| # taz.de -- Nach Rede beim UN-Gipfel: Merkel betont Differenz zu Greta | |
| > Den Pessimismus der schwedischen Klimaaktivistin teile sie nicht, sagt | |
| > die Kanzlerin in New York. Sie glaube an technologische Lösungen. | |
| Bild: Angela Merkel fand die Rede von Greta Thunberg vor den Vereinten Nationen… | |
| New York taz | Es war eine [1][scharfe Anklage, mit der sich die | |
| schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg am Montag zu Beginn des | |
| UN-Sondergipfels] zum Klimaschutz an die dort versammelten Staats- und | |
| Regierungschefs gewandt hatte. „Wie könnt ihr es wagen, so zu tun, als | |
| könne das mit ein paar technischen Lösungen gelöst werden“, lautete einer | |
| ihrer Vorwürfe. | |
| Am Dienstag hat [2][Bundeskanzlerin Angela Merkel, die vor der Rede kurz | |
| mit Thunberg zusammengetroffen war], diese Kritik teilweise zurückgewiesen. | |
| Die Schwedin habe „eine aufrüttelnde Rede gehalten“, sagte Merkel bei einem | |
| Pressestatement kurz vor ihrem Rückflug nach Berlin. Die Kritik an | |
| technischen Lösungen teile sie aber nicht: „Ich messe Innovation und | |
| Technologie hier eine sehr große Bedeutung bei“, sagte Merkel. „Das ist ein | |
| Widerspruch zu dem, was ich da gestern gehört habe.“ | |
| Auch Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) kritisierte die Rede der | |
| Klimaaktivistin. „Nur Wutreden halten, wie Greta vor den UN, wird uns nicht | |
| weiterhelfen“, sagte er. | |
| Die Kritik, dass die in Deutschland geplanten Maßnahmen nicht ausreichen, | |
| um die Klimaziele zu erreichen, wies Merkel in New York zurück. „Wir werden | |
| sehr sorgsam überprüfen, ob wir unsere Ziele erreichen können“, sagte sie. | |
| „Wenn wir sie nicht erreichen können, müssen wir nachschärfen, das ist ganz | |
| klar.“ | |
| ## Grüne und Klimaaktivist*innen wollen mehr | |
| Umweltministerin Svenja Schulze (SPD), die auch am Gipfel teilnahm, | |
| verteidigte die Beschlüsse ebenfalls. Im Klimaschutzgesetz werde | |
| festgelegt, jedes Jahr zu kontrollieren, ob die Einsparungen im Verkehr und | |
| in der Landwirtschaft wirklich so hoch seien wie zugesagt, sagte sie in der | |
| ARD. „Und wenn nicht, dann muss die Regierung handeln. Das ist das erste | |
| Mal in einem Gesetz verankert. Da kann sich niemand mehr drumrumdrücken“, | |
| so die Ministerin. | |
| Die Eckpunkte, auf die sich die Koalitionsspitzen und das sogenannte | |
| Klimakabinett am vergangenen Freitag geeinigt hatten, sollen an diesem | |
| Mittwoch auch vom gesamten Kabinett gebilligt werden. Anschließend müssen | |
| sie in Gesetzesform überführt werden. Die Grünen wollen im weiteren | |
| Verfahren auf Verschärfungen drängen. Dafür sei sie offen, erklärte Schulze | |
| in New York. | |
| Klimaaktivist*innen von Fridays for Future kündigten zur Kabinettssitzung | |
| Proteste vor dem Kanzleramt an. „Das Klimapaket ist ein Skandal“, erklärte | |
| Sprecherin Luisa Neubauer. Mit Verweis auf Merkels Aussage, man müsse beim | |
| Klimaschutz „die Menschen mitnehmen“, sagte sie: „Wer das sagt, verschlie… | |
| die Augen vor den klimabewegten Massen, die in diesen Stunden den Glauben | |
| an die Regierung verlieren.“ | |
| 25 Sep 2019 | |
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| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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