# taz.de -- Rapper Malik über Diskriminierung: „Ich haue euch lyrisch aufs M… | |
> Ismael Hares aka „Rapper Malik“ erzählt vom Rappen im Rollstuhl – und | |
> über die Freundschaft zu einem Mann, der zum Massenmörder wurde. | |
Bild: Ismael Hares ist auch radikal – radikal gegen rechts | |
taz am wochenende: Herr Hares, wann ist Ihr Publikum größer – wenn Sie als | |
Rapper Malik auftreten oder als Freiburger Lokalpolitiker Ismael Hares für | |
die SPD? | |
Malik Hares: Das ist eine gemeine Frage. Die Antwort hängt sehr ab von den | |
Umständen. Wenn ich als Lokalpolitiker spreche, dann ist das ja oft eine | |
Mitgliederversammlung für alle anderen Genossinnen und Genossen. Deshalb | |
kommen da wahrscheinlich sogar ein paar mehr Hansel als zu mir als als | |
Rapper. | |
Und wie kann man mehr erreichen? Als Politiker oder als Rapper? | |
Mittlerweile verschmilzt das alles bei mir in eine Gesamtfigur. Es ist | |
keine Kunstfigur, weil ich da ja nichts erfinde, das bin alles ich, der | |
Rapper und der Lokalpolitiker. Aber ich glaube, dass ich Herzen und | |
Menschen eher über die Musik erreiche, weil da eine ganz andere | |
Emotionalität dahintersteckt. Die Politik ist da schwieriger: Es gibt zwar | |
hin und wieder gute Momente, aber vor allem ist es eine permanente | |
Auseinandersetzung, da sind schon sehr viele Egos unterwegs … | |
Das ist im HipHop ja auch nicht anders. | |
Im HipHop wird das aber offen ausgetragen. In der Kommunalpolitik sind | |
diese Konflikte eher versteckt. | |
Aber die Politik und der HipHop haben mehr gemeinsam, als ihnen lieb sein | |
dürfte: In beiden ist derselbe Gedanken zentral, in der Politik heißt er | |
Wettbewerb, im Rap Competition. | |
Ein wichtiger Unterschied ist, dass im HipHop der Wettbewerb nur indirekt | |
entschieden wird: Auf Facebook schreibt der eine, es gefällt ihm, und der | |
andere, es gefällt ihm nicht. Wenn man sich um ein Amt bewirbt, dann weiß | |
man nach der Wahl ganz genau, wie viele für einen und wie viele gegen einen | |
gestimmt haben. Aber stimmt, ansonsten ist es schon ähnlich: Man braucht in | |
beidem einen langen Atem, man bohrt hier wie dort in der Regel dicke | |
Bretter, wenn man kein Popsternchen-Überflieger ist. Man muss ständig und | |
lange am Ball bleiben, das ist sowohl in der Kommunalpolitik als auch im | |
Musikgeschäft gefragt. Und beides ist viel Netzwerken, viel Klüngel, es | |
geht darum, sich in Position zu bringen. Das ist allerdings in der Politik | |
viel ausgeprägter als im HipHop – und ab einem gewissen Niveau wird es | |
richtig ungemütlich. | |
Sie haben also nicht vor, in die ganz große Politik einzusteigen? Sie sind | |
glücklich in der Kommunalpolitik? | |
Früher hätte ich gesagt: auf gar keinen Fall. Mittlerweile sage ich: Man | |
soll niemals nie sagen. Vor zweieinhalb Jahren habe ich mich auch als einer | |
von vier Kandidaten beworben um eine Nominierung als Bundestagskandidat. | |
Aber wenn man sich meinen Background ansieht: Behindert, Straßen-Rapper – | |
ich weiß nicht, ob es irgendeine Partei in Deutschland gibt, die bereit | |
ist, so einen an die Spitze zu stellen. | |
Sind Sie als behinderter Rapper mit sogenanntem Migrationshintergrund nicht | |
der Traum für jede Partei außer der AfD? Sie decken gleich mehrere | |
Minderheiten ab und könnten noch die jungen Leute erreichen … | |
