| # taz.de -- Kommentar Mahnmals-Standort: Bockender Bürgermeister | |
| > Warum sich die SPD zur Schutzmacht des NS-belasteten Konzerns Kühne+Nagel | |
| > macht, bleibt schleierhaft. Das „Arisierungs“-Mahnmal wirkt trotzdem. | |
| Bild: Hier an der Bremer Schlachte soll nach der Entscheidung der rot-grünen K… | |
| Der Versuch, in Bremen ein [1][„Arisierungs“-Mahnmal zu errichten], zeigt | |
| einen klassischen Konflikt zwischen Exekutive und Legislative. Der wurde in | |
| großem Stil kürzlich am Beispiel der Armenienresolution des Bundestages | |
| durchexerziert. | |
| Aber in der Bremer Provinz? Warum die dortige SPD partout als Schutzmacht | |
| für die Interessen des Weltkonzerns Kühne+Nagel auftreten will, der so | |
| vehement seine NS-Geschäfte leugnete, bleibt ihr Geheimnis. Dass der | |
| Konzern sonst seine Arbeitsplätze aus Bremen abziehen würde, verweisen | |
| Firmen-Insider jedenfalls ins Reich der opportunen Legende. | |
| Trotzdem bockt der Bremer Bürgermeister, wenn es darum geht, die gefühlte | |
| „Bannmeile“ um den Konzernsitz per Mahnmal zu durchbrechen. Misslich bei | |
| all dem auch die Missachtung des Stadtteil-Beirats. Die Platzierung von | |
| Kunst im öffentlichen Raum gehört zu dessen ureigensten Befugnissen, | |
| dennoch wurde er monatelang aus dem Verfahren herausgehalten. Was damit | |
| zusammenhängen könnte, dass sich dort eine Mehrheit dagegen abzeichnete, | |
| den Befindlichkeiten von Kühne+Nagel Priorität einzuräumen. | |
| Trotz allem hat die taz-Initiative Wesentliches erreicht: Erstens hat sie | |
| der geschichtsverfälschenden Selbstinszenierung des Konzerns etwas | |
| Wirkungsvolles entgegengesetzt. Das hat Auswirkungen auch auf die | |
| Unternehmen und Institutionen vor Ort: Die Bremer Wirtschaft insgesamt ist | |
| jetzt eine Selbstverpflichtung eingegangen, sich mit ihrer NS-Geschichte zu | |
| befassen. Hier hat das SPD-geführte Kulturressort einen Verhandlungserfolg | |
| errungen. Der sollte aber nicht zur Verhandlungsmasse in Sachen | |
| Mahnmalstandort degradiert werden. | |
| Zweitens ist ein Bewusstsein dafür geweckt, dass von der privaten | |
| Bereicherung im Holocaust in zahlreichen Familien eine Erbschaft bleibt, | |
| das bei vielen Beiträgen zum Ideenwettbewerb der taz für das Denkmal eine | |
| Rolle spielte. Das ist nachhaltig. | |
| 28 Mar 2017 | |
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| ## AUTOREN | |
| Henning Bleyl | |
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