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# taz.de -- Impeachment gegen Trump: Sondland bekräftigt Vorwürfe
> Der EU-Botschafter Gordon Sondland ist der womöglich wichtigste Zeuge im
> Verfahren. Er bestätigt nun Anschuldigungen gegen den US-Präsidenten.
Bild: Der wohl wichtigste Zeuge: EU-Botschafter Gordon Sondland bei der Impeach…
WASHINGTON ap | Der EU-Botschafter der USA, Gordon Sondland, hat bei der
Untersuchung zu einer möglichen Amtsenthebung von Donald Trump schwere
Vorwürfe gegen den Präsidenten bekräftigt. Trump habe über seinen privaten
Anwalt Rudy Giuliani der ukrainischen Regierung Gegenleistungen in Aussicht
gestellt, wenn sie Ermittlungen gegen den Spitzendemokraten Joe Biden
vorantreibe, sagte Sondland am Mittwoch im US-Repräsentantenhaus.
„Herr Giuliani drückte die Wünsche des Präsidenten der Vereinigten Staaten
aus und wir wussten, dass diese Ermittlungen für den Präsidenten wichtig
waren“, sagte Sondland weiter. Deshalb hätten er und andere Diplomaten sich
gefügt. Trump habe außerdem deutlich gemacht, dass er Giuliani involviert
sehen wollte, obwohl dieser keinerlei Regierungsfunktion hatte. „Deshalb
sind wir den Anordnungen des Präsidenten gefolgt“, sagte Sondland.
Die Demokraten wollen mit den Befragungen im Repräsentantenhaus klären, ob
Trump versucht hat, [1][den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu
Ermittlungen gegen seinen demokratischen Rivalen Biden zu drängen] und
damit sein Amt für seinen eigenen politischen Nutzen missbrauchte.
Besonders zentral ist die Frage, ob dabei auch Druckmittel zum Einsatz
kamen, es also ein „Quidproquo“ gab.
Sondland sagte, seiner Meinung nach habe Trump Selenskyj im Gegenzug für
die Ermittlungen einen Besuch im Weißen Haus in Aussicht gestellt. Später
sei er auch zu der Überzeugung gelangt, dass Militärhilfen für die Ukraine
genau zu diesem Zweck zurückgehalten wurden.
## Informationen aus erster Hand
Sondland bekräftigte, dass er am Tag nach dem umstrittenen Telefonat
zwischen den beiden Präsidenten selbst mit Trump am Telefon gesprochen
habe. In dem Telefongespräch wollte der US-Präsident angeblich wissen, ob
die Ukraine die von ihm geforderten Ermittlungen zu Biden auch vorantreibe.
Weil er zu diesen Vorwürfen aus erster Hand berichten kann, ist Sondland
der möglicherweise wichtigste Zeuge der Untersuchung.
„Ich weiß, dass die Mitglieder dieses Ausschusses diese komplizierten
Themen häufig in Form einer einfachen Frage zusammengeführt haben: „Gab es
ein Quidproquo?““, sagte Sondland den Abgeordneten. „Wie ich schon zuvor
ausgesagt habe … ist die Antwort Ja“.
Sondland sagte weiter, er habe auch Außenminister Mike Pompeo und andere
Spitzenvertreter der Regierung über die von Trump geforderten Ermittlungen
gegen Biden und dessen Sohn Hunter auf dem Laufenden gehalten. Er habe
persönlich Vizepräsident Mike Pence seine Bedenken mitgeteilt, dass die
Militärhilfen für die Ukraine an den Fortschritt der Ermittlungen geknüpft
worden seien, sagte Sondland.
Zum Vorwurf, er habe seine Zeugenaussage gegenüber jener in einer Anhörung
hinter verschlossenen Türen geändert, sagte Sondland: „Meine Erinnerung war
nicht perfekt“. Außerdem habe das Außenministerium ihm den Zugang zu
E-Mails und anderen Dokumenten verwehrt, die er für die Befragung gebraucht
hätte, sagte der Diplomat.
20 Nov 2019
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