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# taz.de -- Julia Klöckner für Nutri-Score-System: Grünes Licht für Lebensm…
> Ab dem kommenden Jahr soll eine bunte Farb- und Buchstaben-Scala auf der
> Packung anzeigen, wie gesund ein Nahrungsmittel ist.
Bild: Von gurkengrün bis signalrot – die Lebensmittelampel soll den Konsumen…
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner will die farbliche
[1][„Nutri-Score“-Kennzeichnung von Lebensmitteln in Deutschland] erlauben.
Nach jahrelangem Streit über eine klarere Kennzeichnung etwa von Zucker,
Fett und Salz sprach sich die CDU-Politikerin für das in Frankreich
eingeführte System aus. In einer offiziellen Verbraucherbefragung schnitt
Nutri-Score am besten ab, wie Klöckner am Montag in Berlin sagte.
Das System sei „leicht zu verstehen und nutzt die eingängige, bereits
gelernte Farbwelt einer Ampel“. Zudem biete es eine zusammenfassende
Bewertung. Weitere Informationen könne man weiterhin der Nährwerttabelle
sowie der Zutatenliste entnehmen. [2][Nutri-Score zeigt mit Hilfe von fünf
Farben] von Dunkelgrün bis Rot an, wie gesund ein Lebensmittel
zusammengesetzt ist. Dabei berücksichtigt es zum Beispiel Zucker und Fett
sowie den Obst- oder Gemüseanteil.
Für viele erscheine es bisher schwer, beim Thema gesunde Ernährung „vieles
richtig zu machen und sich sicher bei der schnellen Kaufentscheidung zu
fühlen“ – gerade in einer Zeit, in der vermehrt zu Fertigprodukten
gegriffen werde, die teilweise zu viel Zucker, Salz oder Fett enthalten,
sagte Klöckner. „Das hat gesundheitliche, aber auch volkswirtschaftliche
Folgen, die ich nicht hinnehmen will.“ [3][Zwei Drittel der Männer und die
Hälfte der Frauen in Deutschland] sind laut Robert-Koch-Institut
übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist stark übergewichtig
(adipös). Zu viel Zucker, Fett und Salz erhöhen das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Forderung nach Werbeverbot
Die SPD, die Verbraucherzentrale und Foodwatch begrüßten Klöckners
Entscheidung. Da die Einführung aber freiwillig ist, forderte Foodwatch
sämtliche Lebensmittelhersteller und den Handel auf, ihre Produkte mit dem
Nutri-Score zu versehen. Zudem müsse sich Klöckner auf EU-Ebene dafür
einsetzen, [4][dass der Nutri-Score zum verpflichtenden Modell in Europa]
werde.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft erklärte, die Kennzeichnung könne nur
einer von mehreren Bausteinen sein. So müsse etwa an Kinder gerichtete
Werbung für ungesunde Produkte verboten werden. Der Lebensmittelverband der
Wirtschaft dagegen bekräftigte seine Zweifel, ob bewertende Systeme
geeignet für eine vereinfachte Nährwertkennzeichnung seien. Eine sinnvolle
Bewertung könne nur mit Blick auf das gesamte Ernährungsverhalten am Tag,
nicht aber für ein einzelnes Produkt erfolgen.
Klöckner will im Oktober eine Verordnung vorlegen, die den Rechtsrahmen für
eine Verwendung des Logos auf der Vorderseite vieler Packungen schafft. Dem
müssen Bundeskabinett und Bundesrat zustimmen. Dann könnten Richter den
Nutri-Score nicht mehr als eine nicht genehmigte Gesundheitsangabe
untersagen. Wenn alles klappt, könnte das Logo im kommenden Jahr in den
Regalen auftauchen, sagte die Ministerin.
30 Sep 2019
## LINKS
[1] https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/Kennzeichnung/FreiwilligeKennzeichnung/_T…
[2] https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/yeah-nutri-score#WasIstD…
[3] https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Uebergewicht_Adi…
[4] https://www.foodwatch.org/de/pressemitteilungen/2019/foodwatch-statement-zu…
## AUTOREN
Jost Maurin
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Ernährung
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