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# taz.de -- Größter deutscher Lebensmittelhändler: Edeka plant Biomärkte
> Der Konzern erwägt, eigene Ökofach-Geschäfte zu eröffnen. Lieferant und
> Konkurrent Alnatura sagt: Wir machen gern mit.
Bild: Das große E will seine Umsätze mit Bio-Lebensmitteln steigern
Berlin taz | Deutschlands größter Lebensmittelhändler, Edeka, plant eigene
Bio-Märkte. In der Diskussion seien Shop-in-Shops in großen
Edeka-Geschäften, aber auch separate Filialen unter der Marke „Naturkind“,
schrieb das in der Branche gut vernetzte Fachblatt [1][Lebensmittel
Zeitung] am Freitag. Zudem wolle der Konzern auch seine Eigenmarke „Edeka
Bio“ mit saisonal bis zu 440 Artikeln ausbauen.
Biobauern müssen unter anderem auf chemisch-synthetische Pestizide
verzichten, was die Natur und die Gesundheit schont. Tieren müssen sie mehr
Platz im Stall und Auslauf gewähren. Doch bisher sind nur 5,5 Prozent des
Lebensmittelmarktes in Deutschland bio. Wenn nun der größte
Nahrungsmittelhändler das Öko-Angebot ausweitet, könnte das den Umsatz der
Biobranche insgesamt erhöhen.
Die Edeka-Zentrale in Hamburg wollte den Bericht auf Anfrage der taz „so
nicht bestätigen“ und sich „aus Wettbewerbsgründen“ nicht weiter dazu
äußern. Doch fest steht: Edeka hat bereits [2][zwei] [3][Logos] mit dem
Schriftzug „Naturkind. Der Markt für bewussten Genuss“ beim Markenamt
eintragen lassen. In Hamburg ist der Zeitung zufolge schon ein Testmarkt im
Gespräch. Schon seit längerem führen einige wenige Edeka-Kaufleute
Biomärkte, die neue Öko-Offensive wird aber von der Zentrale der
Genossenschaft in Hamburg geplant.
Sollte Edeka tatsächlich flächendeckend separate Bio-Filialen eröffnen,
könnte das zum Beispiel die beiden Platzhirsche im Naturkostfachhandel,
Denn's und Alnatura, unter Druck setzen. Alnatura sieht die Pläne aber
offenbar auch als Chance, denn die hessische Biokette verkauft seit 2015
einige ihrer Produkte in Edeka-Läden. „Falls die Edeka ihre Vertriebskanäle
in Zukunft ausbauen möchte, steht ihnen dafür das Alnatura-Sortiment zur
Verfügung“, sagte Robert Poschacher, Mitglied des Alnatura-Leitungskreises,
der taz.
## Fachmarktführer Denn's „eher weniger“ beunruhigt
Denn's-Geschäftsführer Joseph Nossol erklärte, es würde ihn „eher weniger…
beunruhigen, wenn Konkurrenten den Fachhandel kopieren wollten. Vielmehr
würde ihn das darin bestärken, „gemeinsam mit unseren Branchenkollegen den
Biofachhandel weiter zu entwickeln. “
Schon einmal ist ein konventioneller Lebensmittelhändler mit einem eigenen
Bio-Fachmarkt gescheitert: Rewe eröffnete 2009 seine erste „Temma“-Filiale.
Im vergangenen Jahr [4][schloss] der Konzern aber 7 der 9 Geschäfte, 2
verkaufte er an eine ehemalige Rewe-Managerin. Doch das muss nicht viel für
die Erfolgsaussichten der Edeka-Pläne heißen: Das Rewe-Konzept war laut
[5][Supermarktblog] zu vage.
## Reaktion auf Lidls Bioland-Aktion
Die Edeka-Pläne sind auch eine Reaktion darauf, dass Öko-Marktführer Aldi
und die Ketten Lidl sowie Kaufland verstärkt auf Bio setzen. Lidl zum
Beispiel fährt gerade eine groß angelegte Marketingkampagne, weil ein
Großteil seiner Bioeigenmarke gerade auf Waren mit dem Logo des
Ökobauernverbands Bioland umgestellt wird.
Der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel verkauft derzeit die meisten
Bioprodukte in Deutschland: [6][Rund 60 Prozent des Ökoumsatzes] ging 2018
auf sein Konto, teilte der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)
im Februar mit. Allein Edeka kommt laut Lebensmittel Zeitung auf 11
Prozent.
15 Mar 2019
## LINKS
[1] https://www.lebensmittelzeitung.net/handel/-Expansion-Edeka-plant-Biomaerkt…
[2] https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020180280516/DE
[3] https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020180284066/DE
[4] https://www.supermarktblog.com/2017/12/05/schluss-mit-wohlfuhl-bio-rewe-tre…
[5] https://www.supermarktblog.com/2017/12/05/schluss-mit-wohlfuhl-bio-rewe-tre…
[6] https://www.boelw.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Zahlen_und_Fakten/Bros…
## AUTOREN
Jost Maurin
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