# taz.de -- G20-Investitionsgipfel zu Afrika: Mehr liefern nach Afrika | |
> Der Entwicklungsminister lockt kleinere Firmen mit besserer | |
> Risikoabsicherung. Eine Studie stützt den Kurs der Bundesregierung. | |
Bild: Entwicklungsminister Müller möchte mit den Abkommen auch „Tausende ne… | |
Berlin taz | Für die deutsche Wirtschaft war der [1][Afrika-Gipfel in | |
Berlin] ein voller Erfolg. Vor allem Energie- und Infrastrukturprojekte in | |
Millionenhöhe wurden mit afrikanischen Staaten vereinbart. Zu den Gewinnern | |
zählen die Unternehmen Siemens, MAN oder auch Leoni, die ihre Geschäfte in | |
Togo oder Ägypten anschoben. | |
Die Bundesregierung will gezielt deutsche Unternehmen auf den afrikanischen | |
Kontinent locken, damit diese dort die Versorgung der Menschen verbessern. | |
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte bei der Konferenz am Dienstag stolz | |
einen Entwicklungsinvestitionsfonds von bis zu einer Milliarde Euro an. | |
Kern der Initiative sind Partnerschaften mit afrikanischen Staaten. Bisher | |
gibt es solche Vereinbarungen mit Tunesien, Elfenbeinküste und Ghana, hinzu | |
kommen nun Marokko, Äthiopien und Senegal. Im Gegenzug für wirtschaftliche | |
Unterstützung müssen die Staaten sich anstrengen im Kampf gegen Korruption | |
oder für die Einhaltung der Menschenrechte. | |
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) konkretisierte nun die Ziele | |
des Fonds. Er hat vor allem kleine und mittelständische Unternehmen im | |
Blick, die Projekte in Afrika anschieben sollen. Auf afrikanischer Seite | |
sieht er Chancen für Start-ups, die über den Fonds besser an günstige | |
Kredite kommen. | |
## Müller will mehr Beschäftige | |
Erleichterungen sollen zudem sogenannten Hermes-Bürgschaften bringen. Damit | |
können sich Unternehmen gegen Verluste bei Exportgeschäften absichern. | |
Zahlen die belieferten Kunden nicht, müssen Firmen statt 10 nur noch 5 | |
Prozent der Auftragssumme selbst tragen. Außerdem soll es eine Absicherung | |
gegen politische Risiken geben. Hier sinkt die Eigenbeteiligung von 5 auf | |
2,5 Prozent. | |
Auch für mehr Jobs will der Minister sorgen. Laut Müller haben deutsche | |
Firmen mit Tunesien bereits Abkommen geschlossen, um „Tausende neue Jobs“ | |
zu schaffen. Ein neuer Bericht der Weltbank unterstützt den Kurs der | |
Bundesregierung. Fünf der zehn besten Reformer kommen aus Afrika, darunter | |
Dschibuti, Togo, Kenia, Elfenbeinküste, Ruanda. 2006 dauerte es in Afrika | |
im Schnitt 59 Tage, um ein Gewerbe anzumelden. Heute sind es dagegen nur | |
noch 23 Tage. | |
31 Oct 2018 | |
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## AUTOREN | |
Tanja Tricarico | |
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