# taz.de -- Kommentar AKK und die AfD: Die CDU ist Teil des Problems | |
> AKK schließt eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Gut so. Aber ändern | |
> muss sich auch die Einstellung, dass manche Menschen mehr wert seien als | |
> andere. | |
Bild: Schräg: Annegret Kramp-Karrenbauer | |
Dass Annegret Kramp-Karrenbauer mit Blick auf den [1][mutmaßlich | |
rechtsextremen Täter] im Mordfall Walter Lübcke eine künftige | |
Zusammenarbeit von CDU und AfD ausgeschlossen hat, war dringend nötig – und | |
dafür kann man ihr durchaus kurz applaudieren. In Standing Ovations sollte | |
man sich aber nicht verlieren. | |
Denn selbst wenn die AfD dadurch isoliert werden sollte, selbst wenn die | |
CDU in Folge deren Stimmen abgreifen und bundesweit wieder die führende | |
rechte Kraft werden sollte – die sich dabei natürlich stets das Wort | |
„Mitte“ auf die Stirn klatschen wird –, selbst dann ist das zwar besser a… | |
der Ist-Zustand, aber es sind längst nicht alle Probleme gelöst. Denn auch | |
wenn die AfD womöglich ihren Nimbus als die „Besorgte-Bürger-Partei“ | |
verliert und sie sich bei der nächsten Bundestagswahl halbiert, ist | |
Deutschland nicht einfach so wieder in Ordnung. | |
Denn in Ordnung war hier auch vor der AfD, vor Pegida, vor den ganzen | |
Bernds und Björns gar nichts. Damals, als noch steif und fest behauptet | |
wurde, dieses Land habe kein handfestes Problem mit rechtem Gedankengut. | |
Der Unterschied zu damals ist: Die Rechten sind heute klar sichtbar – und | |
das stört. | |
Die breite liberale (meist weiße) Öffentlichkeit wäre wohl schon zufrieden, | |
würde die AfD einfach wieder unsichtbar. Verständlich. Aber was ist mit | |
jenen Bürger_innen, die sich auch dann täglich mit strukturellem Rassismus, | |
mit Rechtsextremen, mit Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, | |
vermeintlicher Herkunft oder Religion herumschlagen müssen? Selbst wenn es | |
keine Partei mehr geben sollte, die rechts von der Union steht, wird es | |
immer noch Wähler_innen geben, die rechts von der Union stehen. | |
Wenn die Union sich wirklich gegen Rechtsextremismus abgrenzen will, dann | |
muss sie es nicht nur da tun, wo es endet – bei einem Mord an einem | |
Politiker aus den eigenen Reihen –, sondern auch da, wo es anfängt: bei der | |
Vorstellung, dass es Menschen gibt, die mehr wert sind als andere. Und | |
diese Vorstellung findet sich eben nicht nur in der AfD. Sondern auch in | |
der CDU. | |
24 Jun 2019 | |
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## AUTOREN | |
Saskia Hödl | |
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