| # taz.de -- Kritik an Seehofers Ankerzentren: SPD nennt Masterplan „Mimikri“ | |
| > Nach Seehofers Klage über die fehlende Unterstützung der SPD, keilt diese | |
| > jetzt zurück. Er solle erstmal seine Hausaufgaben machen. | |
| Bild: Die SPD nennt Seehofers Masterplan „Mimikri“ und fordert konkrete Pl�… | |
| Berlin taz | Die Koalition kommt selbst in der Sommerpause nicht zur Ruhe. | |
| Jetzt eskaliert erneut der Streit zwischen der Union und ihrem | |
| Juniorpartner SPD um die Ankerzentren. „Was wir bisher nicht kennen, ist | |
| ein Konzept von Horst Seehofer“, sagte SPD-Vizefraktionschefin Eva Högl am | |
| Dienstag im ARD-Morgenmagazin. „Darauf warten wir bisher sehnsüchtig.“ | |
| Damit meint Högl, dass [1][Seehofer zwar allerorten Ankerzentren fordere], | |
| aber nicht erkläre, wie diese ausgestaltet sein sollen. Frank Schwabe, | |
| menschenrechtspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, bescheinigt Seehofer | |
| eine „schmale Agenda“. Statt permanent „Radau“ solle der Innenminister | |
| „besser seine Hausaufgaben machen“, beispielsweise Rückführungsabkommen m… | |
| Ländern wie Senegal, Nigeria, Ghana. | |
| Die von dort Geflüchteten haben hierzulande nur geringe oder keine Chancen | |
| auf Asyl. „Seehofer muss endlich sagen, was mit den Menschen aus diesen | |
| Ländern passieren soll und wie sie rasch in ihre Heimat zurückkommen“, | |
| sagte Schwabe der taz. Seehofers „Masterplan Migration“, in dem die | |
| Ankerzentren ein Punkt sind, bezeichnet der SPD-Politiker als „Mimikri“. | |
| Ankerzentren, die auch im Koalitionsvertrag vereinbart sind und Schwabes | |
| Zustimmung finden, könnten Schwabes Ansicht nach von den Bundesländern nur | |
| dann guten Gewissens eingerichtet werden, wenn es „saubere Asylverfahren, | |
| Rückführungsabkommen und im Zweifelsfall Wirtschaftsverträge mit den | |
| Ländern“ gebe. „Wir können Herrn Seehofer da gern beraten“, sagte Schwa… | |
| Ankerzentren – verkürzt für „Ankunft, kommunale Verteilung, Entscheidung, | |
| Rückführung“ – sind Teil des „Masterplan Migration“, den Innenminister | |
| Horst Seehofer (CSU) Anfang Juli vorgelegt hat. Die Einrichtungen sind eine | |
| gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern mit dem Ziel, jene | |
| Asylbewerber*innen, die kein Bleiberecht haben, innerhalb weniger Wochen in | |
| ihre Heimatländer zurückzuschicken. | |
| ## Eröffnung erster Zentren bis jetzt nur in Bayern | |
| Am 1. August [2][wurden die ersten Ankerzentren in Bayern eröffnet], in | |
| jedem Regierungsbezirk eins: Bamberg, Schweinfurt, Deggendorf, Donauwörth, | |
| Zirndorf, Regensburg, Manching. Andere Bundesländer halten sich mit der | |
| Einrichtung von Ankerzentren zurück. Nur Sachsen und eventuell das Saarland | |
| kündigten an, Ankerzentren einzurichten. | |
| Die Einrichtungen in Bayern sind zum Teil in ausgedienten Kasernen | |
| eingerichtet worden, in denen teilweise bis zu mehrere tausend Geflüchtete | |
| in Mehrbettzimmern unterkommen können. Für die Geflüchteten gilt | |
| Präsenzpflicht: Sie dürfen den Ort nicht verlassen. Das wiederum kritisiert | |
| SPD-Fraktionsvize Högl: „Ankerzentren sind keine Gefängnisse. Und das | |
| [3][würde die SPD auch nicht mitmachen].“ | |
| Seehofer hatte im ARD-Sommerinterview am Sonntag Kanzlerin Angela Merkel | |
| (CDU) und SPD-Chefin Andrea Nahles aufgefordert, auch in anderen | |
| Bundesländern Ankerzentren durchzusetzen. | |
| 7 Aug 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Simone Schmollack | |
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| umsetzbar. |