| # taz.de -- Ebola-Ausbruch im Kongo: Checkpoints gegen das Virus | |
| > Im Kongo dämmen Aufklärungsarbeit, ein neuer Impfstoff und Straßensperren | |
| > die Verbreitung von Ebola ein. Doch es gibt noch Neuinfektionen. | |
| Bild: Auch am Flughafen in Mbandaka im Westen des Landes wird Fieber gemessen | |
| Kampala taz | Einen Monat nach dem [1][erneuten Ebola-Ausbruch in der | |
| Demokratischen Republik Kongo] gibt es Zuversicht. Die Gesundheitsbehörde | |
| des Landes sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen sich | |
| optimistisch, „dass die Kontrollmaßnahmen funktionieren“. Das geht aus | |
| einer Presseerklärung hervor, die die WHO am Montag veröffentlichte. | |
| Im August sind 121 Ebola-Fälle registriert worden. 91 davon wurden durch | |
| Labortests bestätigt. Weitere 30 Infizierte wurden nicht getestet, 14 | |
| Verdachtsfälle warten noch in Quarantäne auf ihre Diagnose. 79 Menschen | |
| sind bereits an der Krankheit gestorben. | |
| Seit rund zwei Wochen sind Ebola-Teams verschiedener | |
| Nichtregierungsorganisationen im Osten des kriegsgebeutelten Landes | |
| unterwegs. In der Region rund um die Millionenstadt Beni haben sie | |
| Isolationszentren und Behandlungsstationen errichtet, in denen Patienten | |
| mit Ebola-typischen Symptomen rasch isoliert, getestet und versorgt werden. | |
| Sobald ein Patient sich dort meldet, rückt ein speziell geschultes Team | |
| aus, um sämtliche Kontaktpersonen der Infizierten aufzusuchen. Mehr als | |
| 4.200 solcher Kontakte wurden registriert und stehen unter Beobachtung. | |
| Insgesamt wurde knapp 6.000 Menschen im Land ein neuer Impfstoff präventiv | |
| verabreicht, um einen Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Der Impfstoff | |
| wurde erstmals [2][beim vergangenen Ebola-Ausbruch im Norden des Kongo] im | |
| Mai und Juni angewandt. Er scheint zu wirken. Weitere rund 9.000 Impfdosen | |
| sind nun nach Beni geliefert worden. | |
| Auch die jetzt erst in Beni seit Mitte August getesteten Medikamente für | |
| die Behandlung von bereits Infizierten scheinen zu helfen. Zwanzig | |
| Patienten wurden bereits erfolgreich behandelt. Einigen von ihnen geht es | |
| mittlerweile wieder so gut, dass sie aus der Gesundheitsstation entlassen | |
| werden konnten. | |
| ## Leere Schulbänke | |
| „Ein substanzielles Risiko bleibt“, warnt jedoch die WHO. In den | |
| vergangenen Tagen wurden 13 neue Fälle registriert, alle in Beni, dem | |
| Handelszentrum und Verkehrsknotenpunkt der Region, in der seit Jahren Krieg | |
| herrscht. Bei vier der neu infizierten Personen kann die WHO nicht | |
| rückwirkend ermitteln, wo sie sich angesteckt haben. Es gebe nach wie vor | |
| „nicht dokumentierte Ansteckungsketten“. Einwohner Benis gingen nicht | |
| sorgsam genug mit den Vorbeugemaßnahmen um – bei der täglichen Hygiene | |
| etwa, aber auch bei Beerdigungen oder wenn es darum gehe, Patienten mit | |
| Symptomen rechtzeitig zu melden. | |
| Rund um die Stadt Beni wurden nun 37 Straßensperren errichtet, die bei | |
| Passanten, Fahrern und Passagieren Fieber messen. Knapp zwei Millionen | |
| Menschen wurden bereits kontrolliert. Dies soll die Ausbreitung des Virus | |
| innerhalb des Landes, aber auch in die Nachbarländer verhindern. Die Grenze | |
| zu Uganda ist von Beni nur knapp 70 Kilometer entfernt. Kongos | |
| Gesundheitsministerium hat [3][in sechs benachbarten Provinzen Notfall- und | |
| Isolationszentren errichtet.] | |
| Ein weiteres Problem: In der vergangenen Woche hat das neue Schuljahr | |
| angefangen. Doch nur wenige Lehrer und Schüler erschienen. Viele fürchten | |
| sich vor der Ansteckungsgefahr in den Klassenzimmern. Ndjoloko Tambwe | |
| Bathé, Bürgermeister von Beni, hat sich mit der lokalen Lehrergewerkschaft | |
| getroffen, um Präventionsmaßnahmen in den Schulen zu besprechen, teilte das | |
| Gesundheitsministerium mit. Handwaschstationen wurden in 250 Schulen | |
| aufgestellt. | |
| 4 Sep 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Simone Schlindwein | |
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