| # taz.de -- Volksbegehren Videoüberwachung: Nicht verhältnismäßig | |
| > Berlins Datenschutzbeauftragte kritisiert das Volksbegehren scharf. Auch | |
| > Vertreter der Regierungskoalition winken ab. | |
| Bild: Maßlose Forderungen | |
| Berlin taz | Mit [1][mehr als 20.000 Unterschriften] im Rücken haben die | |
| Befürworter einer großflächigen öffentlichen Videoüberwachung am | |
| vergangenen Freitag den Antrag auf ein Volksbegehren gestellt. Die | |
| Innenverwaltung habe begonnen, die Gesetzesinitiative auf ihre rechtliche | |
| Zulässigkeit zu prüfen, so Senator Andreas Geisel (SPD) am Montag auf einer | |
| Sitzung des Innenausschusses. Schon jetzt allerdings liegen Bewertungen | |
| vor, die genau daran erhebliche Zweifel äußern. | |
| Scharf ist die Kritik von Berlins Datenschutzbeauftragter Maja Smoltczyk. | |
| In einer Stellungnahme bezeichnet sie den Gesetzentwurf als | |
| „verfassungsrechtlich höchst bedenklich“. Nach ihrer Ansicht lässt das | |
| Begehren, dem gemäß 50 Orte dauerhaft per Video überwacht werden sollen, | |
| „jegliche Verhältnismäßigkeit vermissen“. Das Land Berlin verfüge zudem | |
| nicht über die notwendige Gesetzgebungskompetenz, so Smoltczyk. | |
| Womöglich scheitert der Antrag auf ein Volksbegehren, für dessen Erfolg | |
| dann etwa 170.000 Unterschriften gesammelt werden müssten, schon aus einem | |
| profaneren Grund. Bei der bisherigen Unterschriftensammlung sei nicht | |
| darüber informiert worden, dass neben den Video- auch Tonaufnahmen erfolgen | |
| sollen. Eine Unterschrift unter dem bisherigen Vordruck könne aber nicht | |
| als Zustimmung dazu gewertet werden, so Smoltczyk. | |
| Die CDU nutze die Debatte im Innenausschuss über die Kriminalitätsstatistik | |
| 2017, um sich erneut für mehr Videoüberwachung auszusprechen. Der | |
| Linke-Abgeordnete Niklas Schrader nannte das mit Blick auf die gesunkenen | |
| Fallzahlen einen „verzweifelten Versuch, die Notwendigkeit für neue | |
| Polizeibefugnisse herzuleiten“. Ein von der Linksfraktion beauftragter | |
| Gutachter hatte bereits im Januar geurteilt, [2][der Gesetzentwurf sei mit | |
| geltendem Recht unvereinbar.] | |
| Die Grünen-Fraktion hatte eine flächendeckende Videoüberwachung am Freitag | |
| strikt abgelehnt: „Dem Wettbewerb nach immer schärferen Maßnahmen, die die | |
| Freiheit einschränken, erteilen wir als Bürgerrechtspartei eine klare | |
| Absage“, heißt es in einem Beschluss. | |
| 5 Mar 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
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