# taz.de -- Angela Merkel reist in die USA: Hohe Erwartungen | |
> Die Kanzlerin soll das Verhältnis der beiden Länder retten und Strafzölle | |
> verhindern. In ihrem Tross reisen Wirtschaftsvertreter mit. | |
Bild: Das wird nicht der leichteste Termin ihrer Amtszeit | |
Berlin taz/dpa | Am Montag reist Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem | |
zweitägigen Besuch nach Washington. Es ist ihr erstes Treffen mit | |
US-Präsident Donald Trump seit dessen Wahlsieg. Vorab gefragt, was sie dem | |
Präsidenten sagen werde, hatte Merkel erklärt, sie werde ihn „darauf | |
hinweisen, dass für uns Nationalstaat und Mitgliedschaft in der | |
Europäischen Union zwei Seiten ein und derselben Medaille sind“. | |
Merkels Hinweis auf eine – aktuell nicht gegebene – Einigkeit innerhalb der | |
EU dürfte Trump wenig beeindrucken. Der US-Präsident predigt gegenüber | |
seinen Anhängern eine „America first“-Politik, die den Freihandel zwischen | |
Europa und den USA eher erschweren möchte. Wohl auch deswegen reisen in | |
Merkels Tross Unternehmensvertreter von Siemens und BMW mit. | |
Nach Spiegel-Informationen will Merkel Trump vor der Einführung einer | |
Steuer warnen, die Importe in die USA steuerlich benachteiligt, | |
amerikanische Exporte hingegen entlastet. Merkel wolle den Plan als | |
„Schutzzoll“ gegen deutsche Waren brandmarken. Das Kanzleramt habe bereits | |
ins Auge gefasst, Zölle auf US-Produkte schrittweise anzuheben. | |
SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte, der Besuch sei eine | |
Gratwanderung. Merkel müsse einerseits auf die Fortsetzung einer | |
werteorientierten Zusammenarbeit pochen und andererseits Deutschland und | |
Europa gegen eine protektionistische Politik von Trump mit Zöllen und | |
Handelsbeschränkungen abgrenzen. Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries | |
(SPD) forderte von den USA offene Märkte statt Abschottung. | |
Linke und Grüne verlangen von Merkel, den – von ihr 2014 selbst | |
mitverfassten – Nato-Beschluss zur Erhöhung der Militärausgaben auf 2 | |
Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2024 abzulehnen. Linksfraktionschefin | |
Sahra Wagenknecht sagte, die Nato sei auch deshalb ein Problem, weil sie | |
US-dominiert und -geführt sei. Europäische Interessen spielten eine | |
untergeordnete Rolle. Trump rüste atomar auf, niemand wisse, wo er | |
hinwolle. | |
13 Mar 2017 | |
## AUTOREN | |
Anja Maier | |
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