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# taz.de -- Wiedereröffnung des Pudel-Clubs: Das Imperium kehrt zurück
> Der Golden Pudel Club am Hamburger Fischmarkt öffnet wieder seine
> Pforten. Im Februar 2016 war er nach einer Brandstiftung abgebrannt.
Bild: Kollektiver Erfolg: Der Pudel-Club öffnet wieder
Hamburg taz | Der Golden Pudel Club am Hamburger Fischmarkt öffnet am
Donnerstag nach anderthalb Jahren Zwangspause wieder seine Türen. Im
Februar vergangenen Jahres hatte der Musikclub auf St. Pauli seinen Betrieb
eingestellt, nachdem er abgebrannt war. Eine unbekannte Person hatte den
Dachstuhl in Brand gesetzt.
Das Pudel-Kollektiv, das den Laden seit den 90er Jahren unkommerziell
betreibt, musste die Reste des verkohlten Dachgeschosses abtragen, das
Erdgeschoss entkernen, das durch Löschwasser schwer beschädigt worden war,
und umfassend sanieren. Die untere Etage ist nun wieder nutzbar, aber der
Umbau ist noch längst nicht abgeschlossen. Die Stadt hat die Bauarbeiten
mit 200.000 Euro bezuschusst, der Bezirk hat weitere 10.000 Euro
dazugegeben. Zusätzlich sammelte der Pudel selbst Spenden.
Über die Neueröffnung wollen die Pudel-Gründer Schorsch Kamerun und Rocko
Schamoni sowie das Betreiber*innen-Kollektiv möglichst wenig Worte
verlieren. Trotz des großen öffentlichen Interesses veröffentlichten sie
keine Pressemitteilung zur Wiedereröffnung. Sie posteten lediglich [1][ein
neues Programm auf ihrer Homepage]: „Donnerstag, 17. August 2017 – Alle
Türen offen mit allen“, steht da.
Auf seiner Facebook-Seite verkündete das Kollektiv zudem, [2][die
Öffnungszeiten im Vergleich zu früher zu verlängern]: „Der Pudel möchte
nicht nur Club, nein, auch eine Nachbarschaftskneipe sein, weshalb er seine
Öffnungszeiten saufgerecht optimiert hat.“ Ab heute ist jeden Donnerstag-
bis Sonntagabend, ab September jeden Abend geöffnet.
## Ohne Event und Brimborium
„Wir wollen ohne viel Event und Brimborium einfach den Laden wieder
aufmachen“, sagte Kamerun. Ganz so einfach ist es aber nicht: Durch den
Brand hatte der Pudel internationale Aufmerksamkeit und
Solidaritätsbekundungen von Künstler*innen aus aller Welt bekommen.
Ein jahrelanger Streit zwischen den beiden Besitzern Rocko Schamoni und
Wolf Richter hatte auch schon in den Jahren davor immer wieder für
Schlagzeilen gesorgt. Während Schamoni den Club mit dem Pudel-Kollektiv
unkommerziell betreiben wollte, hatte Richter im oberen Teil ein
kommerzielles Café betrieben. In den letzten Jahren hatten die ehemaligen
Jugendfreunde sich einen Rechtsstreit geliefert und nur noch über ihre
Anwält*innen kommuniziert.
Kurz vor dem Brand schien eine Zwangsversteigerung der Immobilie in
Premiumlage unausweichlich – Richter hatte diese vor Gericht erstritten.
Wegen des Brands wurde sie verschoben. Vergangenen Juli kam die Rettung:
Die Mara-&-Holger-Cassen-Stiftung kaufte Richter seinen Anteil ab und
beendete damit den jahrelangen Rechtsstreit, der auch die
Wiederaufbauarbeiten immer wieder verzögert hatte. Auf lange Sicht will
auch Schamoni seinen Anteil kollektivieren. Privateigentum ist gar nicht im
Sinne des Pudels.
17 Aug 2017
## LINKS
[1] http://pudel.com/programm
[2] https://www.facebook.com/groups/golden.pudel.club/permalink/101551347600390…
## AUTOREN
Katharina Schipkowski
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