# taz.de -- Eklat bei Israel-Besuch: Netanjahu versetzt Gabriel | |
> Der wichtigste Termin von Außenminister Gabriel in Israel fällt flach. | |
> Ministerpräsident Netanjahu will ihn nicht empfangen. | |
Bild: Bibi hatte keinen Bock auf Gabriel | |
JERUSALEM dpa | [1][Eklat beim Antrittsbesuch von Außenminister Sigmar | |
Gabriel in Israel]: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Treffen | |
mit dem SPD-Politiker in Jerusalem am Dienstag kurzfristig platzen lassen. | |
Hintergrund ist eine geplante Diskussionsrunde Gabriels mit | |
Regierungskritikern, die vor allem den israelischen Siedlungsbau in den | |
palästinensischen Gebieten verurteilen. | |
Netanjahu hatte bereits in den vergangenen Tagen unter der Hand | |
signalisiert, dass er mit diesem Treffen nicht einverstanden ist. Gabriel | |
verteidigte es dagegen vor der Absage als „ganz normal“. „Das tun wir seit | |
vielen Jahren in vielen Ländern“, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. Eine | |
Absage wäre aber auch keine „Katastrophe“ für ihn. „Das verändert mein | |
Verhältnis zu Israel nicht.“ | |
Seine Gesprächsrunde mit den Regierungskritikern ist weiterhin für den | |
Nachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die | |
Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und B'Tselem, | |
die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen. | |
Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten | |
Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel | |
bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine | |
Rüge. Netanjahu sprach von einem schwerwiegenden Affront. | |
## Belastung für deutsch-israelische Beziehungen | |
Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die | |
Bundesregierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur | |
rückwirkenden Legalisierung von 4.000 Siedlerwohnungen auf | |
palästinensischem Privatland scharf kritisiert. [2][Kurze Zeit später | |
wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen | |
verschoben] – aus Termingründen, wie es hieß. In israelischen Medien wurde | |
aber gemutmaßt, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das | |
Siedlergesetz zurückzuführen. | |
25 Apr 2017 | |
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