Das Gefühl habe ich überhaupt nicht. Durch meine Musik bin ich in Freiburg, | |
ja in ganz Baden-Württemberg nicht ganz unbekannt, aber das ruft schnell | |
Neider auf den Plan. Es gibt andere, die sind da in der Lokalpolitik schon | |
seit Jahrzehnten am Machen und Tun. Wenn da so ein Quereinsteiger kommt, | |
wird der schnell mal gemobbt. | |
Hadern Sie mit der SPD? | |
Ja, aber dazu muss man einschränkend sagen: Jeder Genosse und jede Genossin | |
hadert immer mit der SPD. Das ist eine Grundkrankheit dieser Partei. Wer | |
damit nicht klarkommt, der darf nicht in die SPD eintreten. | |
Gilt das nur für die SPD, oder ist das in allen Parteien so? | |
Ich denke, das hat die SPD in dieser Form exklusiv. In der CDU gibt das | |
Präsidium die Richtung vor, da ist Hadern nicht erlaubt. In der SPD aber | |
sind Hadern und Ärgern Grundvoraussetzungen – und Sauersein sowieso. | |
Warum sind Sie gerade in die SPD eingetreten? | |
Als ich 13, 14 war, da war Hoyerswerda, Solingen, die Toten von Mölln – und | |
ich bin mit allen anderen auf die Straße gegangen und habe protestiert. Das | |
war meine frühe Politisierung. Dann hatten wir in der Schule das Dritte | |
Reich und haben die berühmte Rede von Otto Wels gegen das | |
Ermächtigungsgesetz 1933 im Reichstag durchgenommen. Das hat einen | |
unfassbaren Eindruck bei mir hinterlassen, der Mut dieses Mannes. Seitdem | |
bin ich im Herzen Sozialdemokrat. | |
Haben Sie denn das Gefühl, Sie können in dieser Partei alles erreichen, was | |
Sie erreichen wollen? | |
Ich bin da skeptisch. Aber das bezieht sich nicht nur auf die SPD, sondern | |
ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Man muss ja nur mal in den | |
Bundestag gucken: Der einzige Abgeordnete mit einer Behinderung ist | |
Wolfgang Schäuble – und der saß da schon, bevor er durch die Messerattacke | |
zum Behinderten wurde. Ich glaube, wir haben über sechs Millionen Menschen | |
in diesem Land mit einer anerkannten Schwerbehinderung, aber das spiegelt | |
sich in keinster Weise im Parlament wieder. Das ist doch ein Unding. | |
Sie sind seit 2013 Vorsitzender des SPD Ortsverbandes Wiehre-Vauban, also | |
im allerschönsten Klischee-Freiburg. Auf Ihrem neuen Album rappen Sie: „Ich | |
rolle durch die Stadt und muss so viel Elend sehen.“ Das ist jetzt aber | |
keine Beobachtung aus Ihrem Ortsverband? | |
Ich gebe zu, Wiehre-Vauban ist eher das Freiburg, wie man es sich | |
vorstellt: Man kann gar nicht weit genug spucken, ohne einen Alnatura-Laden | |
zu treffen. Die Fallhöhe mag in Freiburg nicht so hoch sein wie in Berlin. | |
Aber auch da gibt es Menschen, die im Müll nach Pfandflaschen suchen. Es | |
gibt auch bei uns Armut. Und ich bin auch nicht in Vauban aufgewachsen, | |
sondern in Weingarten und Haslach, wo es Hochhäuser gibt und Menschen, die | |
wirtschaftlich nicht so gut gebettet sind. Da bekommt man schon einen | |
anderen Zugang zu sozialen Themen. | |
Kommt Ihnen als Lokalpolitiker nicht manchmal der Rapper in die Quere? Der | |
eine muss ausgewogen formulieren, der andere auf die Kacke hauen. | |
Ja und nein. Es gibt den Politiker Ismael Hares und den Rapper Malik, und | |
natürlich ist mein Wording als Rapper ein anderes als als Politiker, weil | |
die Codes jeweils vollkommen andere sind. Aber ich glaube, mir gelingt | |
