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# taz.de -- Misshandlung von Migranten in Libyen: Amnesty wirft EU Komplizensch…
> In libyschen Haftzentren werden Migranten ausgebeutet, gefoltert und
> getötet. EU-Staaten tragen eine Mitschuld an diesen Verbrechen, sagt
> Amnesty International.
Bild: Teilnehmer einer Demo gegen die Sklaverei in Libyen am Dienstag im südaf…
BERLIN/BRÜSSEL dpa/rtr | Amnesty International wirft EU-Staaten vor,
Misshandlungen und Ausbeutung von Migranten in Libyen zu fördern.
Europäische Regierungen unterstützten das libysche Innenministerium und die
Küstenwache dabei, Menschen in Haftzentren zu bringen, erklärte die
Menschenrechtsorganisation in einem am Dienstag in Berlin
[1][veröffentlichten Bericht].
Bis zu 20.000 Menschen würden in diesen Haftzentren festgehalten. Sie seien
Folter, Zwangsarbeit, Erpressung und Tötung ausgesetzt, teilte Amnesty mit.
Die europäischen Regierungen hätten nicht nur Kenntnis davon, sagte der
Amnesty-International-Europa-Vorsitzende, John Dalhuisen. „Indem sie die
libyschen Behörden aktiv dabei unterstützen, die Überfahrt über das Meer zu
unterbinden und Menschen in Libyen festzuhalten, machen sie sich dieser
Verbrechen mitschuldig.“
Um die Migration aus Afrika über das Mittelmeer zu stoppen, bilden
europäische Staaten via EU die libysche Küstenwache aus. Amnesty forderte
ein sofortiges Ende dieser Kooperation. Darüber hinaus wirft die
Organisation der libyschen Küstenwache vor, mit Schleusern
zusammenzuarbeiten.
Insbesondere ein Bericht des US-Senders CNN über den Verkauf von
Flüchtlingen als Sklaven hatte für Aufsehen gesorgt und war auch Thema beim
EU-Afrika-Gipfel in der Elfenbeinküste. Die international anerkannte
Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch geriet außenpolitisch
unter Druck. So hatte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron erklärt,
die EU und die Afrikanische Union planten konkrete Militär- und
Polizeieinsätze, um die inhaftierten Menschen zu befreien. Fajis
al-Sarradsch lehnt das ab.
Nach dem Sturz von Machthaber Muammar Gaddafi ringen in Libyen mehrere
Milizen um die Vorherrschaft. Das Land ist die wichtigste Durchgangsstation
für afrikanische Migranten, die in die EU gelangen wollen. Inzwischen
fließen Millionen Euro an UN-Hilfsorganisationen, um die Lebensbedingungen
in den Flüchtlingslagern zu verbessern.
12 Dec 2017
## LINKS
[1] https://www.amnesty.de/sites/default/files/2017-12/Amnesty-Bericht-Libyen-E…
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