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# taz.de -- NS-Gedenken in der Bundeswehr: KSK gedenkt der Wehrmacht
> Schon häufiger fielen KSKler mit rechtsextremen Aktionen auf. Jetzt kam
> raus: Sie ehrten Wehrmachtssoldaten in Tunesien.
Bild: Wehrmachtsandenken in einer Kaserne der Bundeswehr
Berlin taz | SoldatInnen der Bundeswehr-Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte
(KSK) haben in Tunesien den Soldaten des Afrikakorps der Wehrmacht gedacht.
Der taz liegt ein Auszug aus dem Gästebuch des Soldatenfriedhofs Bordj
Cedria bei Tunis vor. Darin haben sich am 15. April 2018 „15 deutsche
Soldaten“ aus „88630 Pfullendorf“ eingetragen. Dazu schrieben sie: „In
Gedenken an unsere Gefallenen des Afrika Korps“.
In der Antwort auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Tobias Pflüger
(Linke) bestätigt das Verteidigungsministerium, dass an besagtem Tag „ein
Besuch von 15 Soldatinnen und Soldaten des Soldatenfriedhofs Bordj Cedria
in Tunesien am 15. April 2018 stattfand“. Welcher Einheit die SoldatInnen
angehören, will das Ministerium nicht öffentlich bekanntgeben. Die Antwort
auf eine entsprechende Frage des Abgeordneten Pflüger stufte es als
Verschlusssache ein.
Nach taz-Informationen handelt es sich um KSK-SoldatInnen. Im fraglichen
Zeitraum hatte die Bundeswehr in Tunesien an der Übung „Flintlock 2018“
teilgenommen, bei der Spezialkräfte mehrerer Länder Anti-Terror-Einsätze
trainierten. Neben Angehörigen des KSK, die zum Teil in Pfullendorf
stationiert sind, waren [1][laut einem Bericht des Blogs Augen Geradeaus]
nur SanitäterInnen und ein Lufttransportgeschwader beteiligt. Beide kommen
aus anderen Standorten.
Das Afrikakorps der Wehrmacht kämpfte im Zweiten Weltkrieg an der Seite der
italienischen Armee gegen Briten, Amerikaner und Franzosen. Es führte Krieg
in Tunesien, Libyen und Ägypten. Wegen anfänglicher Erfolge spielte es in
der Kriegspropaganda des NS-Staats eine wichtige Rolle.
## Regierung will nicht handeln
In der Antwort auf die Anfrage des Linken-Abgeordneten Pflüger schreibt das
Verteidigungsministerium: „Für die Streitkräfte eines demokratischen
Rechtsstaates ist die Wehrmacht als Institution nicht traditionswürdig.
Gleiches gilt für Truppenverbände der Wehrmacht.“ Handlungsbedarf sehe die
Bundesregierung aber nicht.
In den vergangenen beiden Jahren geriet die Bundeswehr mehrmals wegen
Verherrlichung der Wehrmacht in die Kritik. Das Verteidigungsministerium
erließ daraufhin einen neuen Traditionserlass, in dem es klarstellt, dass
die Wehrmacht für die Bundeswehr nicht „traditionsstiftend“ sei.
[2][Nach mehreren rechtsextremen Vorfällen im KSK] hat der Militärische
Abschirmdienst die Spezialeinheit besonders im Blick. Unter anderem lief
auf einer Feier der Einheit rechtsextreme Musik. Ein Soldat zeigte dort den
Hitlergruß.
3 May 2019
## LINKS
[1] https://augengeradeaus.net/2018/04/exercisewatch-flintlock-18-mit-deutschen…
[2] /!5571253/
## AUTOREN
Tobias Schulze
Christina Schmidt
## TAGS
Bundeswehr
Rechtsextremismus
Wehrmacht
Tradition
KSK
Schwerpunkt Hannibals Schattennetzwerk
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Wehrbeauftragte
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