| # taz.de -- Stickoxid-Versprechen vom Dieselgipfel: Doch kein Geld für saubere… | |
| > 750 Millionen Euro hatte die Kanzlerin den Kommunen versprochen, um die | |
| > Luft sauber zu machen. Im Haushalt finden sich nur 9 Millionen wieder. | |
| Bild: Die Luft bleibt dreckig | |
| Berlin taz | Es klang nach einer beachtlichen Summe: [1][Mit einer | |
| Milliarde Euro] sollen die Städte mit besonders hoher Stickoxidbelastung | |
| unterstützt werden, um alternative Verkehrskonzepte zu entwickeln und | |
| umzusetzen. Das hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem zweiten | |
| Dieselgipfel Anfang September verkündet. Ein Viertel davon soll von der | |
| Autoindustrie kommen, drei Viertel aus dem Bundeshaushalt. | |
| Doch von diesem Geld wird auf absehbare Zeit kaum etwas fließen. Merkel | |
| hatte zwar nach dem Gipfel zugesagt, dass „noch im laufenden Haushaltsjahr“ | |
| Geld zur Verfügung gestellt wird, indem Mittel umgewidmet werden. In der | |
| Antwort auf eine [2][Anfrage der Grünen, die der taz vorliegt,] hat das | |
| Finanzministerium nun erklärt, um welche Gelder es sich handelt. Genutzt | |
| werden soll ein Haushaltstitel, aus dem eigentlich eine Strategie für | |
| automatisiertes Fahren finanziert werden sollte, schreibt | |
| CDU-Staatssekretär Norbert Barthle. | |
| [3][Dieser Haushaltsposten] enthält für das Jahr 2017 jedoch nur noch | |
| Restmittel von 9,4 Millionen Euro – ganze 1,3 Prozent der von Merkel | |
| versprochenen Summe. Über weitere Gelder muss der neue Bundestag im Rahmen | |
| des Haushaltsplans für 2018 entscheiden; zur Verfügung stünden sie | |
| frühestens Mitte nächsten Jahres. | |
| Das Versprechen der Kanzlerin sei daher „ein Täuschungsmanöver“ gewesen, | |
| „um Regierungshandeln zu simulieren und sich über die Bundestagswahl zu | |
| retten“, kritisierte der haushaltspolitische Sprecher der Grünen, Sven | |
| Kindler. „Die Bundesregierung lässt die Menschen in den Städten mit | |
| dreckiger Luft allein.“ | |
| Unsicher sind auch noch die von der Autoindustrie zugesagten Gelder. Die | |
| Konzerne haben sich intern noch nicht über die Aufteilung geeinigt, eine | |
| verbindliche Verpflichtungserklärung gegenüber dem Bund gibt es nicht. | |
| 21 Sep 2017 | |
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| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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