Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Finanzexperte über Negativzinsen: „Für den Haushalt ist das sch…
> Der Bund profitiert von Negativzinsen auf Staatsanleihen. Warum andere
> darunter leiden, erklärt Michael Beumer von der Zeitschrift „Finanztest“.
Bild: Wenn die Zinsen negativ werden, kann der Staat Geld anhäufen
Herr Beumer, 1,2 Milliarden Euro hat der Bund im Jahr 2016 durch
Negativzinsen eingenommen. Der Gesundheitsfonds, der die Beiträge an die
Krankenkassen verteilt, musste hingegen 5,1 Millionen Euro an Banken
zahlen, um Geld dort anzulegen. Über die Einnahmen durch die Negativzinsen
dürfte sich der Bund freuen, oder?
Michael Beumer: Wenn ich Bundesfinanzminister wäre, würde ich mich freuen.
Für den Haushalt ist es natürlich schön, dass da 1,2 Milliarden zusätzlich
hereingekommen sind. Wie sich die Phase geringer Zinsen
gesamtwirtschaftlich auswirkt und was passiert wenn sie wieder steigen, ist
aber viel komplexer. Für die Sozialsysteme sind die Negativzinsen
problematisch.
Inwiefern?
Wenn etwa Versicherungen Geld angelegt haben, verzinst sich das jetzt
nicht. Das ist ein Problem, das auf die Beitragszahler zurückfallen kann,
die dann mehr zahlen müssen. Konkret zeigt sich das bereits bei
Versicherungsprodukten, etwa bei privaten Kranken- oder
Rentenversicherungen.
Was ist da das Problem?
Für die klassischen Rentenversicherungen ist es schwierig geworden, eine
attraktive feste Rente zu garantieren – wenn die Versicherer auch noch
daran verdienen wollen. Deshalb haben viele das Geschäft eingestellt und
verkaufen statt dessen andere Produkte, bei denen das Risiko viel stärker
beim Anlieger liegt.
Was empfehlen Sie denen, die eine solche Versicherung abschließen wollen?
Besser ist eine Riester- oder eine Betriebsrente. Wer aber eine private
Rentenversicherung abschließen möchte, sollte das bei Firmen tun, die noch
einen guten Tarif bieten. Wir werten die Garantieleistung stärker als die
Aussicht auf höhere Gewinne. Denn letztlich weiß man nie, ob die höheren
Gewinne auch eintreffen. Rentenversicherungen dienen dazu, ein Risiko
abzusichern und darauf sollte man dann auch schauen. Wenn es darum geht,
sein Geld anzulegen, sollte man lieber andere Wege wählen. Zum Beispiel
einen Aktiensparplan.
21 Jan 2017
## AUTOREN
Friederike Meier
## TAGS
Finanzpolitik
Versicherung
Geldanlage
Finanzen
Arbeit
Banken
Allianz
Geldpolitik
Bargeld
Geldpolitik
## ARTIKEL ZUM THEMA
Aktuelle Banken-Untersuchung: Mehr Banken mit Negativzinsen
Immer mehr Kreditinstitute verlangen Zinsen von ihren Kund:innen. Ein
Verbraucherschützer rät: Bankwechsel sind nicht kompliziert.
Sitzungswoche im Bundestag: Ein Haushalt der Zuversicht
Zum Auftakt der Haushaltsdebatte ermahnt Wolfgang Schäuble (CDU) die AfD.
Finanzminister Scholz verspricht mehr Sozialwohnungen.
Kommentar Reform der Betriebsrenten: Zu viel Klein-Klein
Es ist ein Gesetz, das nicht leistet, was es müsste: die Angst vor dem
Alter zu verringern. Warum fällt es der SPD so schwer, das zu verstehen?
Kontowechsel im Test: Es holpert
Der Wechsel des Bankkontos ist immer noch mit Hürden verbunden. Nicht nur
die Kreditinstitute machen es den Kunden schwer.
Gutes Geschäft trotz Niedrigzinsen: Allianz goes öko
Europas größter Versicherungskonzern trotzt nicht nur der Niedrigzinsphase,
er expandiert sogar. Was das mit Fußball und Windparks zu tun hat.
Die Wahrheit: Geld vom Grabbeltisch
Der Europäischen Zentralbank und ihrem Chef Mario Draghi in Frankfurt sei
Dank: Endlich gibt es billigen Zaster für alle und jeden.
Finanzexperte über den 500-Euro-Schein: „Ich bin ein Fan des Klingelbeutels�…
Die Abschaffung des 500 Euro-Scheins kann helfen, Geldwäsche zu bekämpfen,
sagt Finanzexperte Rudolf Hickel. Aber Bargeld müsse es weiterhin geben.
Debatte Geldpolitik: Billiges Geld, billige Sprüche
Ist EZB-Chef Draghi für die niedrigen Zinsen verantwortlich? Schön wär’s.
Das Thema könnte die nächste Bundestagswahl beeinflussen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.