorsitz gemeinsam mit Partei-Vize Ralf Stegner kandidiert hatte, jedoch
in der ersten Runde ausgeschieden war.
Schwan erwartet nicht, dass es auf dem Parteitag größere Turbulenzen geben
wird. „Mir scheinen alle Weichen erstmal so gestellt, dass alles glatt geht
und es keine problematischen Überraschungen gibt“, sagte sie. Sie glaube
denn auch nicht, dass ein Ende der Großen Koalition bevorsteht. Denn das
wäre „einfach analytisch derzeit sehr unsinnig“. Hierbei gehe es nicht um
eine Prinzipien-, sondern um eine Abwägungsfrage.
5 Dec 2019
## LINKS
[1] /Die-SPD-nach-der-Vorsitzendenwahl/!5641487
[2] /SPD-vor-ihrem-Parteitag/!5647223
## AUTOREN
Pascal Beucker
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