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# taz.de -- UN-Generalversammlung in New York: Trump holt zum Rundumschlag aus
> US-Präsident Donald Trump nutzt seine Rede in der Generalversammlung für
> heftige Drohungen gegen Nordkorea und den Iran.
Bild: Donald Trump vor der UN-Generalversammlung
Genf/Berlin taz | In seiner ersten Rede vor der Generalversammlung der
Vereinten Nationen in New York hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag
erneut harte Drohungen gegen Nordkorea ausgesprochen. Der einzige
akzeptable Weg für Nordkorea sei die vollkommene Denuklearisierung. Sollte
Nordkorea nicht aufhören, die Welt zu bedrohen, würden die USA nicht
zögern, Nordkorea „komplett zu zerstören“, sagte Trump. Zuvor hatte er den
Beschluss des US-Kongresses von Anfang der Woche erwähnt, den
US-Militäretat auf 700 Milliarden Dollar zu erhöhen und damit das
US-Militär stärker denn je zu machen.
In einer Rhetorik, die an George W. Bushs „Achse des Bösen“ erinnerte,
klagte Trump über einige wenige „Schurkenstaaten“, die den Frieden und die
Sicherheit der Welt bedrohten, insbesondere Nordkorea und Iran. Wie bereits
im Wahlkampf nannte Trump den Nukleardeal mit Iran eine Schande für die
USA. Der Deal nütze dem Iran, um das Fortschreiten seines Atomprogrammes zu
verschleiern.
Schließlich holte Trump auch noch zu einem Rundumschlag gegen Kuba und
Venezuela aus. Keinesfalls werde er die Blockade gegen Kuba aufheben.
Vielmehr habe man auch gegen Venezuela gerade neue Sanktionen verhängt –
zwei Regierungen, die nur zeigen würden, wie überkommen die sozialistische
Ideologie sei.
Die Zukunft der Vereinten Nationen hängt laut Trump von der individuellen
Stärke ihrer Mitglieder ab. Er verteidigte seinen Ansatz des „America
First“ und sagte, von allen im Saal anwesenden Staatschefs würde erwartet,
dass sie das Wohl ihrerer eigenen Nation über alles andere stellten.
## Falsche Aussagen zur UN
Bei einem Treffen mit anderen Staats-und Regierungschef zum Thema Reform
der Vereinten Nationen am Montagabend hatte Trump kritisiert, die UN hätten
„wegen Bürokratie und Misswirtschaft ihr volles Potenzial nicht erreicht“.
Der US-Präsident behauptete, das Budget der Weltorganisation habe sich seit
dem Jahr 2000 um 140 Prozent vergrößert und die Zahl der Mitarbeiter
seitdem verdoppelt.
Diese Behauptung ist [1][nachweislich ebenso falsch], wie Trumps bei dem
Treffen wiederholte Beschwerde, die USA hätten einen überproportional hohen
Anteil der finanziellen Kosten der UNO zu tragen.
Tatsächlich wurde das reguläre Budget der UNO – jeweils mit Billigung der
USA im Haushaltsausschuss der Generalversammlung – seit dem Jahr 2000 um
lediglich 20 Prozent erhöht. Und dies, nachdem der ehemalige
Generalsekretär Kofi Annan in den 1990er-Jahren eine Kürzung um zehn
Prozent vornehmen musste, die von den US-Regierungen Reagan und George Bush
senior durch die jahrelange Verweigerung von Pflichtbeiträgen an die
UNO-Kasse in Höhe von insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar erzwungen worden
war.
Die Zahl der weltweiten Beschäftigten der UNO ist seit 2000 sogar von rund
52.000 auf etwa 46.000 gesunken.
19 Sep 2017
## LINKS
[1] /Kommentar-US-Zahlungen-an-die-UN/!5445437
## AUTOREN
Andreas Zumach
Bernd Pickert
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