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# taz.de -- Kommentar US-Zahlungen an die UN: So lässt sich die Erpressung ver…
> Die USA wollen weniger Geld an die UN zahlen. Es wäre leicht, der
> Erpressung durch einzelne Mitglieder einen Riegel vorzuschieben.
Bild: Ausschau halten: Im Vorfeld der am Dienstag beginnenden UN-Generaldebatte…
US-Präsident Donald Trump [1][behauptet gern], sein Land trage einen
überproportional hohen Anteil an den Kosten des UNO-Systems. Das ist
falsch. Die Pflichtbeiträge Washingtons – 22 Prozent zum regulären
UNO-Haushalt und 28,57 Prozent zum Budget für die Friedensmissionen–
entsprechen exakt dem Bruttosozialprodukt (BSP) und den anderen Kriterien,
die für die Berechnung der Pflichtbeiträge sämtlicher 193
UNO-Mitgliedstaaten gelten.
Trumps willkürliche Kürzung der Zahlungen [2][für die Friedensmissionen] um
rund 600 Millionen US-Dollar war ein völkerrechtswidriger Akt der
Erpressung der UNO. Er wird nicht dazu führen, dass irgendein anderes
Mitgliedsland seine prozentualen Pflichtbeiträge erhöhen wird.
Lediglich bei den freiwilligen Überweisungen an das UNO-Hochkommissariat
für Flüchtlinge und andere humanitäre Organisationen übernahmen die USA
während Obamas Amtszeit einen leicht überproportionalen Anteil. Doch auch
diese Zahlungen will die Trump-Administration drastisch kürzen. Zum Teil
aus politisch-ideologischen Gründen, weil ihr zum Beispiel die
Familienplanungsprogramme des UN-Bevölkerungsfonds nicht passen.
Die dramatische Finanzkrise des UNO-Systems und seine Erpressbarkeit durch
einzelne Mitgliedstaaten ließe sich nur durch ein neues Finanzierungsmodell
überwinden: 100 statt bisher nur 20 Prozent der jährlichen Gesamtkosten des
UNO-Systems müssten durch Pflichtbeiträge der Mitgliedstaaten gedeckt
werden. Dazu würde derzeit ein Beitragssatz von 0,05 Prozent der
Bruttosozialprodukte aller Mitgliedsländer ausreichen. Das müsste möglich
sein.
In den letzten drei Jahren gaben die 193 Staaten stolze 2,3 Prozent des
globalen BSP für Rüstung und Militär aus. Würde UN-Generalsekretär Guterres
endlich ein solch neues Finanzierungsmodell vorschlagen, müssten sich alle
Mitgliedstaaten dazu verhalten, anstatt nur bequem auf die bösen USA zu
schimpfen.
19 Sep 2017
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## AUTOREN
Andreas Zumach
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