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# taz.de -- Berlinale-Staralbum: Paul Verhoeven: Der Explizite
> Für „Showgirls“ gab's die Goldene Himbeere, seinem Ruf hat das nicht
> geschadet. Jetzt ist Regisseur Paul Verhoeven Jurypräsident der
> Berlinale.
Bild: Von Amsterdam, nach Hollywood und zurück: Regisseur Paul Verhoeven
„Ich habe gerade sieben Auszeichnungen dafür bekommen, dass ich den
schlechtesten Film des Jahres gedreht habe, aber es macht immer noch mehr
Spaß, als die „Showgirls“-Rezensionen zu lesen.“ Standing Ovations gab es
für Statements wie dieses, als Paul Verhoeven im Jahr 1996 im Hollywood
Roosevelt Hotel bei der Verleihung der Goldenen Himbeeren auftrat.
Der gebürtige Holländer ging damals in die Geschichte der Awards ein, die
die schlechtesten Leistungen eines jeweiligen Filmjahrs prämieren:
Verhoeven war nämlich der erste Gewinner, der sich uneitel genug zeigte,
die Auszeichnungen persönlich entgegenzunehmen.
Seinem Ruf hat der große Flop des Stripperinnendramas „Showgirls“ aber so
oder so nicht geschadet. Nicht nur weil der erotische Streifen inzwischen
Kultstatus in der Queerfilmszene erlangt hat. Paul Verhoeven ist in diesem
Jahr Präsident der achtköpfigen Berlinale-Jury, der unter anderen die
US-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal und der isländische Künstler Olafur
Eliasson angehören.
Zudem hat er aktuell mit seinem Psychothriller „Elle“ einen der
meistdiskutierten Filme im Kino laufen; kürzlich erhielt er dafür den
Golden Globe – in der Kategorie: Bester Ausländischer Film.
Die Karriere des inzwischen 78-jährigen Regisseurs, den man vor allem durch
seine Hollywood-Blockbuster kennt, begann nämlich in Europa. Anfang der
siebziger Jahre drehte er seinen ersten Film, „Business is Business“. Er
erzählt die Geschichte von zwei in Amsterdam lebenden Prostituierten und
hat bereits die beiden Grundmotive, die sich durch die gesamte Filmografie
Verhoevens ziehen, bis hin zu „Elle“: Gewalt und Sexualität.
Dabei offenbart Verhoeven einen Hang zum Expliziten, der Kritiker*innen
nicht immer behagt. Doch Verhoeven beharrt auf seinen Instinkt. Im
Interview mit dem rbb sagte er kürzlich: „Kommt mir eine Erektion in den
Kopf, dann drehe ich sie auch.“
In den achtziger Jahren entschloss sich Verhoeven, sein Glück in Hollywood
zu versuchen. Er blieb 20 Jahre in den USA und produzierte internationale
Kassenschlager wie „RoboCop“ (1987), „Total Recall“ (1990), „Basic
Instinct“ (1992) und „Starship Troopers“ (1997). Vor zehn Jahren dann
kehrte der Regisseur zurück nach Europa, in seine Heimatstadt Amsterdam.
9 Feb 2017
## AUTOREN
Fatma Aydemir
## TAGS
Schwerpunkt Berlinale
Regisseur
Hollywood
Filmfestival
Jury
Isabelle Huppert
Schauspieler
Schauspieler
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Engagement
Musik
Schwerpunkt Berlinale
Schwerpunkt Berlinale
Dänemark
Schauspieler
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