| # taz.de -- Einigung bei Inklusion in Hamburg nah: Behörde mit Formulierungssc… | |
| > Volksinitiative „Gute Inklusion“ und Rot-Grün sind einer Einigung nahe. | |
| > Für Durcheinander sorgt der Schulsenator allerdings mit einem Vermerk. | |
| Bild: Missverständlicher Vermerk: Schulsenator Ties Rabe plant keine gerichtli… | |
| Hamburg taz | Seit August spricht die Volksinitiative „Gute Inklusion“ mit | |
| den Spitzen von SPD und Grünen im Rathaus über eine Einigung. Es hieß, dass | |
| man noch vor Weihnachten zum Abschluss kommen könne. Doch da sorgt ein | |
| Vermerk der Schulbehörde für Irritation. | |
| Die Initiative kritisiert, dass sich die Inklusion behinderter Kinder in | |
| Hamburg zu einem Sparmodell entwickelt habe. Sie fordert mehr Pädagogen, | |
| mehr Räume, barrierefreie Schulen sowie Therapie für beeinträchtigte | |
| Schüler. In der Summe würde dies nach Schätzung des Landeswahlleiters etwa | |
| 54 Millionen Euro kosten. Das würde noch etwa im Rahmen dessen liegen, was | |
| Volksinitiativen fordern dürfen, ohne in die Haushaltshoheit des Parlaments | |
| einzugreifen. | |
| Die Initiative war recht erfolgreich und sammelte im Frühjahr für die erste | |
| Stufe des Verfahrens über 24.000 Unterschriften und verhandelt nun, bevor | |
| es in die zweite Stufe geht, mit den Fraktionschefs Andreas Dressel (SPD) | |
| und Anjes Tjarks (Grüne). Am Donnerstag sollte es in die sechste Runde | |
| gehen, da sorgte ein in der Mopo zitierter Vermerk aus der Schulbehörde für | |
| Ärger. SPD-Senator Ties Rabe äußerte sich laut Abteilungsleiterprotokoll | |
| vom 14. November zu den Verhandlungen mit der Volksinitiative. „Die | |
| Gespräche dauern an. Dennoch wird erwogen, die Forderungen der Initiative | |
| vor dem Verfassungsgericht prüfen zu lassen.“ | |
| ## Initiative fühlt sich verschaukelt | |
| Manfred Brand vom Verein „Mehr Demokratie“, der Bürgerbeteiligung | |
| voranbringen will, bezeichnet dies in der Mopo als unfair. „Da wird mit dem | |
| Verfassungsgericht gedroht, das gehört sich nicht, während man verhandelt.“ | |
| Initiativensprecher Maik Findeisen sagt: „Wir fühlen uns durch Ties Rabe | |
| verschaukelt.“ Wenn es verfassungsrechtliche Bedenken gebe, müsse man das | |
| vor den Verhandlungen klären, oder nach deren Ende, aber nicht | |
| währenddessen. | |
| Immerhin konnten Dressel und Tjarks am Donnerstag wohl davon überzeugen, | |
| dass sie das Schulbehörden-Protokoll nicht kannten. Dressel erklärte aber, | |
| es sei normal, dass eine Behörde prüfe, ob es verfassungsrechtliche | |
| Bedenken gebe. Sollten die Gespräche scheitern und die Initiative ein | |
| Volksbegehren starten, sei die Behörde bei Zweifeln sogar verpflichtet, | |
| sich an das Gericht zu wenden. | |
| Rabes Sprecher Peter Albrecht sagte, der Vermerk sei „missverständlich“ | |
| formuliert. „Wir planen keinen Gang vors Gericht, sondern eine interne | |
| Prüfung.“ Auch sei es falsch zu sagen, dass die Behörde „droht“, da | |
| besagter Vermerk ja intern gewesen sei. Trotz des Ärgers ist man auf Seiten | |
| der Volksinitiative optimistisch, dass eine Einigung klappt: „Wir sind uns | |
| näher gekommen“, sagt Sprecher Maik Findeisen. | |
| 4 Dec 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Kaija Kutter | |
| ## TAGS | |
| Hamburg | |
| Inklusion | |
| Ties Rabe | |
| Bildungspolitik | |
| Schulbehörde Hamburg | |
| Schule | |
| Migration | |
| Bildungspolitik | |
| Inklusion | |
| Turbo-Abi | |
| Hamburg | |
| Volksinitiative | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Diskriminierung behinderter Kinder: Kein gleiches Recht für alle | |
| 31 Prozent der Hamburger Kinder mit Behinderung bekamen keinen Platz an der | |
| Schule, die sie besuchen wollten. Nun übt der Schulsenator Selbstkritik. | |
| LehrerInnenausbildung in Hamburg: Gymnasial-Lehrer für alle | |
| Hamburg will künftig auch für Stadtteilschulen nur noch Gymnasiallehrer | |
| ausbilden. Grundschullehrer müssen Deutsch und Mathe studieren. | |
| Schwer-In-Ordnung-Ausweis in Hamburg: Leider nicht genug | |
| Die Hamburger Sozialbehörde will einem Jungen einen | |
| „Schwer-In-Ordnung-Ausweis“ ausstellen. Das ist gut, wenn es nicht nur nett | |
| gemeinte PR ist. | |
| Studie zu Schülerkompetenzen: Jeder virte kan nich richtich schreiben | |
| Das Niveau von Grundschülern ist gesunken – auch durch Zuwanderung und | |
| Inklusion. Das zeigt der Bildungstrend im Auftrag der Kultusminister. | |
| Inklusive Bildung: Ini will einen Rettungsschirm | |
| Erste Gespräche zwischen der Volksinitiative „Gute Inklusion“ mit Hamburgs | |
| SPD und Grünen stehen an. Eine zentrale Frage: Wie viele Kinder haben | |
| eigentlich Förderbedarf? | |
| Schulsenator Rabe zu Zentral-Prüfungen: „Wir dürfen beim Abitur nicht schum… | |
| Als einziges Land lies Hamburg in diesem Jahr ein rein externes | |
| Mathe-Abitur schreiben. Das Ergebnis sei „keine Katastrophe“, sagt | |
| Schulsenator Ties Rabe (SPD). Bei Neuntklässler-Studien stehe die Stadt | |
| sogar vorn | |
| Pro und Contra zur Schulreform: Zurück zum Langsam-Abi? | |
| Nun denkt auch die Hamburger CDU darüber nach, das Turboabitur wieder | |
| abzuschaffen. Soll G 9, die Abiturprüfung nach neun Jahren, zurückkommen? | |
| Hamburger Gymnasien sortieren aus: Abschulen ist Trumpf | |
| Immer mehr SchülerInnen müssen Gymnasien frühzeitig verlassen und landen an | |
| Stadtteilschulen. Die sind mit der Integration überfordert. | |
| Hamburger Bildungs-Initiative: Ini will mehr Geld für Inklusion | |
| Die Volksinitiative „Gute Inklusion“ sammelt ab sofort Unterschriften für | |
| mehr Lehrer, Pädagogen und Erzieher. Ihr Kernforderung lautet: drei Stunden | |
| pro Kind. |