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# taz.de -- Provokation aus Nordkorea: Rakete über Japan hinweggeschossen
> Nordkorea feuert erneut ein Geschoss ab, es zerbricht in drei Teile und
> stürzt ins Meer. Japan spricht von einer beispiellosen Bedrohung.
Bild: Ein Passant sieht sich in Tokio auf einem Fernseher die Berichterstattung…
Tokio/Seoul rtr | Der Nordkorea-Konflikt spitzt sich zu. Das international
weitgehend isolierte Land feuerte am Dienstagmorgen eine Rakete ab, die
über Japan hinweg flog. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sprach
daraufhin von einer beispiellosen und ernsthaften Bedrohung. Unterstützung
bekam er von Südkorea und den USA. Sie wollen den Druck auf Nordkoreas
Machthaber Kim Jong Un erhöhen. Abe sagte, US-Präsident Donald Trump stehe
zu 100 Prozent hinter Japan. An den Börsen reagierten Anleger nervös.
Aktien wurden verkauft, als sicher geltende Anlagen wie Gold und der
Schweizer Franken waren dagegen gefragt.
Nordkorea hatte zuletzt am Samstag mehrere Kurzstreckenraketen abgefeuert.
[1][Ende Juli hatte das Land eine Interkontinentalrakete getestet, die
Experten zufolge auch die USA hätte erreichen können]. Das kommunistische
Land verstößt mit seinem Vorgehen gegen Resolutionen der Vereinten
Nationen. Trump hat Nordkorea im Fall weiterer Provokationen mit „Feuer und
Zorn“ gedroht, wie es die Welt noch nie erlebt habe.
Wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, wollen die Militärs der USA
und Südkoreas eine starke Antwort geben. Ein Mitarbeiter im südkoreanischen
Verteidigungsministerium sagte Reuters, es gebe aber keine Ad-Hoc-Pläne, um
die Militärübungen beider Staaten zu ändern. Von diesen fühlt sich
Nordkorea provoziert. Nach offiziellen südkoreanischen Angaben haben
Kampfjets als Reaktion auf die abgefeuerte Rakete des verfeindeten Nachbarn
den Abwurf von Bomben geübt. Zudem wurden schärfere Sanktionen gegen
Nordkorea gefordert.
## Pentagon bestätigt den Vorfall
Das japanische Militär versuchte nicht, die Rakete abzuschießen.
Verteidigungsminister Itsunori Onodera sagte, das Geschoss sei in drei
Teile gebrochen und dann in den Pazifik gestürzt – 1180 Kilometer östlich
der japanischen Insel Hokkaido. Südkorea teilte mit, die Rakete sei in der
Nähe der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert worden, insgesamt
2700 Kilometer geflogen und habe dabei eine Höhe von rund 550 Kilometer
erreicht.
In den USA bestätigte das Pentagon den Vorfall. Es würden nun Informationen
zusammengetragen. Eine Gefahr für Nordamerika habe aber nicht bestanden.
Diplomaten zufolge haben die USA, Japan und Südkorea eine Sitzung des
UN-Sicherheitsrates beantragt, um sich mit dem Fall zu beschäftigen. Es war
zunächst aber unklar, wann das Gremium tagen sollte. Zuletzt war 2009 ein
nordkoreanisches Geschoss über Japan geflogen.
29 Aug 2017
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