dieser Spagat ganz gut. Aber ich benutze heutzutage als Rapper einige | |
Begriffe tatsächlich nicht mehr, die ich früher vielleicht noch benutzt | |
habe – aber das liegt nicht so sehr daran, dass ich jetzt Politiker bin, | |
sondern dass ich älter geworden bin und gemerkt habe, was Worte bei anderen | |
auslösen können. Aber früher habe ich im direkten Schlagabtausch mit | |
Rapper-Konkurrenten schon mal gerappt: „Dein Style ist schwul.“ Das steht | |
im typischen Rapper-Vokabular ja auch nicht für homosexuell, sondern für | |
schwach und schlecht. Aber so etwas mache ich heute nicht mehr. | |
Das ist klassischer Battle-Rap, den es auch auf Ihrem neuen Album gibt. Da | |
kicken Sie Gegner weg und rappen – auch eine klassische Battle-Rap-Zeile: | |
„Fick dich, bitch.“ | |
Auf meinem Album ist eine bitch? | |
Ja, im Song „Keiner“. | |
Ja, okay. Es ist eben Battle-Rap, das ist Übertreibung, das ist Kunst. | |
Battle-Rap ist eine Kunstform, das ist auch das Argument von [1][Kollegah | |
und Farid Bang], Zeilen wie „mein Körper definierter als von | |
Auschwitzinsassen“, „komm an mit dem Molotow“ zu erklären. | |
Der Kollege Tobias Rapp vom Spiegel … | |
… der auch lange taz-Musikredakteur war. | |
Genau, der hat es gut [2][auf den Punkt gebracht]: Diese Lines selbst sind | |
nicht antisemitisch, weil sie nicht zu antisemitischen Handlungen aufrufen. | |
Aber sie sind natürlich geschmacklos, weil sie Antisemitismus bei jungen | |
Menschen befördern, die diese Zeilen nicht einordnen können und auch die | |
Kunstform Battle-Rap nicht wirklich verstehen. Im Battle-Rap geht es um | |
einen Wettbewerb, um die beste Performance, um die besten Texte, Vergleiche | |
und Reime: Wenn ich sage, ich haue euch aufs Maul, dann meine ich, ich haue | |
euch lyrisch aufs Maul. Wenn ich jemanden wegkicke, dann ist bei jemandem | |
wie mir natürlich eigentlich klar, dass ich das nicht wörtlich meinen kann. | |
Wo werden Sie mehr diskriminiert als Behinderter: in der Politik oder im | |
Musikgeschäft? | |
Ich würde sagen, dass in der Politik die Diskriminierung nicht so | |
ausgeprägt ist, zumindest vordergründig, weil dort andere Reglementarien | |
greifen. Grundsätzlich hat man dort die gleichen Chancen wie jeder andere. | |
Das ist in der Musikindustrie anders: Da bestimmen einzelne Männer in | |
Plattenfirmen, wer veröffentlicht wird, andere Männer, über wen in der | |
Musikpresse berichtet wird. Das ist heutzutage nicht mehr so drastisch, | |
weil durch die Digitalisierung und die dadurch ausgelöste Krise eine | |
gewisse Demokratisierung passiert ist. Aber wenn einer im Rollstuhl | |
ankommt, dann kollidiert das so sehr mit allen popmusikalischen Gesetzen, | |
wie ein Rapper auszusehen hat, dann hört man eben von den Verantwortlichen: | |
Dein Songmaterial finden wir gut, aber wir glauben nicht, dass du in deiner | |
spezifischen Situation Erfolg haben wirst. | |
Die spezifische Situation ist … | |
… der Rollstuhl. Manche haben mir das auch ganz offen gesagt: Ein Rapper im | |
Rollstuhl, das geht nicht. | |
Erleben Sie in der HipHop-Szene womöglich auch positive Diskriminierung? | |
Anders gefragt: Hatten Sie es womöglich einfacher, Gigs zu kriegen als | |
Exot, aber werden dafür auch nicht so ernst genommen? | |
Manche finden es sicher krass, dass es einen wie mich gibt, der im | |
