# taz.de -- Gipfeltreffen gegen Bewegungsfreiheit: In den Untergrund wegen G 20 | |
> Wegen der befürchten Staus beim Treffen der Staatschefs empfiehlt der | |
> Senat U- und S-Bahn. Buslinien werden aufgespalten. | |
Bild: Drunter, drüber oder nebendran: Der HVV empfiehlt, das G-20-Treffen per … | |
Hamburg taz | Sich während des G-20-Gipfels in Hamburg zu bewegen, wird zu | |
einer Herausforderung. Wegen des Treffens der Staats- und Regierungschefs | |
ist an vielen Orten mit überraschenden Stopps zu rechnen. Der ADAC warnt | |
vor einem „völligen Verkehrskollaps“; der Senat rechnet mit „erheblichen | |
Verkehrsbeeinträchtigungen“ in der Innenstadt und rät, auf öffentliche | |
Verkehrsmittel umzusteigen, vor allem U- und S-Bahn. | |
„Neben den Straßensperren rund um das Messegelände und die Elbphilharmonie | |
werden spontane Absperrungen den Verkehr in und rund um Hamburg zeitweise | |
zum Erliegen bringen“, warnt der ADAC. Busse und Bahnen seien als | |
Alternativen „nur bedingt geeignet“, zum einen wegen planmäßiger | |
Einschränkungen, zum andern weil es durch Aktionen militanter G-20-Gegner | |
zu Ausfällen kommen könne. | |
Die Probleme entstehen vor allem durch die Strecken, auf denen sich die | |
Staatenlenker und ihre Delegationen bewegen. Um Anschläge zu erschweren, | |
werden dafür jeweils drei Alternativrouten vorgehalten, von denen eine | |
kurzfristig ausgewählt wird. Die meisten dürften in der | |
Demonstrationsverbotszone zwischen dem Flughafen und dem Messegelände | |
liegen. | |
Wie taz-Recherchen ergaben, dürften weitere Strecken aus dem Süderelberaum | |
dazu kommen, denn US-Präsident Donald Trump soll auf der Airbus-Werkspiste | |
in Finkenwerder landen. Per Auto müsste er entweder durch den Elbtunnel | |
fahren oder quer durch den Süderelberaum und über die Elbbrücke. Der Alte | |
Elbtunnel wird während der Gipfeltage gesperrt – aber nicht wegen Trump & | |
Co.: Die Hafenbehörde HPA nutzt die Tage für Sanierungs- und | |
Wartungsarbeiten. | |
## „Es muss nicht jeder Hamburger leiden“ | |
Behörden und Verkehrsunternehmen haben ein Konzept für einen möglichst | |
reibungsarmen öffentlichen Nahverkehr ausgearbeitet. Ihr zentraler Tipp | |
ist, das Auto stehen zu lassen und die Routen der Staatsgäste per U- und | |
S-Bahn zu über- oder unterqueren. Auf der Strecke der S1 zum Flughafen | |
werden nachts zusätzliche Züge verkehren. Auch die U-Bahn wird verstärkt. | |
Die Buslinien werden auf dem Weg zur Innenstadt zum Teil mehrfach | |
unterbrochen. An diesen Punkten wenden die Busse und fahren wieder zurück. | |
Die Fahrgäste können entweder auf die Schnellbahn umsteigen oder mit einem | |
anderen Bus auf der Linie weiterfahren. In der Innenstadt setzt der HVV | |
statt der regulären Busse Shuttles ein. | |
„Wenn es lokale Beeinträchtigungen gibt, wollen wir sie lokal begrenzen“, | |
umreißt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum das Ziel des | |
Verkehrskonzepts. „Es muss nicht jeder Hamburger leiden, bloß weil in der | |
Innenstadt ein Stau entsteht.“ | |
Aufgrund des Vorrangs der Flugzeuge der Staatsgäste werden auch Fluggäste | |
unter dem Gipfel zu leiden haben. „Wer vom 6. bis 9. Juli über den Hamburg | |
Airport reist, sollte etwas mehr Geduld mitbringen“, sagt | |
Flughafen-Sprecherin Janet Niemeier. Der Ferienflieger Condor hat deshalb | |
einige seiner Flüge gleich nach Hannover verlegt. | |
27 Jun 2017 | |
## AUTOREN | |
Gernot Knödler | |
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