Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Alternativer Fahrdienst in London: Uber-Taxis verlieren ihre Lizenz
> Die Londoner Transportbehörde wirft Uber vor, eine Täuschungssoftware zu
> benutzen und sexuelle Übergriffe von Fahrern nicht zu melden.
Bild: Uber vs. Taxi: Der alternative Fahrdienst kämpft mit Lizenzentzug, Londo…
Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber signalisiert
Gesprächsbereitschaft, um zu verhindern, dass die Geschäftslizenz in London
entzogen wird. „Obwohl wir nicht aufgefordert wurden, etwas zu verändern,
würden wir gern wissen, was wir tun können“, sagte Londons Uber-Chef, Tom
Elvidge, der Sunday Times.
Auch der neue weltweite Uber-Chef Dara Khosrowshahi schlug einen ungewohnt
demütigen Ton an: Für Uber sei es an der Zeit, darüber nachzudenken, wie es
soweit gekommen sei, schrieb er in einer E-Mail an die Mitarbeiter. „Die
Wahrheit ist, dass man für einen schlechten Ruf einen hohen Preis bezahlt.“
Gleichzeitig stellte er fest: „Die Vorgehensweise in einem Teil der Welt
kann ernste Folgen in einem anderen haben.“
Die Londoner Verkehrsbehörde hatte am Freitag erklärt, Uber agiere
verantwortungslos; die Ende September auslaufende Lizenz werde daher nicht
verlängert. Das Start-up hat drei Wochen Zeit, Widerspruch einzulegen – und
wird während des wahrscheinlich monatelangen Berufungsverfahrens
weiterfahren können.
In London gibt es unterdessen Protest gegen den Lizenzentzug. Bis
Sonntagnachmittag unterzeichneten 640.000 Londoner eine Onlinepetition, um
Uber zu retten. In London buchen rund 3,5 Millionen Menschen pro Jahr
Fahrten über die Uber-App. Mehr als 40.000 Fahrer bieten ihre Dienste auf
der Plattform an. Das Nettogehalt beträgt rund 15 Pfund pro Stunde. 20 bis
25 Prozent des Einkommens gehen dabei als Kommission an Uber.
## Taxifahrer kämpfen mit Autokorsos gegen Uber
Dieser Billigwettbewerb verärgert die traditionellen Londoner Taxifahrer
seit Jahren. Sie bekämpften Uber mit Autokorsos genauso wie mit
alternativen Apps. Die Londoner Verkehrsbehörde wirft Uber vor, dass es
Straftaten von Fahrern wie etwa sexuelle Übergriffe nicht bei der Polizei
angezeigt habe. Kritik gab es auch an der medizinischen Begutachtung der
Fahrer und am Einsatz der „Greyball“-Software.
Mit dieser Software hatte Uber unter anderem in den USA versucht,
Behördenkontrolleure hinters Licht zu führen, die den Dienst bei
Regelverstößen auf frischer Tat ertappen wollten. „Greyball“ sorgte dafü…
dass ihnen in der App falsche Inhalte angezeigt wurden. Uber behauptet
jedoch, dass diese Täuschungssoftware in London nicht eingesetzt wurde.
„Alle Unternehmen müssen sich an die Vorschriften halten“, sagte
Bürgermeister Sadiq Khan, der Vorsitzender der Verkehrsbehörde ist. Dies
gelte besonders dann, wenn es um die Sicherheit von Kunden gehe.
Im April hatte ein Gericht in Italien die Uber-App ebenfalls verboten, da
sie einen unfairen Wettbewerb gegenüber den herkömmlichen Taxifahrern
praktiziere. Im März wurde Uber aus ganz Dänemark verbannt. Auch in
Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt ist Uber nicht erlaubt. Den nächsten
Kampf wird Uber in Frankreich vermutlich führen, wo ein Rechtsstreit
darüber entbrannt ist, ob Uber als Taxi gelistet werden darf.
24 Sep 2017
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn
## TAGS
Uber
Taxi
London
Wettbewerb
Uber
Uber
Uber
London
Elektromobilität
Diesel
Diesel
Lesestück Recherche und Reportage
## ARTIKEL ZUM THEMA
Uber in Kalifornien: Jagd auf die Einhornfirmen
Uber und Co drangsalieren mit ihren Geschäftsmodellen ihre Arbeitnehmer.
Mit einem Gesetz will Kalifornien nun das Arbeitsrecht verbessern.
London erneuert Lizenz für Uber-Taxen: Dunkle Zeiten für Black Cabs
Seit Dienstag hat Uber in London seine Lizenz wieder. Die Uber-Mitarbeiter
freut es, die Passagiere auch. Fahrer der Londoner Black Cabs sind sauer.
London verbietet Taxidienst Uber: Einfach Uber-geschnappt
Londons Stadtverwaltung will den beliebten Dienst Uber dichtmachen. Es
hagelt Kritik. Auch normale Taxifahrer verstehen das nicht.
Kanalisation in London: Fettes Rohr
Riesige Pfropfen aus Fett und Müll blockieren die Londoner Kanalisation.
Der bislang größte „Fettberg“ wird über Wochen zersägt und abtransporti…
Visionen der Internationale Automesse: Die Panne der Zukunft
Auf der IAA dominieren wieder SUVs, Sportwagen mit Verbrennungsmotoren. Die
meisten Elektrowagen dagegen sind Prototypen oder Showcars.
Luftverschmutzung durch Diesel-Abgase: Eine große Koalition für den Diesel
Der Fonds, der abgasgeplagte Kommunen unterstützen soll, wird auf eine
Milliarde Euro aufgestockt. Damit werden Busse umgerüstet.
Umwelthilfe zieht vor Gericht: Mit Klagen zum Fahrverbot
Die Deutsche Umwelthilfe kündigt weitere Klagen an, um Fahrverbote
durchzusetzen. 300.000 Dieselautos der Euro-5-Norm warten schon auf einen
Käufer.
Klimaschutz in Großbritannien: Weltmeister im Abstiegskampf
Kein Industrieland hat eine so gute Klimabilanz wie Großbritannien. Doch
jetzt stockt die Energiewende. Der Brexit macht alles noch komplizierter.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.