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# taz.de -- Gipfeltreffen im Ministerium: Viel Wind um nichts
> Hersteller und Verbände der Windenergie kritisieren Pläne von
> Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Der deutet Kompromissbereitschaft an.
Bild: Die große Frage: Wie nah am Dorf darf ein Windrad stehen?
Berlin taz | Nach der breiten Kritik an den geplanten Einschränkungen für
neue Windräder hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am
Montagabend Vertreter der Branche kurzfristig zu einem Gespräch eingeladen.
Die Windrad-Hersteller Enercon, Vestas, Nordex und Siemens sowie der
Bundesverband Windenergie und der Verband Deutscher Maschinen- und
Anlagenbau forderten dort erneut, auf den geplanten Mindestabstand von 1000
Metern zwischen Wohnhäusern und Windrädern zu verzichten.
Konkrete Ergebnisse hatte das Treffen, an dem neben Altmaier auch sein
Energie-Staatssekretär Andreas Feicht und die umstrittene neue
[1][Abteilungsleiterin Stephanie von Ahlefeld] teilnahmen, nicht, teilte
der Windenergieverband mit. Dabei dränge die Zeit, sagte dessen Sprecher
Christoph Zipf der taz. „Wir brauchen bis zum Jahresende Klarheit.“
Der Minister deutete am Morgen im Deutschlandfunk Kompromissbereitschaft
an. „Wir reden darüber, wann ist denn eigentlich dieser Abstand
einzuhalten“, sagte Altmaier. „Gilt das bei fünf Häusern, gilt das bei ze…
Häusern, gilt das bei sieben oder bei zwölf Häusern?“ Bisher sieht der
Gesetzentwurf vor, dass der Mindestabstand schon bei Siedlungen mit mehr
als fünf Häusern gelten soll. Die Fläche, auf denen Windräder gebaut werden
könnten, würde dadurch stark schrumpfen.
## Kritik an Kostenregelung
Die SPD-Energieexpertin Nina Scheer sprach sich dafür aus, komplett auf
Mindestabstände zu verzichten. Einen [2][Online-Appell] der Organisation
Campact gegen die geplante Regelung unterzeichneten bis Dienstag über
130.000 Menschen.
Neben der Abstandsregelung gibt es neue Kritik am Gesetzentwurf. Denn
dieser sieht auch vor, dass Windparkbetreiber in bestimmten Gebieten
künftig für den Netzanschluss bezahlen müssen. Bisher werden diese Kosten
von den Netzbetreibern getragen und auf die Stromkunden umgelegt.
Diese Regelung werde zu „unkalkulierbaren Kosten“ für die Windparkbetreiber
führen, kritisierte die Grünen-Abgeordnete Ingrid Nestle in der Neuen
Osnabrücker Zeitung. Damit sei dieser Plan des Wirtschaftsministers „der
nächste Nagel im Sarg der Windenergie“.
19 Nov 2019
## LINKS
[1] /Neuer-Kurs-im-Wirtschaftsministerium/!5638499
[2] https://aktion.campact.de/windenergie/appell/teilnehmen?pk_vid=ea7b7fd560cf…
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
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