Rollstuhl sitzt und rappt. Aber grundsätzlich ist es im HipHop wie im | |
richtigen Leben: Es gibt Leute, die kommen damit klar, und andere nicht, | |
weil sie sonst auch keinen Kontakt zu Behinderten haben. Manche können dir | |
nicht mal in die Augen gucken, man merkt, wie unangenehm ihnen das ist. | |
Aber das kann auch der Schaffner sein, der lieber meine Frau als mich | |
fragt, ob ich eine Fahrkarte habe. Das kommt so oft vor, das die | |
mittlerweile sagt: Fragen Sie ihn doch selber. | |
Es gibt nicht nur Battle-Rap auf Ihrem neuen Album, sondern auch politische | |
Songs. In „Todesengel“ stilisieren Sie sich zum nazifressenden Rächer und | |
rappen: „Ich bin hochgradig faschistoid, geht es um Faschisten.“ Ist das | |
die Lösung, mit Gewalt auf Gewalt reagieren? | |
Natürlich ist das eine Übertreibung. Der Song ist entstanden in der Zeit, | |
als es die Auseinandersetzungen mit der NPD Breisgau gab, ich war damals | |
auf hundertachtzig. Das war auch eine Reaktion auf den NSU und darauf, | |
welchen Rassismus die Ermittlungen offenbarten. Da brauchte ich ein Ventil, | |
um mal Dampf abzulassen. Aber natürlich: Gewalt ist nicht die Lösung. | |
Allerdings: Das kommt immer darauf an, in welchen Zustand eine Demokratie | |
ist. Ich kann mir vorstellen, dass es den Punkt gibt, wo man auch mit | |
Gewalt für dieses Grundgesetz einstehen muss. | |
Seit der so genannten Flüchtlingskrise geht ein Riss durch dieses Land. | |
Geht der auch durch den HipHop? | |
Ja, natürlich. Im HipHop gibt es viele, die sich pro Refugees ausgesprochen | |
haben, aber eben auch Leute, die haben selber diesen Migrationshintergrund | |
– und heulen dann über die Neuankömmlinge, wollen Leute ausweisen. Das ist | |
manchmal schon sehr schizophren. | |
Auf Ihrem Album gibt es auch die Zeile „Kein anderer Rapper hat so viele | |
Hits gebunkert“. Tatsächlich gibt es einen Track, den Sie gebunkert haben, | |
der eine Menge Leute interessiert: „Wir leben füreinander“, den Sie | |
zusammen mit einem gewissen [3][Deso Dogg] aufgenommen haben. Wie viele | |
Menschen haben den schon gehört? | |
Vielleicht zehn Leute. | |
Auch der Verfassungschutz? | |
Nein. Obwohl: Vielleicht haben die ihn ja längst gehört, ohne dass ich es | |
weiß. [lacht] | |
Deso Dogg hieß eigentlich Denis Cuspert und wurde berühmt, als er dem | |
Rapper-Dasein abschwor, dann so etwas wie der Pressesprecher des IS wurde, | |
in Syrien kämpfte und mehrfach für tot erklärt wurde – zuletzt in diesem | |
Januar. Worum geht es in Ihrem gemeinsamen Song? | |
In dem Song geht es um Nächstenliebe, darum, dass man füreinander einstehen | |
soll, dass man sich engagieren soll. Es ist tragisch, wenn man bedenkt, was | |
er nur vier Jahre später getrieben hat. Ich habe das bis zum heutigen Tag | |
nicht überwunden. Eigentlich müsste ich diesen Song veröffentlichen, es ist | |
einer der letzten, die er aufgenommen hat, die Öffentlichkeit hat da | |
natürlich ein Interesse. Aber ich tue mich natürlich schwer damit. | |
Vielleicht stelle ich ihn zum kostenlosen Download online. | |
Sie waren mit ihm befreundet. Wie eng war diese Freundschaft? | |
Er war ein Freund, auf jeden Fall. Wir haben uns ein Jahr lang oft gesehen, | |
er war immer sehr herzlich, ein angenehmer Typ, sympathisch. Dann 2010 hat | |
