| # taz.de -- Handelskonflikt mit China: Trump verbannt Huawei aus den USA | |
| > Der Präsident erklärt den „nationalen Notstand“ für die | |
| > Telekommunikationsbranche – und eskaliert den Handelsstreit mit Peking | |
| > weiter. | |
| Bild: In Peking erlaubt: Frau mit Smartphone vor Huawei-Shop | |
| Berlin taz | Aus dem Weißen Haus hieß es, das neue Dekret des | |
| US-Präsidenten richte sich nicht gegen ein bestimmtes Land oder | |
| Unternehmen. Aber mitten im eskalierenden Handelsstreit mit China ist klar, | |
| was die neue Volte Donald Trumps bezweckt: Peking noch mehr unter Druck | |
| setzen. | |
| Am Mittwoch untersagte Trump US-Unternehmen, die Nutzung von | |
| Telekommunikationstechnik, die als Risiko für die nationale Sicherheit der | |
| USA gelten könnte. Dazu rief er einen [1][„nationalen Notstand“ für die | |
| Branche] aus. Gleichzeitig setzte das US-Handelsministerium den | |
| chinesischen Netzwerkausrüster Huawei direkt wegen mutmaßlicher Umgehung | |
| der Iran-Sanktionen auf die schwarze Liste der Unternehmen, an die | |
| US-Firmen nur mit amtlicher Erlaubnis Technologie verkaufen dürfen. | |
| De facto wird Huawei damit vom US-Markt verbannt. Die USA werfen Huawei | |
| vor, mit seinen Produkten könne China Spionage betreiben. Auch in Europa | |
| wird die Nutzung von Huawei-Produkten für den neuen Mobilfunkstandard 5G | |
| wegen Spionagegefahr diskutiert. Neben Huawei sind etwa 70 weitere Firmen | |
| vom US-Dekret betroffen. | |
| Die Regierung in Peking reagierte verärgert. Die Argumentation eines | |
| „nationalen Notstands“ sei falsch und sollte nicht für mehr Protektionismus | |
| missbraucht werden, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums. Der | |
| Konflikt zwischen China und den USA hatte sich vor wenigen Tagen | |
| zugespitzt, als Trump neue Zölle auf chinesische Importe im Volumen von 200 | |
| Milliarden Dollar verhängte – China konterte prompt mit höheren Abgaben für | |
| US-Produkte. | |
| ## Huawei mit 11 Milliarden Dollar in den USA | |
| Huawei wies die Spionage-Anschuldigungen am Donnerstag erneut zurück. Das | |
| Geschäftsverbot sei „unangemessen“ und werde am Ende nur US-Firmen und | |
| -Verbraucher belasten, weil die Telekommunikationsfirmen dort auf teurere | |
| Produkte zurückgreifen müssten. 2018 erzielte Huawei in den USA Umsätze von | |
| rund 11 Milliarden Dollar. | |
| US-Handelsminister Wilbur Ross erklärte, Trumps Erlass schütze die | |
| US-Telekommunikationsbranche vor „ausländischen Gegnern“. Der | |
| republikanische Senator Tom Cotton lobte Trump auf Twitter: „@Huawei 5G, | |
| Ruhe in Frieden.“ Unternehmen wie Huawei seien ein „Arm der Kommunistischen | |
| Partei, beauftragt damit, Informationen zu sammeln“. | |
| „Europa muss den eigenen Kurs beibehalten“, erklärte der Bundesverband der | |
| Deutschen Industrie (BDI). Die EU müsse „souverän entscheiden, welche | |
| Marktakteure es beim Aufbau der 5G-Netzinfrastruktur zulässt“. | |
| 16 May 2019 | |
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| [1] https://www.commerce.gov/news/press-releases/2019/05/president-trump-declar… | |
| ## AUTOREN | |
| Kai Schöneberg | |
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