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# taz.de -- Weltklimarat gibt 1,5-Grad-Ziel auf: Klimaschützer sind alarmiert
> Nach dem IPCC-Bericht zum kaum erreichbaren 1,5-Grad-Ziel fordern
> Klimaschützer mehr Engagement. Das Ministerium schweigt.
Bild: Ist es vielleicht schon zu spät?
Berlin taz | Der taz-Bericht über einen internen Report des Weltklimarats
IPCC zum 1,5-Grad-Ziel hat Klimaschützer alarmiert. Das
Bundesumweltministerium erklärte, Deutschland müsse „die Anstrengungen
vervielfachen“ und stehe zum 1,5-Grad-Ziel. Sprecherin Nina Wettern sagte,
das Ministerium kenne den Entwurf des Berichts bisher nur aus den Medien.
„Der Original-Bericht des IPCC liegt uns noch nicht vor. Darum können wir
ihn auch nicht kommentieren.“.
Die taz hatte am Montag [1][über den Entwurf eines IPCC-Berichts
berichtet]. Darin hatte das Wissenschaftsgremium IPCC gewarnt, das Ziel,
die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius zu bremsen, sei praktisch nicht mehr
zu erreichen. Beim jetzigen Tempo der Erwärmung werde diese Schwelle schon
in den 2040er Jahren erreicht. Ökosysteme wie Korallenriffe oder die Arktis
wären bereits bei 1,5 Grad gefährdet, noch weitaus gefährlichere Folgen
drohten bei einer Erwärmung um 2 Grad.
Am Montag wollte das SPD-geführte Umweltministerium den Bericht nicht
kommentieren. Die Sondierungsergebnisse von SPD und Union deuten ohnehin
eher auf eine Abschwächung der deutschen Klimaschutzanstrengungen hin.
Aber: Am deutschen Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990
um 40 Prozent zu reduzieren, halte man fest, sagte die Sprecherin: „Dafür
müssen wir politisch aber noch eine deutliche Schippe drauflegen.“
Die grüne Klimaexpertin Annalena Baerbock sprach von einem „Warnschuss vor
den Bug“ auch für die Bundesregierung. Der Kohleausstieg müsse sofort
eingeleitet werden. Auch der Umweltverband WWF forderte, in der
Klimapolitik „nachzusteuern“, auch auf der EU-Ebene müssten die Klimaziele
erhöht werden.
Klimaaktivisten auf EU-Ebene wiederum haben offensiv auf die
Veröffentlichung des Berichts reagiert. Noch sei es möglich, das
2-Grad-Ziel zu erreichen und „so nahe wie möglich am 1,5-Grad-Ziel zu
bleiben“, heißt es in einem internen Rundschreiben. „Jedes zehntel Grad
macht einen Unterschied“. Die vorzeitige Veröffentlichung solle die EU
sehen als „Chance für eine politische Debatte, die den Klimaschutz in
Europa voranbringen kann“.
Dafür müsse das Thema 2018 als Priorität der Regierungschefs gelten. Dann
müsse der Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft geplant werden, dafür
Finanzen mobilisiert und die Widerstandskraft der EU-Länder gegen die
Folgen der Erwärmung erhöht werden. Schließlich solle die EU geeint mit
einer ambitionierten Strategie in die Klimakonferenz im polnischen Katowice
im Dezember gehen.
15 Jan 2018
## LINKS
[1] /Weltklimarat-zum-15-Grad-Ziel/!5474455
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
Bernhard Pötter
## TAGS
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Jochen Flasbarth
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