| # taz.de -- Partei-Lexikon: „Die Linke“ in zehn Vokabeln | |
| > Es gibt ein paar gundsätzliche Begriffe, die zum Verständnis der Linken | |
| > hilfreich sind. Von Frieden bis Unrechtsstaat ist alles dabei. | |
| Bild: Wer weiß, wie man links buchstabiert? | |
| Demokratischer Sozialismus, der: Steht im Parteiprogramm der Linkspartei | |
| als „anzustrebende Gesellschaft“. Wie diese aussieht, ist eher vage | |
| formuliert – „eine Gesellschaft, in der jeder Mensch in Freiheit sein Leben | |
| selbst bestimmen und es im Zusammenleben in einer solidarischen | |
| Gesellschaft verwirklichen kann“. Wichtigste Grundlagen sind die | |
| „Überwindung der Dominanz kapitalistischen Eigentums in der Wirtschaft und | |
| ein sozialer Rechtsstaat“. Also 49 Prozent Kapitalismus und 51 Prozent | |
| Volkseigentum gleich Demokratischer Sozialismus. Hmmm. | |
| Frieden, der: Ganz wichtig (siehe Text links). Die Linkspartei versteht | |
| sich als die! Friedenspartei und stimmt konsequent gegen Auslandseinsätze | |
| der Bundeswehr. Auf dem Parteitag fordern gleich mehrere Anträge, dieses | |
| „parteipolitische Alleinstellungsmerkmal auch in die Überschrift des | |
| Wahlprogramms aufzunehmen. | |
| Hartz IV: Seit Jahren wichtiges Reizthema der Partei, hat allerdings seit | |
| 2009 an Mobilisierungskraft verloren, die Linkspartei verliert Wähler unter | |
| den Arbeitslosen. | |
| PDS, die: 1990 als Nachfolgepartei der SED gegründet, entwickelte sich im | |
| Osten zur Volkspartei, blieb im Westen marginalisiert. Ab 2002 nicht mehr | |
| im Bundestag vertreten, schaffte den Wiedereinzug aber mit der Vereinigung | |
| mit der WASG und einer weiteren Umbenennung zur „Linkspartei.PDS“ und | |
| schließlich zu „Die Linke“. | |
| Regierungsbeteiligung, die: Lieblingsstreitthema zwischen dem ultralinken | |
| und dem Reformerflügel. Die einen meinen, Macht korrumpiert und | |
| Gesellschaft verändert man am besten durch gesellschaftliche Bewegungen, | |
| die anderen finden, man kann mehr durchsetzen, wenn man mitregiert. | |
| Rote Haltelinien, die: Sollen den Kritikern von ▶Regierungsbeteiligung die | |
| Garantie geben, dass die Linkspartei, wenn sie an die Macht kommt, nicht | |
| ihre Seele verkauft. Stehen seit 2011 im Grundsatzprogramm der Linkspartei. | |
| SPD, die: Lieblingsfeind der Linkspartei und zugleich wichtigster | |
| Bündnispartner im Falle von ▶Regierungsbeteiligungen. | |
| Strömungen, die: Zwischen und quer über die Flügel angesiedelte | |
| Zusammenschlüsse innerhalb der Partei. Derzeit gibt es sechs, darunter | |
| Antikapitalistische Linke, Kommunistische Plattform und das Forum | |
| Demokratischer Sozialismus. | |
| Unrechtsstaat, der: Gemeint ist die DDR. Die Linkspartei in Thüringen hat | |
| die Bedingung von ▶SPD und Grünen akzeptiert, die DDR im Koalitionsvertrag | |
| als solchen zu beteiligen, damit Bodo Ramelow Ministerpräsident wird. | |
| Stimmt trotzdem nicht, meinen viele Linke. | |
| WASG: 2004 von Gewerkschaftlern, linken Wissenschaftlern und Ex-SPDlern als | |
| Protestbewegung und Verein gegen die Agenda-Politik der Schröder-Regierung | |
| gegründet. 2007 mit der ▶PDS zur Linkspartei vereinigt. | |
| 9 Jun 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Anna Lehmann | |
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