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# taz.de -- Wirtschaft schrumpft im Sommer: Kleine Konjunkturdelle
> Das Bruttoinlandsprodukt ist im dritten Quartal um 0,2 Prozent gesunken.
> Die Regierung erklärt das mit den neuen Abgastest für Autos.
Bild: Hapert's in der Autobranche, schwächelt die Konjunktur: Wirtschaft schru…
Berlin taz | Die deutsche Wirtschaft ist in den Sommermonaten das erste Mal
seit dreieinhalb Jahren geschrumpft: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im
dritten Quartal 2018 um 0,2 Prozent unter dem Vorquartal. Das teilte
[1][das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit]. Im ersten Halbjahr 2018
ist die Volkswirtschaft deutlich gewachsen.
Das BIP erfasst die Summe aller produzierten Waren und Dienstleistungen und
gilt unter ÖkonomInnen als das beste Maß, um die ökonomische Stärke eines
Landes zu messen. Nicht enthalten sind Konsumausgaben oder unbezahlte
Tätigkeiten wie Hausarbeit oder Ehrenämter.
Das Bundeswirtschaftsministerium führt den Rückgang auf den Absatzstau der
Autoindustrie zurück, die im Sommer mit dem neuen Abgastest WLTP gerungen
hat. „Mit Auflösung dieser Sondereffekte wird sich der Aufschwung der
deutschen Wirtschaft fortsetzen“, [2][heißt es in einer Erklärung des
Ministeriums.]
Auch Thomas Theobald vom gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und
Konjunkturforschung (IMK) hält den BIP-Rückgang für einen „Ausrutscher“,
der auf Sondereffekte in der Autobranche zurückgeht. „Wir haben keine
Indizien dafür, dass es zu einem Wirtschaftsabschwung kommt.“
## Risiken für die Wirtschaft
Vieles spreche dafür, dass die Wirtschaft bis Ende des Jahres das Minus
wettmacht und im vierten Quartal stärker wächst. „Die konjunkturelle
Grunddynamik ist stabil“, sagt Theobald. Der Wirtschaftsaufschwung in
Deutschland werde getragen von einer sehr guten Binnennachfrage. Die Zahl
der Beschäftigten wächst nach wie vor. Nach Angaben des Statistischen
Bundesamts waren im dritten Quartal 2018 mit 45,0 Millionen Erwerbstätigen
556.000 Personen mehr als ein Jahr zuvor beschäftigt. Außerdem führen die
niedrigen Zinsen zu weiteren Investitionen, etwa im Bausektor.
Theobald will allerdings nur „vorsichtig entwarnen“. Denn es gibt durchaus
Risiken für die deutsche Wirtschaft, etwa den [3][Handelskonflikt zwischen
der EU und den USA] oder den Brexit.
14 Nov 2018
## LINKS
[1] https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2018/11/…
[2] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Wirtschaftliche-Lage/20…
[3] /!5520199/
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
BIP
Krise
Konjunktur
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Armut
IWF
Handelsstreit
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