| # taz.de -- Gesperrte Journalisten beim G20-Gipfel: Verleumdet vom Verfassungss… | |
| > Ein Hamburger Polizeireporter wurde zu Unrecht vom G20-Gipfel | |
| > ausgeschlossen, gibt nun das BKA zu. Der Verfassungsschutz machte falsche | |
| > Angaben über ihn. | |
| Bild: Nicht alle durften rein – weil der Verfassungsschutz falsche Angaben ma… | |
| Hamburg epd | Das Bundeskriminalamt (BKA) hat eingeräumt, beim Entzug von | |
| G20-Akkreditierungen Fehler gemacht zu haben. Einem betroffenen | |
| Journalisten wurde mitgeteilt, dass es sich bei dem nachträglichen Entzug | |
| der Akkreditierung für den G20-Gipfel in Hamburg um einen Fehler der | |
| Behörden handelt. Das dreiseitige Schreiben an den Hamburger | |
| Polizeireporter Frank Bründel liegt dem NDR Medienmagazin „Zapp“ vor | |
| Das BKA habe im Vorfeld des G20-Gipfels bei den Sicherheitsbehörden | |
| Erkenntnisse über die Journalisten angefordert, die sich akkreditieren | |
| wollten, hieß es. Das Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz habe am 26. | |
| Juni fälschlicherweise mitgeteilt, dass Bründel als Teilnehmer einer linken | |
| Demonstration am 1. Mai 2017 festgenommen worden sei. Es gebe Anhaltspunkte | |
| dafür, „dass er einer gewaltbereiten Bewegung angehört oder diese | |
| nachdrücklich unterstützt“. Diese Informationen hat das BKA offenbar | |
| ungeprüft übernommen. | |
| Erst nach dem Gipfel, so heißt es in dem Schreiben, habe der | |
| Verfassungsschutz auf Anfrage mitgeteilt, dass Bründel „entgegen der | |
| zunächst übermittelten Erkenntnislage doch nicht Teilnehmer“ der besagten | |
| Demonstration gewesen sei. Tatsächlich hatte der Polizeireporter die | |
| Demonstration am 1. Mai gefilmt und war dabei von der Polizei kontrolliert | |
| worden. Weiter heißt es: „Mit den nunmehr vorliegenden Informationen wäre | |
| eine Aufnahme nicht erfolgt.“ | |
| Während des Gipfels Anfang Juli in Hamburg wurden insgesamt 32 Journalisten | |
| die bereits genehmigten Akkreditierungen kurzfristig entzogen. Für das | |
| Akkreditierungsverfahren war das Bundespresseamt gemeinsam mit dem | |
| Bundeskriminalamt zuständig. Die Journalisten wurden am Eingang zum | |
| Tagungsort von Sicherheitskräften abgewiesen, ihre Namen standen auf einer | |
| Liste. Als Grund wurden später „ernsthafte Sicherheitsbedenken“ genannt. | |
| Unter Medienleuten sorgte das Vorgehen für Empörung und sorgte für Fragen, | |
| weil der nachträgliche Entzug aufgrund der regelmäßigen Kontrollen im | |
| Vorfeld unüblich ist. | |
| 18 Aug 2017 | |
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