# taz.de -- Hufeisentheorie für Unternehmer: Extreme Sorgen der Wirtschaft | |
> Mittel gegen Linksradikale: Auf einer Extremismus-Tagung informiert der | |
> Verfassungsschutz in Berlin Unternehmen wie RWE im Umgang mit Protest. | |
Bild: Kurzversion der Vorträge auf der Extremismus-Tagung: Die Hufeisentheorie… | |
BERLIN taz | Der Schriftzug ist schon lange ein beliebtes Fotomotiv: | |
„Kapitalismus tötet“ steht seit Jahren auf der Außenfassade des | |
Tuntenhauses in der Kastanienallee 86. Mit diesem Bild lädt nun eine | |
Extremismustagung von Verfassungsschutz und Wirtschaft zu einer Konferenz | |
ein: „Extremismus – eine steigende Gefahr für die Sicherheit und die | |
Reputation von Unternehmen“. Die Tagung findet ab Dienstag im | |
Steigenberger-Hotel am Kanzleramt statt – organisiert vom Bundesamt für | |
Verfassungsschutz und der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft. | |
Neben allgemeiner Extremismustheorie bietet das Programm auch weitere | |
Anknüpfungspunkte für linken Protest: Es spricht etwa der Leiter des | |
Bereichs Sicherheit beim Konzern RWE, Stefan Engelbrecht, über „Unternehmen | |
als Ziel linksextremer Agitation“. | |
Mit dem Aufruf „Kein Bündnis zwischen Verfassungsschutz und Wirtschaft“ | |
rufen dann auch linke Gruppen zu einer Demo gegen die Extremismus-Tagung | |
auf. Die Proteste sollen am Dienstag um 18 Uhr vor der Bar Sodom & Gomorra | |
in der Torstraße beginnen, weil dort am Vorabend der Tagung eine Feier der | |
ReferentInnen geplant war. Diese Party wurde aufgrund angekündigter | |
Proteste abgesagt. Das Protestbündnis sieht das als Erfolg, will aber | |
trotzdem demonstrieren. Daran werden sich KlimaaktivistInnen beteiligen, | |
die über die Teilnahme des RWE-Vertreters an der Tagung empört sind. | |
„Unternehmen wie RWE holzen aus Profitinteresse den Hambacher Forst ab und | |
setzen durch das Festhalten an Kohle als Energieressource die Umwelt aufs | |
Spiel. Dass diese Unternehmen vom deutschen Inlandsgeheimdienst beraten | |
werden, wie sie ihr Image wieder aufpolieren können, ist ein Skandal“, | |
sagte Aktivistin Lisa Fischer der taz. Auch die BewohnerInnen des | |
Tuntenhauses sind wütend, dass sie durch das Foto auf der Einladung als | |
ExtremistInnen stigmatisiert werden. | |
26 Mar 2019 | |
## AUTOREN | |
Peter Nowak | |
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