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# taz.de -- Vorbereitungen in Nordkorea: Weitere Raketentests möglich
> Südkorea befürchtet weitere Raketenstarts in Nordkorea. Es gebe Anzeichen
> dafür. Pjöngjang wird von Brasilien, Russland, Indien, China und
> Südafrika kritisiert.
Bild: Unruhige Zeiten: Südkorea führt am Montag eine Militärübung an der Gr…
Seoul/Xiamen dpa | Nach dem international scharf kritisierten Atomtest
Nordkoreas befürchtet Südkorea schon bald weitere Raketenstarts des
Nachbarlandes. Es gebe „kontinuierlich“ Anzeichen dafür, dass Nordkorea
ballistische Raketen einschließlich Interkontinentalraketen (IBCM) abfeuern
könnte, hieß es am Montag in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in
Seoul an das Parlament. Die Behörde vermutete, dass Nordkorea mit einem
neuen Test zeigen wolle, dass seine Raketen die USA erreichen könnten. Ob
ein Test kurz bevorstehe, ging aus den Angaben nicht hervor.
Auch Südkoreas Geheimdienst warnte, Nordkorea könne das nächste Mal eine
Interkontinentalrakete in den nördlichen Pazifik schießen. Die Vermutung
habe der staatliche Aufklärungsdienst (NIS) in einer geschlossenen Sitzung
vor Abgeordneten geäußert, berichtete die nationale Nachrichtenagentur
Yonhap. Der Geheimdienst spekulierte demnach, dass Pjöngjang den
Staatsgründungstag am 9. September oder den Gründungstag der herrschenden
Arbeiterpartei am 10. Oktober zum Anlass nehmen könne, militärische Stärke
zu demonstrieren.
Im Juli hatte Nordkorea zwei Tests mit Interkontinentalraketen unternommen,
auf die der UN-Sicherheitsrat mit der Verhängung weiterer Sanktionen gegen
Pjöngjang reagierte. Die Raketen landeten im Japanischen Meer.
Ob Nordkorea, wie selber behauptet, am Sonntag tatsächlich eine
Wasserstoffbombe getestet hat, wird nach Angaben des südkoreanischen
Geheimdienstes noch untersucht. Es gebe drei Möglichkeiten: Es könne sich
um eine Wasserstoffbombe, eine herkömmliche Atombombe oder eine „geboostete
Spaltbombe“ gehandelt haben. Letztere ist eine Art Zwischenstufe zur
Entwicklung von Wasserstoffbomben.
## Sorge über anhaltende Spannungen
Die Brics-Staaten haben den neuen Atomtest Nordkoreas „scharf verurteilt“.
Auf dem Gipfel von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika in der
chinesischen Hafenstadt Xiamen forderten die Staats- und Regierungschefs
der aufstrebenden Volkswirtschaften am Montag, dass die Probleme „nur durch
friedliche Mittel und direkten Dialog aller betroffenen Parteien gelöst
werden sollen“.
Sie äußerten ihre „tiefe Sorge“ über die anhaltenden Spannungen auf der
koreanischen Halbinsel und den Konflikt um das Atom- und Raketenprogramm,
wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua aus einer
gemeinsamen Erklärung zitierte. Der sechste und bisher größte Atomtest
Nordkoreas überschattet das jährliche Treffen der Brics-Staaten, zu dem
Chinas Präsident Xi Jinping geladen hat.
Nach dem Treffen von Xi Jinping mit dem russischen Präsidenten Wladimir
Putin am Vorabend sagte dessen Sprecher Dimitri Peskow, der Kremlchef
fordere dazu auf, „sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, ruhig und
ausgeglichen zu reagieren“. Eine umfassende Lösung könne nur mit
politischen und diplomatischen Mitteln gefunden werden.
Er zeigte sich skeptisch über neue Strafmaßnahmen. „Bislang kann man
feststellen, dass die bereits bestehenden Sanktionen keine positiven
Ergebnisse gebracht haben“, sagte Peskow laut Nachrichtenagentur Tass.
Putin und Chinas Präsident seien sich einig, dass Chaos auf der
koreanischen Halbinsel unbedingt zu vermeiden sei.
4 Sep 2017
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