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# taz.de -- Rechtsextremismus in der Bundeswehr: Unteroffizier unter Verdacht
> Ein Soldat des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr soll suspendiert
> werden. Der Militärische Abschirmdienst verdächtigt ihn des
> Rechtsextremismus.
Bild: Vorführung des KSK beim Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pful…
Berlin dpa | Wegen des Verdachts auf rechtsextremistische Umtriebe wird
gegen einen Unteroffizier der Bundeswehr-Eliteeinheit Kommando
Spezialkräfte (KSK) ermittelt. Der Militärische Abschirmdienst (MAD)
verdächtige den Unteroffizier in der Feldwebellaufbahn dringend, ein
Rechtsextremist zu sein, schreibt die [1][Bild am Sonntag (BamS)]. Seit
Monaten laufe eine nachrichtendienstliche Ermittlung gegen ihn. Aus dem
Verteidigungsministerium wurde der Vorgang auf Anfrage der Deutschen
Presse-Agentur bestätigt.
Weil Informationen an die Öffentlichkeit gelangt seien, seien nun
notwendige dienstrechtliche Maßnahmen gegen den Soldaten offen eingeleitet
worden, sagte ein Ministeriumssprecher der Bams. Er müsse schnellstmöglich
aus dem KSK entfernt werden, die Ausübung des Dienstes müsse ihm verboten
werden. Dem Bericht zufolge soll das spätestens nächste Woche geschehen.
Nach Informationen der Zeitung war der Unteroffizier mehrmals in
Afghanistan im Einsatz.
Dem Bericht zufolge hat der MAD zudem zwei Stabsoffiziere wegen Verdachts
des Rechtsextremismus im Visier. Sie hatten nach Informationen der Zeitung
auf einer privaten Feier des Unteroffiziers den Hitlergruß gezeigt. Einer
der beiden sei vor ein paar Wochen suspendiert worden, der andere gelte
beim MAD als „Verdachtsfall“. Laut der Zeitung will das Ministerium zudem
Strafanzeigen gegen Unbekannt „wegen Geheimnisverrates“ stellen.
Es sind nicht die ersten Rechtsextremismus-Vorwürfe gegen Soldaten der
Bundeswehr. Ein KSK-Soldat soll mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben. Im
Januar hatte er einen Strafbefehl akzeptiert. Zudem hatte der [2][Fall des
Offiziers Franco A.] im April 2017 umfangreiche Ermittlungen ausgelöst,
weil es den Verdacht gab, er könne Teil einer größeren
rechtsextremistischen Gruppe sein.
Auch der [3][Soldat André S. alias Hannibal], der ein bundesweites Netzwerk
mit teils rechtsextremen Mitgliedern aufgebaut hat, war lange beim KSK. Er
hat die Bundeswehr inzwischen verlassen. Der MAD hatte jüngst erklärt,
[4][man wolle künftig auch solche Soldaten stärker in den Blick nehmen],
bei denen die Schwelle zum Rechtsextremismus noch nicht überschritten sei.
1 Dec 2019
## LINKS
[1] https://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/politik-inland/hitler-gruss-au…
[2] /Mutmasslicher-Rechtsterrorist/!5640312
[3] /Rechtes-Netzwerk-in-Sicherheitsbehoerden/!5629140
[4] /Rechtsextreme-in-der-Bundeswehr/!5635320
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