er mir gesagt, er hätte jetzt ein neues Handy, gab mir seine neue Nummer – | |
und danach habe ich ihn nie wieder gesehen. Stattdessen tauchten diese | |
dubiosen YouTube-Videos auf, in denen er von Pierre Vogel bearbeitet wird: | |
Bruder, wir müssen die Kinder erreichen. Da dachte ich noch: Vielleicht | |
will er als Rapper seine Zielgruppe erweitern. Dann hat er per Video dem | |
Rap abgeschworen, weil Musik des Teufels ist. Und dann kamen Berichte von | |
Bekannten, die ihn mit weißem Kaftan, Salafistenbart und Muslim-Kappe | |
gesehen hatten, er hatte sich seine Tätowierungen weglasern lassen. Und | |
dann hatte er sich auch schon abgesetzt und es kamen die ersten Videos, in | |
denen er damit angibt, mit ungeschärften Messern Schiiten die Kehlen | |
durchgeschnitten zu haben. Es war absurd: Lange Jahre hatte er sich selbst | |
als Schiit bezeichnet und war megastolz darauf. | |
Was ist das für ein Gefühl, mit jemandem befreundet gewesen zu sei, der zum | |
Massenmörder wurde? | |
Kein gutes Gefühl natürlich. Ich denke oft, ich hätte mehr tun sollen, als | |
nur ein paar Mails zu schreiben. Ich hätte mich in den Zug setzen und nach | |
Berlin fahren sollen, um ihm den Kopf zu waschen. Aber hätte, hätte, | |
Fahrradkette. Man denkt ja nicht: Mein Kumpel ist ein bisschen komisch in | |
letzter Zeit, der wird zum Massenmörder. Wer rechnet denn mit so was? | |
Hat bei Ihnen selbst jemals die Gefahr einer solchen Radikalisierung | |
bestanden? | |
Ich habe zum Glück ein solides, liebevolles Elternhaus. Aber ich habe mich | |
trotzdem radikalisiert. Ich bin radikal gegen rechts. Und radikal gegen | |
jede Form von Extremismus. Da kann ich auch mal ungemütlich und laut | |
werden. | |
Was halten Sie als gläubiger Muslim von der „Der Islam gehört zu | |
Deutschland“-Diskussion? In der Seehofer-Variante gehört er ja nicht dazu. | |
Vor zehn Jahren gab es mal die Befürchtung, dass es einen Kulturkampf geben | |
könnte in Deutschland. Ich hielt das damals für Blödsinn. Heute stecken wir | |
mitten drin in diesem Kulturkampf. Und was da unser Heimatminister sagt, | |
das ist natürlich totaler Schwachsinn. Das Grundgesetz garantiert | |
bekanntlich die freie Religionsausübung. | |
[4][Seehofer sagt] allerdings: Der Islam gehört nicht zu Deutschland, aber | |
der einzelne Muslim, der hier lebt, sehr wohl. | |
Ja, aber das ist doch Kleinkrämerei. Wie viele Pils muss man trinken, um | |
auf so eine Aussage zu kommen? Hätte er ja auch sagen können: Die | |
Autofahrer gehören zu Deutschland, aber ihre Autos nicht. | |
Heimat, rappen Sie, sei „eine Kultur, die dich berührt“. Welcher Teil der | |
deutschen Kultur berührt Sie? | |
Goethe zum Beispiel. Zwar nicht alles von ihm. Als wir Götz von | |
Berlichingen in der Schule lesen mussten, habe ich mich gefragt: Warum | |
feiern diesen Goethe alle ab? Aber dann kam der Werther und hat mich | |
bekehrt. Und vorher schon der Faust: ein ganzes Buch in Reimform. Goethe | |
ist der Ur-Rapper! | |
Homer war noch mal mehr als 2.000 Jahre früher dran. | |
Stimmt. Homer ist der Ur-Ur-Rapper. Eigentlich ist Goethe schon New School. | |
Thomas Winkler, 52, vermisst den deutschen Conscious-Rap. | |
Karsten Thielker, 53, mag den Rapper aus der Berliner U-Bahn, der seinen | |
Sammelbecher als Mikro benutzt. | |
27 May 2018 | |
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