| # taz.de -- Kommentar Chinas Energiequellen: Methan ist keine Lösung | |
| > Die Volksrepublik will klimafreundlicher werden und investiert in | |
| > erneuerbare Energien. Bohrungen auf dem Meeresboden passen da nicht ins | |
| > Bild. | |
| Bild: Es geht auch anders: Windkraftanlagen in der Nähe von Shanghai | |
| Peking taz | Die gute Nachricht: China meint es ernst damit, seinen | |
| horrenden Energiebedarf grundlegend zu verändern und nicht mehr wie bisher | |
| auf klimaschädliche Kohle zu setzen. Und dieser Bewusstseinswandel ist auch | |
| schon zu spüren. Die Smogtage in Peking werden weniger. Der CO2-Ausstoß | |
| geht zurück. Kein Land baut und installiert so viele Solaranlagen und | |
| Windparks wie die Volksrepublik. Kein Land steckt zugleich so viel Geld in | |
| die Erforschung neuer Energiequellen. | |
| Und da sind wir auch schon bei der schlechten Nachricht. [1][Die | |
| Erschließung von Methangas] aus den Tiefen des Meeres, wie es chinesische | |
| Forscher derzeit betreiben, trägt ganz sicher nicht zum Klimaschutz bei. Im | |
| Gegenteil: Methangas ist einer der größten Klimakiller überhaupt. | |
| Sicher, die Verbrennung von Methan verursacht weniger klimaschädliches CO2 | |
| als das Abfackeln von Kohle. Zudem ist Methangas reichhaltig vorhanden. | |
| Experten schätzen, dass auf der gesamten Welt davon mindestens zehnmal so | |
| viel schlummert wie in den herkömmlichen Erdgasquellen. | |
| Doch der technische Aufwand ist gewaltig. Um das Methangas aus seinem Käfig | |
| aus Wassermolekülen zu befreien, müssen in den Tiefen des Meeres zunächst | |
| Löcher in die Hydrat-Schichten gebohrt werden. Mithilfe von Pumpen würde | |
| dann der Druck gesenkt werden, wodurch das Gas entweichen kann. Die Gefahr, | |
| dass beim Anzapfen des Erdgases in 1.000 Meter Tiefe und mehr Methan | |
| unkontrolliert austritt und doch in die Atmosphäre gerät, ist zu groß. | |
| Chinas Bemühen, nach neuen Energiequellen zu suchen, in allen Ehren. An | |
| einem Punkt wird im Reich der Mitte aber nach wie vor viel zu wenig getan. | |
| Noch immer hat sich in der Bevölkerung der zweitgrößten Volkswirtschaft der | |
| Welt kaum die Erkenntnis durchgesetzt, dass zur Rettung des Weltklimas kein | |
| Weg daran vorbeiführt, den Energieverbrauch zu drosseln. Genau da müsste | |
| China wie auch der Rest der Welt ansetzen. | |
| 26 May 2017 | |
| ## LINKS | |
| [1] /China-will-Methanhydrat-abbauen/!5409600/ | |
| ## AUTOREN | |
| Felix Lee | |
| ## TAGS | |
| China | |
| Methan | |
| Klima | |
| Erneuerbare Energien | |
| Schwerpunkt Klimawandel | |
| Erdgas | |
| Schwerpunkt Klimawandel | |
| Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
| Landwirtschaft | |
| Schwerpunkt Klimawandel | |
| Schwerpunkt Klimawandel | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Studie zu Ölförderung: Umweltsünde namens „Flaring“ | |
| Bei der Ölförderung wird Erdgas als unerwünschtes Nebenprodukt verbrannt. | |
| Die Klimawirkung ist vermutlich höher als angenommen. | |
| Studie zu globalem Klimaschutz: Entwicklungshilfe für Konzerne | |
| Der „saubere Entwicklungsmechanismus“ sollte Klimaschutz in armen Ländern | |
| fördern. Profitiert haben davon nur die Firmen. | |
| Trump stoppt Klimaschutz: America First! | |
| Kohle, Spritverbrauch, dreckige Wirtschaft: US-Präsident Trump lässt die | |
| Klimapolitik von Obama in Rauch aufgehen. Der Widerstand formiert sich. | |
| Zwiebelextrakt gegen Kuhpups: 25 Gramm am Tag | |
| Methan aus Kühen heizt die Atmosphäre an. Zwiebelextrakt soll sie am Furzen | |
| hindern. Eine Studie nennt jetzt eine konkrete Zahl. | |
| Reduktion von Methan-Emission: Rinder, fresst mehr Leinsaat | |
| Die Emissionen des extrem gefährlichen Klimagases Methan steigen dramatisch | |
| an. Die Quellen lassen sich mit einfachen Mitteln stopfen. | |
| Mehr Methan in der Luft: Rätselhafte Rekord-Emissionen | |
| Der Methan-Ausstoß hat sich massiv beschleunigt – vor allem in den letzten | |
| beiden Jahren. Die Gründe dafür sind unklar. |