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# taz.de -- NS-Verbrechen Porajmos: Gedenken ohne Bundesregierung
> Zeitzeugen, Angehörige und Politiker haben an die von den Nazis
> ermordeten Sinti und Roma erinnert. Die Regierung blieb der Veranstaltung
> fern.
Bild: Ein zentraler Ort der NS-Verbrechen: das Vernichtungslager Auschwitz
Sachsenhausen taz | Gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Verbänden
sowie Hinterbliebenen und Zeitzeugen hat der Zentralrat Deutscher Sinti und
Roma am Donnerstag der [1][Opfer des nationalsozialistischen Völkermords]
gedacht. Bei der Gedenkveranstaltung im ehemaligen Konzentrationslager
Sachsenhausen sprachen unter anderem Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar
Woidke (SPD) und der Vorsitzende des Zentralrats Romani Rose. Vertreter der
Bundesregierung waren nicht anwesend.
Porajmos, so heißt [2][der nationalsozialistische Genozid an Sinti und
Roma] auf Romanes. 77 Jahre sind vergangen, seit SS-Reichsführer Heinrich
Himmler mit der Unterzeichnung des Auschwitz-Erlasses die letzte Phase des
Völkermords einläutete. Das Ziel: die Vernichtung aller in Deutschland
lebenden Sinti und Roma.
Doch trotz Anfrage der Bundestagsabgeordneten Filiz Polat (Grüne) und
Einladungen des Zentralrats blieben Regierungsvertreter der Veranstaltung
fern. In einer schriftlichen Antwort von Staatssekretärin Antje Leendertse
vom Montag hieß es nur, eine Teilnahme von Vertretern der Bundesregierung
werde geprüft.
„Es ist erschütternd, wenn keine Mitglieder der Regierung an
Veranstaltungen zum Jahrestag teilnehmen“, kritisierte Polat das.
Brandenburgs Landesvater und Bundesratspräsident Dietmar Woidke sagte am
Rande der Veranstaltung, eine Teilnahme von Vertretern der Bundesregierung
„wäre schon schön gewesen“.
Nicht einmal aus der Ferne kondolierte die Bundesregierung: 16 Kränze,
beispielsweise von der slowakischen Botschaft oder eines Oranienburger
Gymnasiums, schmückten den Gedenkort – doch keiner der Bundesregierung.
19 Dec 2019
## LINKS
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## AUTOREN
Jonas Julino
## TAGS
NS-Verbrechen
Porajmos
Holocaust
NS-Gedenken
Sinti und Roma
NS-Verbrechen
Denkmal der im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti
Denkmal der im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti
Sinti
Schwerpunkt Angela Merkel
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