| # taz.de -- Neue Erkenntnisse zu Russland-Kontakten: Druck auf US-Justizminister | |
| > Justizminister Sessions soll mit russischen Vertretern über Trumps | |
| > Wahlkampf gesprochen haben. Er hatte das bisher vehement abgestritten. | |
| Bild: Justizminister Jeff Sessions hatte viele Kontakte nach Russland | |
| Washington afp | US-Justizminister Jeff Sessions gerät durch neue | |
| Enthüllungen über seine Russland-Kontakte verstärkt unter Druck: Entgegen | |
| seiner bisherigen Darstellung habe Sessions vor der Präsidentschaftswahl | |
| 2016 doch mit dem russischen Botschafter in Washington über | |
| wahlkampfrelevante Themen gesprochen, berichtete die Washington Post unter | |
| Berufung auf US-Behördenquellen. US-Präsident Donald Trump forderte via | |
| Twitter, derartige „illegale“ Geheimdienst-„Leaks“ müssten aufhören. | |
| Der Beitrag in der Washington Post bezieht sich auf abgehörte Telefonate | |
| zwischen dem russischen Botschafter Sergej Kisljak und dessen Vorgesetzten | |
| in Moskau. Die Enthüllungen sind heikel, weil Russland im Verdacht steht, | |
| sich im Wahlkampf für den republikanischen Rechtspopulisten Trump | |
| eingesetzt zu haben; ein Sonderermittler geht derzeit dem Verdacht nach, ob | |
| es dabei ein rechtswidriges Zusammenspiel mit Trumps Team gab. Sessions war | |
| im Wahlkampf ein Berater von Trump. | |
| Sessions hatte bei seiner Nominierungsanhörung für das Amt des | |
| Justizministers zunächst ausgesagt, er habe während des Wahlkampfs | |
| keinerlei Kontakte zu offiziellen russischen Vertretern gehabt. Diese | |
| Angaben musste er korrigieren, als Treffen mit Botschafter Kisljak bekannt | |
| wurden. Sessions beteuerte dann aber, bei diesen Treffen niemals über | |
| wahlkampfrelevante Themen gesprochen zu haben. | |
| Die vom US-Geheimdienst abgehörten Telefonate des Botschafters mit Moskau | |
| widersprechen dieser Darstellung: Laut Washington Post berichtete Kisljak | |
| damals nach Moskau, er habe mit Sessions sehr wohl über politische Themen | |
| gesprochen. Die Washington Post zitierte einen ungenannten | |
| US-Behördenvertreter mit der Einschätzung, Sessions habe „irreführende“ | |
| Angaben zu seinen Russland-Kontakten gemacht. Den Äußerungen des | |
| Justizministers werde „durch Beweise widersprochen“. | |
| ## Distanzierung von Sessions | |
| Ein ehemaliger Behördenvertreter sagte der Washington Post, Sessions habe | |
| „umfangreiche“ Gespräche mit den Russen über politische Themen geführt �… | |
| unter anderen darüber, wie sich die russisch-amerikanischen Beziehungen | |
| unter einem Präsidenten Trump entwickeln könnten. | |
| Nach Bekanntwerden seiner Treffen mit Kisljak hatte sich Sessions für | |
| befangen erklärt und damit seinen Rückzug aus den Ermittlungen zur | |
| Russland-Affäre des ihm unterstehenden FBI vollzogen. Trump kanzelte seinen | |
| Justizminister dafür am Mittwoch in beispielloser Weise ab. „Wie kann man | |
| einen Job übernehmen, wenn man sich selbst für befangen erklärt?“, hatte | |
| Trump über den Minister gesagt. Wenn Sessions dies schon vor seiner | |
| Ernennung zum Minister getan hätte, „hätte ich gesagt, ‚Danke, Jeff, aber | |
| ich werde Dich nicht nehmen‘“, fügte Trump hinzu. | |
| Nach der heftigen Distanzierung Trumps von Sessions gilt das | |
| Vertrauensverhältnis zwischen den beiden als extrem belastet. Sessions | |
| erklärte aber noch am Donnerstag, er wolle im Amt bleiben. | |
| 23 Jul 2017 | |
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