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# taz.de -- Serie Unbekanntes Hessen: An Hessen führt ein Weg vorbei
> „An Hessen führt kein Weg vorbei“, wirbt das babbelnde Bundesland.
> Wirklich? Vier Wege, wie man drumherumkommt – mit oder ohne Landtagswahl.
Bild: Mit oder ohne Landtagswahl: „Hessen steht immer im Weg“
Diese Bayern – immer vorn, immer laut, immer arrogant! Nein, hier ist mal
nicht die Rede von der spaßigen Vereinigung von Ex-Knackis an der Säbener
Straße in München.
Hier geht es um durchaus ernstere Dinge. Das aufgeplusterte Bayern hat dem
weitaus sympathischeren Bundesland zwischen Rhein und Main, zwischen Lahn
und Fulda in den letzten Wochen ganz schön die Schau gestohlen mit
[1][seinem Landtagswahlspektakel].
Das wollen wir ändern, mit unseren bescheidenen Mitteln.
„Unbekanntes Hessen“ heißt unsere kleine Reihe zur Landtagswahl in Hessen
am kommenden Sonntag; eine Reihe, die neugierig machen will auf das Land
von „Äppelwoi“ und „Ahle Worscht“. Wir wollen damit auch der
Selbstwahrnehmung der Hessinnen und Hessen ein Stück weit entgegenkommen.
Nicht umsonst heißt ja ihr Wahlspruch „An Hessen führt kein Weg vorbei“.
[2][Hessen] – das ist soviel mehr als RAF und Deutsche Bank, als Haftbefehl
und Wildecker Herzbuben. Das Land hat einst einen sparsamen Finanzminister
hervorgebracht, der sich bundesweit als „Eiserner Hans“ einen Namen machte,
aber daheim liebevoll weiterhin „Hessens starke Eichel“ gerufen wurde.
Hessen ist grün, solange das nicht der Windkraft entgegensteht, seine
Wälder gehören im Wesentlichen dem Adel, Hessen ist europäisches
Vergleichsland Nummer eins (… so groß wie Hessen)!
Begleiten Sie uns auf unserer Tour, treffen Sie Menschen, die ihre
jeweiligen Dialekte nicht verstehen oder gleich Thorsten Schäfer-Gümbel
heißen. Wie sagte es Hessens wohl [3][kommender Ministerpräsident Tarek
Al-Wazir], als er noch in der Opposition war: „Hessen steht immer im Weg.“
Wie ehrlich und genau beobachtet diese These schon damals war – das zeigen
wir zum Start der Reihe mit einer großen Service-Karte.
Bahn: Mit der Bahn vom verregneten Hamburg ins sonnige, aber immer etwas
toxische Stuttgart unterwegs, muss man nun wirklich nicht auch noch in
Hessen halten. In Bonn (siehe Autostrecke) besteige man etwa den Eurocity
9, wechsle in Koblenz in den Regional-Express bis Saarbrücken. ICE 9553 und
ICE 599 führen dann via Mannheim hessenlos ans Reiseziel.
Auto: Das sonst etwas ins Abseits geratene Bonn entpuppt sich als
erstklassiger Halte- und Umsteigepunkt für jede Hessenumfahrung. Immer auf
wunderbar ausgebauten Bundesautobahnen unterwegs richte man den Blick erst
nach Norden gen Hannover, dann pfeilgrad nach Südosten bis man, warum auch
immer, Dresden erreicht.
Rad: Mit dem Rad von Münster nach Würzburg ist die
Hessen-Vermeidungsstrecke ungeschlagen. Über Höxter könnte man auf dem
Europaradweg bis St. Petersburg weiterfahren, aber nein, ab Dessau geht's
nach Süden, weiter auf dem Ostsee-Oberbayernradweg. Gen Würzburg wählt das
Gefährt fast von selbst den Saar-Mosel-Main- Radweg.
Schiff: Für die Schiffspassage vom (noch bayerischen) Aschaffenburg nach
Rotterdam liegt Hessen ganz schön im Weg. Doch über Würzburg und Bamberg,
den idyllischen Rhein-Main- Donau-Kanal weiter nach Regensburg geht es via
Donau um so schöner ins Schwarze und ins Mittelmeer und schließlich in
Atlantik und Nordsee.
24 Oct 2018
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## AUTOREN
Ambros Waibel
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