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# taz.de -- Entscheidung des US Supreme Court: Hinrichtungen in Arkansas blocki…
> Kurz vor zwei geplanten Hinrichtungen in Arkansas setzte der Oberste
> Gerichtshof der USA diese aus. Die Generalstaatsanwältin des Bundestaats
> ist enttäuscht.
Bild: In den USA werden die tödlichen Substanzen für die Giftspritzen knapp
Washington/Little Rock afp/dpa/taz | Der Oberste Gerichtshof der USA hat
eine geplante Hinrichtungswelle im Bundesstaat Arkansas vorerst gestoppt.
Kurz vor der geplanten Hinrichtung des Todeskandidaten Don Davis bestätigte
der Supreme Court am Montag eine Entscheidung des Obersten Gerichts in
Arkansas, das zwei noch für den Abend geplante Hinrichtungen ausgesetzt
hatte. Arkansas' Generalstaatsanwältin hatte sich daraufhin an den Supreme
Court gewandt. Sie forderte, zumindest an Davis‘ Hinrichtung festzuhalten.
Während die Strafvollzugsbehörden noch auf eine Entscheidung warteten,
wurde Davis im Gefängnis bereits seine vermeintlich letzte Mahlzeit
serviert: Brathähnchen, Brot, Bohnen, Kartoffelpüree und Erdbeerkuchen. Der
Oberste Gerichtshof verhinderte die Vollstreckung des Todesurteils nun in
letzter Minute.
Der republikanische Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, will bis Ende
April eigentlich mindestens acht Häftlinge hinrichten lassen, weil das
Haltbarkeitsdatum des bei Giftinjektionen verwendeten Mittels Midazolam
abläuft. Nach dem 30. April kann der Bundesstaat vorerst keine
Hinrichtungen mehr vornehmen.
Am Samstag setzte eine US-Bundesrichterin die geplanten Hinrichtungen
jedoch aus. Das zuständige Berufungsgericht kippte ihre Entscheidung am
Montag. Das Oberste Gericht in Arkansas und der Oberste Gerichtshof der USA
bestätigten die Entscheidung nun wieder.
Arkansas' Generalstaatsanwältin Leslie Rutledge äußerte sich enttäuscht
über die Aussetzung der Hinrichtung Davis‘. Sie werde aber weiter auf alle
rechtlichen Herausforderungen antworten, die Häftlinge vorbrächten. „Die
Familien haben schon zu lange auf Gerechtigkeit gewartet, und ich werde
damit fortfahren, dies zu meiner Priorität zu machen“, [1][twitterte sie].
In den USA werden die tödlichen Substanzen für die Giftspritzen knapp, weil
sich viele europäische Pharmafirmen weigern, den US-Behörden Nachschub zu
liefern. Midazolam steht bereits seit langem in der Kritik, weil es
offenbar nicht stark genug ist, um Schmerzen der Todeskandidaten zu
vermeiden.
18 Apr 2017
## LINKS
[1] https://twitter.com/AGRutledge/status/854204096668151808
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