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# taz.de -- Machtkampf in der Linkspartei: Ultimatum der Fraktionsvorsitzenden
> Im Streit um die künftigen Machtverhältnisse bei den Linken drohen
> Bartsch und Wagenknecht mit dem Rückzug ihrer Kandidatur.
Bild: Bange Blicke: Bartsch und Wagenknecht
Berlin taz | Ein starkes Signal will die Linkspartei aussenden: die beiden
Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht stellen sich
auf der Fraktionsklausur der Linken am Dienstag zur Wiederwahl und sollen
natürlich einstimmig im Amt bestätigt werden. Doch die Einigkeit bekommt
schon im Vorfeld Risse.
Dietmar Bartsch hat angekündigt nicht mehr mit Sahra Wagenknecht zu
kandidieren, sollten zwei Geschäftsordnungsanträge eine Mehrheit finden,
die die Macht des Führungsduos begrenzen. Die Antragsteller jedoch lassen
sich nicht einschüchtern. „Für ein Zurückziehen gibt es keinen Anlass“,
gibt Niema Movassat, einer der Abgeordneten, der taz Auskunft. „Wir werden
hoffentlich auf der Klausur gemeinsam offen diskutieren.“ Movassat gehört
zum Landesverband Nordrhein-Westfalen, eigentlich die Hausmacht von
Fraktionschefin Wagenknecht.
Laut dem einen Antrag sollen auch die beiden Parteivorsitzenden künftig qua
Amt Stimmrecht im Fraktionsvorstand haben. Das war bis 2013 der Fall, da
danach allerdings nur noch die Parteivorsitzende Katja Kipping als
Abgeordnete im Bundestag saß, wurde der Passus geändert und Kipping und der
Ko-Vorsitzende Bernd Riexinger waren künftig nur noch beratende Mitglieder
im Fraktionsvorstand.
Außerdem wird beantragt, dass nicht nur die beiden Fraktionsvorsitzenden
sondern auch die beiden Parteivorsitzenden bei wichtigen Themen das erste
Rederecht für sich im Plenum des Bundestages beanspruchen dürfen sollen.
Können sie sich nicht einigen, entscheidet die Fraktionsversammlung. Zur
Begründung heißt es im Antrag: „(Es) ist wenig verständlich, wenn die
Parteivorsitzenden nachrangig gegenüber den Fraktionsvorsitzenden behandelt
werden, da erstere Vertreter der gesamten Partei sind und für uns als LINKE
(sollte) das Primat der Partei gelten.“
„Es geht nicht um eine Schwächung der Fraktionsvorsitzenden, sondern darum
der Partei wieder mehr Geltung zu verschaffen“, begründete Movassat den
Vorstoß. Neben ihm gehören auch Kathrin Vogler, Lorenz Gösta Beutin, Ralph
Lenkert, Norbert Müller und Tobias Pflüger zu den Unterzeichnern der
Anträge.
17 Oct 2017
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Die Linke
Sahra Wagenknecht
Dietmar Bartsch
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Lesestück Interview
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
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