| # taz.de -- Kommentar Syrien-Gespräche: Fortschritt nur bei Einigung | |
| > Mehr Diplomatie im Syrien-Konflikt? Dafür ist eine gemeinsame | |
| > russisch-amerikanische Position zur Zukunft von Präsident Assad | |
| > unerlässlich. | |
| Bild: Trumps Wende in der Syrien-Politik stößt in den USA nicht nur auf Zusti… | |
| Nach [1][dem US-Militärschlag] wird in den europäischen Hauptstädten | |
| gefordert, dass im Syrien-Konflikt jetzt wieder die Diplomatie Vorrang | |
| haben müsse: durch die Wiederaufnahme der Genfer UNO-Vermittlungsgespräche | |
| zwischen der syrischen Regierung und der Opposition. | |
| Diese bislang ergebnislosen Gespräche hätten allerdings nur dann eine | |
| Chance auf Erfolg, wenn die Trump-Administration zuvor eine | |
| widerspruchsfreie Syrien-Politik entwickelt und sich dann mit der Regierung | |
| Putin auf eine gemeinsame Linie in zwei zentralen Fragen einigt: auf die | |
| eindeutige Unterscheidung zwischen Oppositionsgruppen, die an Gesprächen | |
| über die Zukunft Syriens beteiligt werden. Und solchen Milizen mit engen | |
| Verbindungen zu Terrororganisationen wie al-Qaida, die weiterhin bekämpft | |
| werden müssen. | |
| Sehr förderlich für eine solche Einigung wäre, wenn die USA, wie von Trump | |
| im Präsidentschaftswahlkampf angekündigt, jegliche Unterstützung für | |
| dschihadistische Milizen einstellen und die Verbündeten Saudi-Arabien und | |
| Türkei ebenso dazu veranlassen würden. Nur dann gäbe es auch eine | |
| realistische Aussicht, dass Russland die weitere militärische Unterstützung | |
| für das Assad-Regime einstellt und den schiitischen Iran ebenfalls zu | |
| diesem Schritt bewegt. | |
| Unerlässlich wäre zum Zweiten eine gemeinsame russisch-amerikanische | |
| Position zur Zukunft von Präsident Assad. Sonst bleibt es bei der | |
| Totalblockade der Genfer Verhandlungen durch die bisherigen | |
| Maximalpositionen der Opposition, die den Rückzug Assads vor Amtsantritt | |
| einer Übergangsregierung fordert, und der Regierung, die grundsätzlich | |
| jegliches Gespräch über die Zukunft Assads verweigert. | |
| Ein möglicher Kompromiss wurde bereits im vergangenen Jahr von den | |
| Außenministern Kerry und Lawrow informell erörtert: Assad bleibt während | |
| einer Übergangsregierung noch nominell, aber ohne exekutive Befugnisse im | |
| Amt – bis zu den dann von der UNO zu organisierenden freien Wahlen, bei | |
| denen im Ausland befindliche syrische Flüchtlinge teilnehmen können. | |
| Zu klären bliebe, ob Assad noch einmal als Kandidat antreten darf. Alle, | |
| die eine Zukunft Syriens unter Assad nicht mehr für möglich halten, sollten | |
| die Zuversicht haben, dass eine Mehrheit Assad bei freien Wahlen eine klare | |
| Niederlage bereiten würde. | |
| 11 Apr 2017 | |
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| Andreas Zumach | |
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