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# taz.de -- Nordkoreas Rakete über Japan: UN verurteilen Test, Kim zufrieden
> Der Weltsicherheitsrat befasst sich in einer Sondersitzung mit Nordkoreas
> jüngstem Raketentest. In Pjöngjang äußert sich Machthaber Kim Jong Un.
Bild: Unangekündigter Raketenstart einer „Hwasong-12“ am 29.8.17
New York/Pjöngjang dpa | Der UN-Sicherheitsrat hat den neuerlichen Test
einer Mittelstreckenrakete durch Nordkorea in einer Sondersitzung
einstimmig als „empörend“ verurteilt. Zudem rief das höchste UN-Gremium d…
diplomatisch isolierte Land auf, konkrete Schritte zu ergreifen, um die
Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zu verringern. Trotz geltender
Sanktionen hatte Nordkorea am Dienstag eine Rakete über den Norden Japans
hinweg in Richtung Pazifik gefeuert und dafür harsche internationale Kritik
geerntet.
Nordkorea, das den „erfolgreichen“ Test einer Mittelstreckenrakete vom Typ
Hwasong-12 am Mittwoch bestätigte, deutete weitere Raketenversuche an.
Machthaber Kim Jong Un habe sich mit dem Test „äußerst zufrieden“ gezeigt,
berichteten die Staatsmedien. Südkoreas Präsident Moon Jae In und Japans
Ministerpräsident Shinzo Abe verständigte sich unterdessen in einem
Telefongespräch darauf, den Druck auf Pjöngjang auf „ein extremes Maß“
steigern zu wollen.
Die 15 Mitglieder des Sicherheitsrats riefen Pjöngjang auf, weitere Tests
zu unterlassen und im Einklang mit früheren UN-Resolutionen sein
Atomprogramm einzustellen. Die jüngsten Raketentests des nordkoreanischen
Militärs unterminierten „absichtlich regionalen Frieden und Stabilität und
haben weltweit große Sicherheitsbedenken ausgelöst“, heißt es in einer im
Anschluss an die Sondersitzung verbreiteten Erklärung. „Der Sicherheitsrat
betont, dass diese Aktionen Nordkoreas nicht nur eine Bedrohung für die
Region, sondern für alle UN-Mitglieder darstellen.“
Kim betonte, der Raketentest sei eine Antwort auf die Manöver des
südkoreanischen und US-Militärs, berichtete die nordkoreanische Agentur
KCNA. Der Test „unter simulierten Kriegsbedingungen“ sei „ein erster
Schritt der Koreanischen Volksarmee im Pazifik und ein bedeutungsvolles
Vorspiel, um Guam in Schach zu halten“. Washington unterhält auf dem
US-Territorium einen großen Marine- und Luftwaffenstützpunkt. Nordkorea
unterstellt den USA regelmäßig, durch ihre Militärmanöver mit Südkorea
einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder bestreiten.
## Trump: „Alle Optionen auf dem Tisch“
Es war zwar nicht das erste Mal, dass eine nordkoreanische Rakete über
Japan hinwegflog. Es sei aber das erste Mal, dass das unangekündigt
geschehen sei, meldete der japanische Sender NHK. Ein Regierungssprecher in
Tokio sprach von einer „beispiellos ernsten und schweren Bedrohung“.
US-Präsident Donald Trump verurteilte den Test und betonte: „Alle Optionen
sind auf dem Tisch.“ Chinas Außenministerium warnte, in dem Konflikt auf
der koreanischen Halbinsel sei ein „kritischer Punkt“ erreicht. Trump, der
bereits mehrmals mit einem Alleingang in dem Konflikt gedroht hatte, warf
Pjöngjang vor, mit dem Test „seine Verachtung für seine Nachbarn, für alle
Mitglieder der Vereinten Nationen und für einen Mindeststandard an
akzeptablem Verhalten“ signalisiert zu haben ([1][taz-Kommentar von Felix
Lee]).
Seoul und Tokio wollten sich den Angaben des Präsidialamts in Seoul zufolge
in Zusammenarbeit mit den USA für „konkretere und wirkungsvollere Maßnahmen
des UN-Sicherheitsrats gegen Nordkorea einsetzen“. Nordkorea solle an den
Verhandlungstisch zurückgebracht werden. Moon und Abe sprachen demnach von
einer Krise. Der Raketentest sei eine Handlung von „unfassbarer Gewalt“,
wurde Südkoreas Präsident von einem Sprecher zitiert.
[2][Nordkorea hatte gestern eine Rakete abgefeuert], die über die
nordjapanische Insel Hokkaido geflogen war. Das Geschoss zerbrach in drei
Teile und stürzt ins Meer.
30 Aug 2017
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